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Kalte Hände, kalte Füße
Kalte Hände, kalte Füße
Frauen und Mädchen leiden besonders darunter: Kalte Füße und kalte Hände - ein sehr unangenehmes Alltagsleiden. Aber doch irgendwie eher harmlos, oder? TV-Gesundheitsexperte Prof. Hademar Bankhofer ist da anderer Ansicht und klärt auf.Kalte Füße in Bezug auf unsere Gesundheit werden enorm unterschätzt. Wir sollten uns jedoch bewusst sein: Wer ständig mit kalten Füßen herumläuft und nichts dagegen unternimmt, der kann damit den Grundstock für eine Reihe von gesundheitlichen Problemen legen: Kalte Füße können zu Unterleibserkrankungen, zu Darmstörungen, zu verstärkter Anfälligkeit gegenüber Scheidenpilz und Blasenkatarrh, aber auch zu chronischen Kopfschmerzen führen. Wer immer an kalten Füßen leidet, der ist sehr anfällig für eine Infektionserkrankung und hat ein geschwächtes Immunsystem. Wenn man kalte Füße hat, so hat man um ein bis zwei Grad Celsius weniger Temperatur in den Mundschleimhäuten. Das ist eine kleine „Klima-Katastrophe“ im Körper und freut Viren und Bakterien. Sie können sich vermehren sowie schwer abgewehrt und bekämpft werden. Man bekommt schneller eine Erkältung.
Wie kommt es zu kalten Füßen? Gibt es da mehrere Ursachen?
- Kalte Füße kann man durch falsches, zu leichtes Schuhwerk an kalten oder verregneten Tagen bekommen oder durch Schuhwerk, das Nässe durchlässt.
- In den meisten Fällen aber handelt es sich um Durchblutungsstörungen.
- Daher führt auch Adernverkalkung zu kalten Füßen.
- Auch Nierenschwäche kann zu kalten Händen und Füßen führen.
- Auch niedriger Blutdruck.
- Seelische Ursachen können Angst und Stress sein. Das vegetative Nervensystem verengt die Blutgefäße.
Am populärsten sind äußere Maßnahmen wie regelmäßige Einreibungen, die die Durchblutung fördern: Wichtig ist, dass man kräftig einreibt - vor allem Fußsohlen und Handflächen. Auch Einreibungen mit Rosmarinöl bringen Erfolg. Bei kalten Händen eignen sich spezielle Einreibungen mit Kamillenöl.
Bringen Massagen allein auch etwas?
Selbstverständlich. Zum Beispiel Trockenbürsten-Massagen mit einer Naturborsten-Bürste. Aber es macht auch Sinn, mit bloßen Händen zu massieren. Wenn man etwa unterwegs ist und nichts zum Einreiben dabei hat.
Wärmezufuhr ist sicher sehr wichtig gegen kalte Füße und kalte Hände, oder?
Ja, denn sie erweitert die Gefäße und fördert die Durchblutung. Es genügt oft, im Bett die Füße auf eine mit heißem Wasser gefüllte Gummi-Wärmflasche zu stellen oder in Wollsocken in der Wohnung umherzulaufen.
Gibt es spezielle Rezepte für Fußbäder gegen kalte Füße?
- Ein klassisches Hausmittel, das man auch zur Vorbeugung einsetzen kann, ist das Wassertreten in der Bade- oder Duschwanne. 20 Zentimeter tief kaltes Wasser, 1 - 2 Minuten im Storchenschritt umhersteigen.
- Wenn man ein heißes Fußbad vorbereitet, ist es sinnvoll, eine Handvoll Salz hineinzurühren. Man kann die Füße aber auch in Rosmarin-Tee baden.
- Füße drei Minuten in Wasser mit 38 Grad Celsius setzen, danach für 10 Sekunden in 15 Grad kaltes Wasser. Den Vorgang mehrmals wiederholen und danach warme Wollsocken anziehen.
Die Hände drei Minuten in kaltes Wasser einlegen, dann in warmes Wasser, dann ganz kurz in kaltes Wasser tauchen. Damit trainiert man die Hautblutgefäße.
Kann man auch von innen her etwas gegen kalte Füße und kalte Hände tun?
Da steht ganz oben der Knoblauch. Eine Studie von Prof. Dr. Kiesewetter an der Humboldt Universität in Berlin hat ergeben, dass der regelmäßige Genuss von Knoblauch die Durchblutung in den Füßen verbessern kann. Es müssen aber mindestens drei Knoblauchzehen pro Tag sein.
Kann man auch mit der täglichen Nahrung die Temperatur der Füße und der Hände beeinflussen?
Da gibt es eine interessante Studie an der Universität Peking. Sie hat ergeben: Karotten, Paprika, Lauch, Nüsse und Kürbis machen warme Füße.
Und was sollte man meiden, wenn man zu kalten Füßen neigt?
Zuviel Kiwis, Äpfel, Zitronen und Ananas. Das hat dieselbe Studie ergeben.
Gibt es ein paar Lebensgrundregeln, die man beachten sollte, wenn man zu kalten Füßen und Händen neigt?
- Nicht rauchen! Nikotin verengt die Gefäße und verschlechtert daher die Durchblutung.
- Warme Socken anziehen!
Bei kalten Füßen:
- Sportmediziner der Uni Köln betonen: Es hilft, wenn man jedes Wochenende wandert, oder wenn man bloß zuhause täglich 10 Minuten am Stand läuft.
- Ein Super-Rezept gegen kalte Füße ist das Tanzen. Ganz besonders aber eignen sich dazu Foxtrott-Melodien oder Walzer-Melodien.
- Klatschen und Händereiben.
- Oder die Handflächen einige Zeit auf den Bauch legen.
- Frauen können - zum Teil durch den Einfluss ihrer Hormone - nicht so große Depots an speicherfähigen Vitaminen anlegen. Das trifft ganz besonders auf das Vitamin E zu. Gerade dieses Vitamin aber braucht der Mensch als "Heizmaterial", damit im Körper genügend Wärme produziert werden kann. Frauen müssen daher besonders darauf achten, dass sie mit der Nahrung Vitamin E zuführen. Dazu gehören die Naturprodukte Weizenkeime, Weizenkeimöl, Sonnenblumenöl, Olivenöl, alle Nussarten, aber auch Milchprodukte und fast alle Vollkornprodukte.
- Frauen frieren vor allem auch, weil es die Natur so eingerichtet hat. Zur Erhaltung der Art muss - in Hinblick auf die Schwangerschaft - der Unterleib warm gehalten werden. Wenn es also draußen kalt wird, zieht der Organismus - wie von einem Computer gesteuert - die Wärme von den Gliedmaßen ab, also von den Händen und Füßen. Diese Wärme wird dem Unterleib zugeführt, um ihn vor Kälte zu schützen. Die Folge: Hände und Füße sind schlecht durchblutet und frieren.
- Frauen sind dünnhäutiger. Ihre Haut reagiert viel schneller auf Kälte.
- Je mehr Muskeln jemand hat, desto besser funktioniert die Wärmeproduktion. Und da sind die Frauen eindeutig benachteiligt. Statistisch gesehen besteht der männliche Körper aus 40 Prozent Muskeln und nur 10 Prozent Fett. Bei den Frauen sind es etwa bloß 25 Prozent Muskeln und 25 Prozent Fett. Zwar wirkt das Fett als Isolation vor der Kälte. Doch die Wärme wird von den Muskeln produziert. Und da - wie schon oben erwähnt - die Frauen heute schlanker sind als früher, fällt der Isolationsausgleich durch mehr Fett weg.
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