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Fasten als Kur und Fasten zuhause

Prof. Hademar Bankhofer erläutert, wie man dem Körper Gutes tun kann.
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Hademar Bankhofer - Fastensuppe

Fasten als Kur und Fasten zuhause

Viele von uns haben das Bedürfnis, nach dem Winter etwas für den Körper zu tun. Als Auftakt bietet sich eine Fastenkur an. Doch was genau versteckt sich dahinter und wie packt man sie an?

Wie lange dauert so eine Fastenkur?

Da muss man unterscheiden: Die klassische Form des Heilfastens dauert vier Wochen: Drei Wochen sollte man fasten und danach kommt eine Woche Aufbau-Diät. Und alles unter strenger ärztlicher Aufsicht. Es gibt aber auch kleine, einfache Fastenkuren für daheim. Die dürfen nicht länger als vier bis fünf Tage andauern. Man sollte sich jedoch mit dem Arzt absprechen.

Zuerst gilt es, ein großes Missverständnis abzubauen: Fasten heißt nicht - was viele glauben - hungern. Beim Heilfasten nimmt man bloß keine feste Nahrung auf, dafür jedoch viele verschiedene Flüssigkeiten.

Was geht im Organismus des Menschen vor, wenn er eine Fastenkur durchführt?

Der Darm wird gereinigt und überflüssige unerwünschte Stoffwechsel-Substanzen, die im Körper anfallen, werden abgebaut. Fettpölsterchen werden gelöst und zum Teil abgetragen. Der Körper ist normalerweise auf Aufnehmen und Speichern programmiert. Beim Fasten ist sein Hauptziel jedoch das Ausscheiden. Mit dem Fasten wird unsere „Müll-Abfuhr“ wieder in Schwung gebracht und das Stoffwechsel-Tempo wird verlangsamt. Der Kreislauf ist nicht so stabil wie sonst. Man ist beim Fasten seelisch empfindsamer und die Reaktionsfähigkeit und Konzentration sind herabgesetzt.

Daher sollte man in dieser Zeit nicht zur Arbeit gehen und Stress und Lärm meiden. Dafür aber ist es ratsam, viel Bewegung zu machen, aber ohne Übertreibung. Am besten spazieren gehen und wandern. Die ideale Zeit für so eine Kur ist daher ein Kurzurlaub oder ein verlängertes Wochenende. Fastentage müssen frei von Zwängen, Verpflichtungen und von beruflicher Belastung sein.

Es gibt aber auch Menschen, die keine Fastenkur durchführen dürfen: Dazu gehören Herz- Patienten, Patienten mit Bluthochdruck, nervlich erschöpfte Menschen, zu schlanke Menschen, alle, die depressiv sind und eine innere Unruhe haben. Aber auch Diabetiker, schwangere Frauen, Kinder und ältere Menschen sollten nicht fasten.

Gibt es beim Fasten Nebenwirkungen?

Starker Körpergeruch, unangenehmer Mundgeruch, dicker Zungenbelag, eine rinnende Nase, ständiges Frieren und bleierne Müdigkeit sind geläufig. Der Harn ist dunkel gefärbt. Die Monatsregel kann sich bei der Frau verzögern. Die Merkfähigkeit ist gestört. Der Betroffene hat langsame Reaktionen beim Autofahren und sollte das Steuern eines Wagens am besten vorübergehend bleiben lassen. Man kann nicht lang schlafen und es können immer wieder Stimmungsschwankungen auftreten. Das Geruchs- und Geschmacksgefühl sind ausgeprägt.

