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Heidelbeeren, Himbeeren und Johannisbeeren
Heidelbeeren, Himbeeren und Ribisel
Für all jene, die Beeren mögen, beginnt jetzt eine wunderbare Zeit, denn bald gibt es überall die reifen, süßen und saftigen Sommer-Beeren zu kaufen, sehr oft auch zum Selbstpflücken. Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer meint dazu: “Grund genug, dass wir uns ein wenig näher mir den gesundheitlichen Aspekten all dieser Beeren auseinandersetzen.“Warum ist der Genuss von Himbeeren so wichtig für uns?
Himbeeren sind die Spitzenlieferanten für das Schönheitsvitamin Biotin. Für schöne Haare, feste Nägel und gesunde Haut.
Wer krank war und Antibiotika nehmen musste, hat fast immer einen gravierenden Mangel an Biotin. Das schadet der Schönheit. Darum schaut man nach einer Krankheit längere Zeit noch etwas hergenommen aus. Mit Himbeeren kann man das wieder ausgleichen.
- Reichlich Vitamin A in den Himbeeren stärkt auch die Sehkraft. Es baut das Sehpurpur Rhodopsin für das Farbsehen auf. Eine hohe Konzentration von Rutin festigt die Gefäße im Auge.
- Die beachtliche Menge an Vitamin C schützt vor Sommererkältungen und verhindert in Zusammenarbeit mit dem Rutin Zahnfleisch- und Nasenbluten.
- Nieren und Blase werden gestärkt und aktiviert
- Himbeeren wirken entwässernd und darmreinigend.
Was macht die Heidelbeeren für uns so wertvoll?
Heidelbeeren haben viel Vitamin C gegen Infektionen, Erkältungen und Stressbelastung. Sie enthalten auch viel Gerbstoffe - vor allem Tannin. Sie wirken gegen Durchfall, hemmen Entzündungen in den Schleimhäuten und bekämpfen ebenfalls Bakterien. Der Hauptwirkstoff der Heidelbeere aber ist der blaue Farbstoff: das Anthocyan, auch Myrtillin genannt. Er ist - wie die Gerbstoffe, aber noch intensiver - ein natürliches Antibiotikum. Außerdem hält er die Blutgefäße elastisch und unterstützt die Blutbildung. So intensiv wie der Farbstoff unsere Zunge färbt, so hartnäckig bekämpft er Bakterien und Keime im Körper.
Der blaue Farbstoff gelangt rasch in unser Blut, macht uns vital und hält uns länger jung. Alle, die viel Stress haben, sollten regelmäßig Heidelbeeren essen. Psychologen haben das den Tieren im Wald abgeschaut. Zum Beispiel suchen die Tiere in der Brunftzeit, die für sie einen enormen Stress darstellt, Heidelbeersträucher im Wald auf und fressen davon große Mengen. Heidelbeeren beruhigen auch die Nerven.
Vor allem aber stärkt der Farbstoff der Heidelbeere die Netzhaut. Wer in den nächsten Tagen und Wochen nachts in die Ferien fährt, sollte Tage vorher Heidelbeeren essen, damit er besser sieht und von den Scheinwerfern der entgegenkommenden Autos nicht so sehr geblendet wird.
- Wenn man ein entzündetes Zahnfleisch hat, dann nimmt man mehrmals am Tag einen Esslöffel Heidelbeeren in den Mund, beißt sie und lässt den Saft drei Minuten lang auf das Zahnfleisch einwirken.
- Viele Hausärzte raten bei Durchfall eine Kur mit getrockneten Heidelbeeren aus der Apotheke. Man kaut - über den Tag verteilt - 50 bis 100 Gramm getrocknete Heidelbeeren. Entweder man schluckt sie danach oder man spuckt sie aus. Der Farbstoff der Heidelbeeren hat eine keimabtötende Wirkung, vor allem bei Kolibakterien.
- Nach einer Darmgrippe bauen Heidelbeeren schnell wieder die Darmschleimhaut auf. Man isst fünf Esslöffel frische, reife Heidelbeeren. Oder man trinkt am besten eine Woche lang jeden Tag ein Glas Heidelbeer-Muttersaft.
Rote Ribisel sind echte Muntermacher
Man kann sagen: Die Ribisel gleichen einer Multivitamin-Mineralstoff-Tablette, mit dem Vorteil, dass wir sie aus dem Garten holen und nicht aus der Apotheke. Alle Vitalstoffe sind in hoher Konzentration darin zu finden. Am bedeutendsten ist das viele Vitamin C in den Ribiseln. Man muss sich das vorstellen: 100 Gramm Ribisel liefern uns den doppelten Tagesbedarf an Ascorbinsäure, den wir brauchen. In jeder kleinen Perle stecken etwa 40 Milligramm Vitamin C. Wir brauchen also täglich 40 Perlen zu essen und sind mit reichlich Vitamin C versorgt: gegen Erkältungen und gegen Stressanfälligkeit. Wir sind eben auf das Vitamin C von außen angewiesen, denn wir können es nicht - wie das bei den Tieren der Fall ist - selbst im Körper produzieren, brauchen es aber unbedingt.
