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Heilpflanze des Jahres 2021 - Meerrettich
Heilpflanze des Jahres 2021 - Meerrettich
Eine Wurzel, die zugleich Küchengewürz und Heilkraut ist. Man nennt sie auch das „Penicillin aus dem Garten“. Soeben wurde sie zur Heilpflanze des Jahres 2021 ernannt. Die einen sagen Meerrettich, die anderen Kren.Ein Stück zartes, gekochtes Rindfleisch, eine Schnitte Lachs, ein Stück Pute, eine Räucherforelle, aber auch zahllose Salate und Soßen werden erst so richtig pikant, wenn sie mit Meerrettich serviert und gegessen werden. Meerrettich ist im Grunde genommen aus unseren Küchen und Speiseplänen nicht wegzudenken. Doch man darf dabei nicht vergessen: Man tut mit dem Genuss von Meerrettich auch eine Menge für die Gesundheit. Denn Meerrettich zählt zu den großen, bekannten Heilpflanzen unserer Zeit. Eine Jury des Vereins zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, besser bekannt unter dem Namen Paracelsus, hat sich darauf geeinigt, dass der Meerrettich (Armoracia rusticana) zur Heilpflanze des Jahres 2021 gekürt wird.
So mancher, der sein Ketchup, seinen Senf und die Mayonnaise, mitunter sogar den Topfen mit Meerrettich aufwertet, und mit Leidenschaft gekochten Schinken damit garniert, wird sich die Frage stellen: Was macht denn nun den Meerrettich so wertvoll für unsere Gesundheit?
Der Meerrettich ist reich an wirksamen Vitalstoffen:
- Er liefert uns große Mengen an Vitamin C, ist daher ein guter Schutz gegen Erkältungen, hilft uns aber auch, schneller wieder mit Schnupfen und grippalen Infekten fertigzuwerden. Meerrettich hat doppelt soviel Vitamin C wie die Zitrone.
- Meerrettich ist reich an den Vitaminen B1, B2 und B6. Sie alle sind dafür verantwortlich, dass wir mit starken Nerven und voll Energie durchs Leben gehen. B2 ist vor allem wichtig für die Gesundheit unserer Schleimhäute. Und nur gesunde Schleimhäute können Viren und Bakterien aufwehren.
- Meerrettich versorgt uns mit den Mineralstoffen Kalium für Muskel, Nerven und Verdauung, mit Magnesium für Herz und Kreislauf und Calcium für die Knochen.
- Die Super-Wurzel liefert uns aber auch die Spurenelemente Eisen fürs Blut und für Vitalität sowie Phosphor fürs bessere Denken.
- Wichtig im Meerrettich sind auch Harze, Schwefelstoffe, die Aminosäuren Arginin für die Immunabwehr sowie Asparagin für gesunde Nerven und Gehirnzellen.
- Der wichtigste Wirkstoff im Meerrettich aber ist ein Glykosid mit dem Namen Sinigrin. Diese Substanz ist in hoher Konzentration enthalten. Durch spezielle Enzyme werden daraus in der Wurzel starke, scharfe Senföle produziert. Wenn man den Meerrettich reibt, werden diese Öle frei. Und wenn wir sie einatmen, wenn sie sich verflüchtigen und in die Augen gelangen, dann werden davon die Tränendrüsen enorm angeregt.
- Das ist ähnlich wie beim Schneiden von Zwiebeln. Diese Senföle aus dem Meerrettich können schädliche, krankmachende Bakterien in unserem Körper bekämpfen.
- Unterstützt werden sie dabei massiv von den sogenannten Isothiocyanaten, die auch im Sauerkraut vorhanden sind. Die Isothiocyanate haben eine antimikrobielle Wirkung und senken das Krebsrisiko. Und zwar haben sie eine hemmende Wirkung auf die Entstehung das Wachstum von Tumoren in der Brust, in Darm, Lunge und Leber.