Gegen einige dieser Nebenwirkungen kann man aber etwas tun:
  • Man sollte während des Fastens ganz besonders auf peinliche Körperhygiene achten, sich öfters am Tag die Zähne putzen und sollte mit der Zahnbürste auch die Zunge sauberbürsten.
  • Es ist wichtig, viel ins Freie zu gehen und Sauerstoff zu tanken.
  • Und noch eines ist klar; Man muss beim Fasten auf viele alltägliche Gewohnheiten verzichten. Dazu gehören das Rauchen, Alkoholtrinken, der Genuss von Bohnenkaffee und Schwarztee sowie von Süßigkeiten.
  • Ganz wichtig auch: Beim Fasten gibt es ein Verbot für den Einsatz von Abführmitteln.
  • Wärmere Kleidung bereitlegen, da man beim Fasten unter Umständen frieren kann. Warme Unterwäsche ist sinnvoll und die Gummiwärmflasche kann gute Dienste tun. Hautöl und eine Trockenbürste sind optimal.
Was darf man von einer kleinen Fastenkur zuhause erwarten?

Man fühlt sich danach entlastet, leichter und wohler. Der gesamte Stoffwechsel wird aktiviert. Die Haut wird schöner und glatter. Man fühlt sich jünger, kann mehr leisten und hat ein gestärktes Immunsystem. Und man schafft eine gute Ausgangsposition fürs Abnehmen. Wenn man nämlich bei einer Fastenkur als Nebeneffekt ein wenig abnimmt, so gibt das Mut für ein weiteres gesundes Ernährungsprogramm, das man dann auch beibehält.

Das Fasten selbst eignet sich nicht zum Abnehmen. Das kann man nur mit einer dauerhaften Umstellung der Ernährung. Wenig Fett, mäßig Eiweiß, nicht zu viele Kohlenhydrate, viel frisches Obst und Gemüse.
Außerdem macht Fasten glücklich. Es wird die Produktion von Glückshormonen im Gehirn deutlich angekurbelt.

Wie sieht so eine kleine Fastenkur zuhause aus?

Der Ablauf sieht so aus: 1 Entlastungstag. 5 Fastentage. 3 Aufbautage.
  • Am Entlastungstag - also zum Start des Fastens - isst man 1,5 Kilo Obst, aufgeteilt auf drei Mahlzeiten: Äpfel, Birnen, Kiwis und Trauben.
  • An den fünf Fastentagen trinkt man jeden Morgen zwei Tassen Pfefferminze-Tee oder Mate- Tee, ungesüßt natürlich. Danach sollte man lesen und spazieren gehen. Mittags gibt es Fastensuppe, abends einen Abendtrunk.
  • Hier das Rezept der Fastensuppe: 1 Kilo Erdäpfel, 1 Kilo Gemüse - Karotten, Selleriewurzel, Petersilienwurzel, Kohl, Zwiebel, Paradeiser, Paprika und nach Geschmack Kümmel, Muskat, Pfefferkörner, Lorbeerblatt, Liebstöckel, Ingwerpulver. Außerdem 3 Esslöffel geschroteten Dinkel mit kaltem Wasser zustellen, 30 Minuten kochen. Kein Salz! Dann einige Zeit zugedeckt stehen lassen. Durchseihen und trinken. Die Suppe ist basisch und baut die Übersäuerung des Körpers ab. Sie senkt erhöhtes Cholesterin und erhöhten Blutdruck.
  • Und hier das Rezept für den Abend-Trunk: 1/8 Liter frisch gepresster Orangensaft wird mit 1/8 Liter Wasser gemischt. Man kann auch im selben Verhältnis einen biologischen Gemüsesaft oder einen anderen Obstsaft trinken.
  • An den 3 Aufbautagen nach den Fastentagen isst man jeweils: 1 Apfel, 1 Karotte, 1 Walnuss, 2 Haselnüsse,1 Teller Erdäpfelsuppe oder Hirsesuppe oder Haferflockensuppe.
  • Wenn man zwischendurch vom Hunger übermannt wird, darf man 1/2 Tasse Buttermilch trinken.
Was versteht man unter modernem Fasten?
  • Kaffee, Schwarztee, Zucker zum Frühstück weglassen.
  • 40 Tage kein Fastfood essen.
  • Keine Spiele auf dem Handy.
  • 40 Tage kein Fleisch.
Ein Gesundheitstipp von Professor Hademar Bankhofer auf 55PLUS-magazin.net.

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