Das Interessante bei der Ribisel: Das hochkonzentrierte Vitamin C wird wie durch einen Eilboten besonders schnell ins Blut transportiert. Das schafft kein anderes Naturprodukt. Ribisel essen, Ribiselsaft trinken in Zusammenhang mit Milch, Buttermilch, Joghurt und Topfen kann Schwangerschaftsbeschwerden lindern, stärkt die Knochen von Frau und Kind und unterstützt das Wachstum des Babys. Das ist auf das spezielle Verhältnis des Mineralstoffes Calcium und des Spurenelementes Phosphor in den Ribiseln zurückzuführen.
Weiters finden wir in den Ribiseln noch eine Fülle von weiteren lebenswichtigen Stoffen:
- Die Farbstoffe der Beeren enthalten sogenannte Karotene. Das sind Provitamine - also Betacarotene, aus denen der Organismus Vitamin A erzeugt. Wichtig für unsere Sehkraft, für die Haut und für die Immunkraft.
- Ribisel enthalten viel Vitamin B 3, wichtig für die Nerven.
- Sie enthalten Vitamin B 5 für schönes, gesundes Haar.
- Sie enthalten Kalium für eine besser Verdauung, für Nerven und Muskeln.
- Sie enthalten viel Eisen für die Blutbildung.
- Sie enthalten Magnesium für Herz und Kreislauf und als Anti-Stress-Mittel.
- Ribisel regen den Speichelfluss an und auch die Produktion der Magensäure.
- Die Darm-Bewegungen werden aktiviert. Das bedeutet: Die Verdauung wird angekurbelt. Wichtig für alle, die unter Verstopfung leiden. Die vielen kleinen Kerne sind hervorragende Ballaststoffe und verstärken die Wirkung.
- Ribisel wirken harntreibend.
- In der indischen Medizin essen Patienten Ribisel als Unterstützung einer Leber- und Gallentherapie. Die Wirkstoffe der Ribisel können Leber und Galle stärken und bei der Regeneration unterstützen.
- Sie stärken die Schleimhäute und schützen sie.
- Sie beruhigen die Nerven, vermitteln bessere Stimmung.
- Ribisel wirken schmerzlindernd bei Rheuma und Gicht, weil sie Salicylsäure enthalten.
- Die roten sind am meisten verbreitet. Und sie sind auch am beliebtesten. Sie haben den sauersten Geschmack. Viele geben dann sehr viel Zucker drauf. Das ist nicht gerade sehr gesundheitsförderlich. Besser wäre: man mischt die sauren Ribisel mit anderen, süßeren Beeren, wie etwa Heidelbeeren. Oder ein paar Rosinen.
- Die weißen Ribisel sind sehr selten. Sie sind viel süßer als die roten Beeren.
- Die schwarzen Ribisel haben eine sehr harte, undurchsichtige schwarze Schale. Und sie haben ein besonders würziges Aroma. Sie haben den höchsten Anteil an Calcium. Und sie halten eine Substanz, die man vor 20 Jahren noch das Lungen-Vitamin oder Vitamin J genannt hat. Es ist eine Substanz, die nachweisbar antibakteriell und entgiftend wirkt.
- Schwarze Ribisel werden daher auch zur Herstellung von Heilsäften zum Stärken der Atemwege verwendet. Früher hat man damit den verbreiteten Keuchhusten behandelt.
- Außerdem stoppen Schwarze Johannisbeeren Durchfälle, Darmkoliken und Blähungen, die durch Bakterien ausgelöst worden sind. Die schwarzen Johannisbeeren enthalten auch des Pflanzenfarbstoff Quercetin, der das Risiko für Dickdarmkrebs senken kann.
Man sollte sie niemals lange lagern. Ideal: ernten, waschen und essen. Und auch wenn man sie kauft, sofort konsumieren und nicht aufheben. Die Inhaltstoffe gehen sehr schnell verloren. Wichtig ist: Man sollte die Beeren von den Stielen erst unmittelbar vor dem Essen abnehmen. Wenn sie einmal getrennt sind, verlieren sie auch sehr schnell die Wirkstoffe.
Wer häufig Sodbrennen hat und wen es nach dem Essen oft sauer aufstößt, wer also an einem Reflux leidet, einer Schwäche der Klappe zwischen Magen und Speiseröhre, der sollte Ribisel nur in sehr bescheidenem Maße konsumieren oder besser gar nicht.
Die besonderen Vorteile und Wirkungen der Schwarzen Johannisbeere
- Wenn jemand nach einer Operation oder nach einer schweren Erkältung keinen Appetit hat und Kraft bekommen muss, dann sollte er 30 Minuten vor dem Essen früh, mittags und abends jeweils 1/8 Liter Schwarzen Johannisbeerensaft trinken.
- Es ist sehr sinnvoll, bei Heiserkeit und Halsschmerzen schwarzen Ribiselsaft zu trinken und lauwarm damit zu gurgeln.
Ein Gesundheits- & Ernährungsgespräch mit Professor Hademar Bankhofer auf 55PLUS-magazin.net.
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