- Sie bekämpfen feindliche Bakterien. Daher nennt den Meerrettich im Volksmund auch das „Penicillin aus dem Garten“.
- Sie helfen unserem Körper, dass Schadstoffe und andere negative Substanzen und Gifte rasch wieder ausgeschieden werden.
- Sie helfen uns aber auch, dass wir schneller mit einer Erkältung fertigwerden. Ja, mitunter kann man sogar mit dem Konsum von Meerrettich in Erkältungszeiten verhindern, dass man einen Infekt bekommt. Der Meerrettich kann Erkältungsviren hemmen.
- Die Atemwege sowie Herz und Kreislauf werden gestärkt.
- Rheumatische Beschwerden können gelindert werden.
- Magen und Darm werden angeregt, von Gär-, Fäulnis- und Giftstoffen gereinigt.
- Allein, wenn man die Wurzel reibt und die Dämpfe der Senföle einatmet, dann hat das bereits eine unterstützende, heilende Funktion bei Schnupfen und Husten.
- Im ländlichen Raum gibt es in Österreich seit Jahrhunderten ein einfaches Hausmittel, das auch heute noch immer wieder in zahllosen Familien angewendet wird. Man schält die Meerrettich-Wurzel, schneidet sie in 1 Zentimeter dicke Scheiben, bohrt in die Mitte jeder Scheibe ein Loch und fädelt die einzelnen Stück auf einer Schnur zu einer Meerrettich-Kette auf. Diese hängt man sich um den Hals, legt sich ins Bett und deckt sich bis zur Nasenspitze zu. Durch die Bettwärme werden besonders viele Senföle aus dem Meerrettich frei. Man nennt das auch eine Meerrettich-Inhalation, mit der man lästigen Schnupfen und Husten schnell besiegen kann. Man kann damit auch auf sanfte Weise allzu hohes Fieber senken, wenn das für den gefährdeten Kreislauf sinnvoll ist.
- Sehr bewährt gegen Schnupfen hat sich auch folgendes Rezept: 2 Esslöffel frischgeriebener Meerrettich werden mit etwas Zwiebelsaft und Honig gut verrührt. Von dieser Mischung nimmt man alle 3 Stunden einen Teelöffel ein.
- Vermischen Sie den geriebenen Meerrettich mit einem Stück fein geriebenem Apfel. So schmeckt Meerrettich übrigens ganz hervorragend zu einer Sülze oder zu einem Wurstsalat.
- Geben Sie etwas geschlagenes Schlagobers zum geriebenen Meerrettich dazu.
- Oder mischen Sie den geriebenen Meerrettich mit etwas Zitronensaft und Sauerrahm.
- Wer eine Meerrettich-Wurzel längere Zeit aufbewahren will, der sollte sie in einen Karton legen und mit Sand bedecken.
- Kurzfristig kann man die Meerrettich-Wurzel im Gemüsefach des Kühlschranks aufbewahren, sollte sie aber unbedingt in ein feuchtes Wolltuch einschlagen, damit sie nicht austrocknet und nicht zäh wird.
- Wenn Sie Meerrettich-Spezialitäten im Glas kaufen, so ist wichtig, dass der Meerrettich dafür handverlesen und erntefrisch verarbeitet wurde. Er muss unmittelbar vor der Verarbeitung frisch gerieben werden.
Prof. Bankhofers Lieblingsrezept mit Meerrettich:
Kaufen Sie schöne, große Datteln - am besten jordanische Medjoul-Datteln - , schneiden Sie der Länge nach in 2 Hälften, legen diese auf und nehmen die Kerne heraus. Dann mischen Sie Frischkäse - zum Beispiel Gervaise - mit fein geriebenem Meerrettich, füllen die Datteln damit und legen die Hälften wieder aufeinander. Schmeckt köstlich, erfrischend und ist eine Naturmedizin.
Ein Gesundheits- & Ernährungstipp von Professor Hademar Bankhofer auf 55PLUS-magazin.net.
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