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Wissenswertes über Osterbräuche

So gesund ist Ostern - Professor Hademar Bankhofer weiß, worauf es ankommt.
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Lehde, Spreewald - Freilandmuseum_Ostereier

Wissenswertes über Osterbräuche

In wenigen Tagen ist Ostern. Nach der Fastenzeit gibt es wieder grünes Licht zum kulinarischen Genuss. Die traditionellen Köstlichkeiten sind die bunten Ostereier, die Schokohasen, das Lammfleisch und der Ziegenkäse. Bankhofer sagt: "Das ist alles sehr gesund. Und dass das Osterei nicht die große Gefahr für zu hohe Cholesterinwerte ist, das sollte sich nun endlich herumgesprochen haben...!

Hier die wichtigsten Tipps und Informationen zum Osterfest, die man einfach wissen sollte:

Eier enthalten viel Cholesterin. Ist es gefährlich, zu Ostern viele Eier zu essen?

Können Sie sich Ostern ohne Ostereier vorstellen? Ich glaube nicht. Doch es gibt viele Menschen, die wagen es nicht, Eier zu essen. Sie haben Angst, sie könnten davon einen zu hohen Cholesterinspiegel bekommen und könnten Herz und Kreislauf gefährden. Da gibt es Einiges aufzuklären: Jahrzehntelang waren Wissenschaftler der Meinung: Wenn in einem Nahrungsmittel reichlich Cholesterin enthalten ist, dann wird davon automatisch unser Cholesterinspiegel angehoben. Beim Ei stimmt das nicht. Das haben 140 Studien mit rund 2.000 Probanden in 7 europäischen Ländern - überwacht von der WHO - ergeben. Man hat auch herausgefunden, warum das so ist: Das Eigelb enthält nicht nur viel Cholesterin, sondern auch reichlich Lecithin. Und der Lecithin-Stoff Phosphodyl-Cholin verhindert, dass das Cholesterin aus dem Ei von der Darmwand aufgenommen wird. Also essen Sie Ihre Ostereier mit ruhigem Gewissen.

eier

Wie kann man einfach testen, ob ein Ei frisch ist?

Wenn Sie rohe Eier kaufen, um sie fürs Osterfest zu färben, dann sollten Sie den Trick kennen, wie man feststellt, ob jedes Ei frisch und gut ist. Gießen Sie in eine Trinkglas ¼ Liter Wasser, rühren Sie ½ Teelöffel Salz ein und legen Sie das Ei ins Wasser. Geht es unter und liegt friedlich am Boden, dann ist es frisch. Schwebt es im Wasser und geht ganz nach oben, dann sollte man es nicht mehr verwenden.

Warum halten die gefärbten Eier aus dem Supermarkt länger als jene, die man zuhause selbst färbt?

Die daheim gekochten und bemalten Eier halten weniger lang, weil durch die Poren der Ei-Schale Bakterien eindringen können. Die industriell gefärbten Eier hingegen werden beim Färben versiegelt. Da sie aber meist schon sehr früh vor Ostern im Handel angeboten werden, gleicht sich das zeitmäßig wieder mit den selbst gefärbten aus. Ein Trick: Wenn man die Eier - wie es unsere Großmütter taten - nach dem Färben mit einer Speckschwarte einreibt, dann sind die Poren auch so gut wie versiegelt.

Ostereier farben

Womit kann man Eier auf ganz natürliche Weise färben?

Es geht mit Riesenschritten auf das Osterfest zu. Da wollen alle gefärbte Ostereier vorrätig haben, egal ob Kinder im Haus sind oder nicht. Auch Erwachsene haben Freude an bunten Eiern. Wer keine Zeit hat, kauft bereits gekochte und gefärbte Eier im Lebensmittel-Handel. Wer sich diese Mühe aber zuhause selbst machen möchte, hat oft den Wunsch: Ich möchte natürliche Farben verwenden. Dazu muss man Einiges wissen: Man sollte weiße Eier verwenden, weil die Farben auf den braunen Eiern nicht schön herauskommen. Der Tee-Sud vom heißen Rooibos-Tee ergibt ein erdiges Gelb. Lässt man die Eier länger darin liegen, werden sie orange. Schwarztee schafft Brauntöne. Mit Früchtetee kann man Eier lila färben. Der Sud von Zwiebelschalen macht Eier gelb bis braun. Sandelholz liefert ziegelrote Eier. Mateblätter machen Eier grün oder gelbgrün. Doch eines sollte man wissen: Die Ei-Farben, die man sonst kaufen kann, sind alle OK, streng geprüft und lebensmitteltauglich.

ostereier bemalt

Warum färbt man zu Ostern Eier? Woher kommt dieser Brauch?

Da gibt es keine Diskussion: Ostereier müssen bunt sein: bemalt, gefärbt oder beklebt. Egal, Hauptsache bunt. Wissen Sie eigentlich, warum man zu Ostern bunte Eier sucht, verschenkt und zum Eier-Klopfen verwendet? Dahinter stecken keine wie immer gearteten religiösen Bräuche. Die Erklärung ist im Grunde genommen ganz banal: Die Bauern im 14. Jahrhundert waren sehr gläubig und nahmen das Fasten sehr ernst. Sie verzichteten auf viele kulinarische Genüsse. Auch auf Eier. Aber die Hühner haben weiter eifrig ihre Eier in die Nester gelegt. Speziell im Frühling beginnt ein sehr aktives Eierlegen. Also sammelten sich in den Vorrats-Kammern der Bauern die Eier. Damit sie länger halten, hat man sie gekocht. Und damit man die Eier voneinander unterscheiden konnte, wann sie gelegt wurden, hat man sie mit verschiedenen Farben bedacht. Und dann hatte man zum Osterfest viele, viele bemalte oder gefärbte Eier. Also hat man sie ins Osterfest eingebaut, verschenkt und in großen Mengen gegessen.

Wie sieht das Leben von glückliche Hühnern aus?

Immer mehr gesundheitsbewusste Menschen greifen im Supermarkt zu Bio-Eiern von glücklichen Hühnern. Viele wollen aber auch genau wissen: Was sind glückliche Hühner? Wie leben glückliche Hühner? Man spricht von glücklichen Hühnern, wenn sie so leben dürfen, wie sie es von Natur aus gewohnt sind, wie das Urhuhn seinen Tag und die Nacht verbracht hat. Glückliche Hühner brauchen viel Freiraum in der Natur, auf einer weiten Wiese, auf einem Feld. Da müssen sie sich bewegen können. Sie wollen laufen, ständig mit den Krallen in der Erde scharren und Futter suchen. Es ist daher die beste Art, Hühner zu füttern, wenn man Getreide und Soja weitläufig streut, damit Hühner beim Fressen Arbeit haben. Ja, und nachts brauchen sie einen Stall, in dem sie auf einer Stange sitzen und schlafen können. Die Ur-Hühner in freier Natur haben sich nachts immer auf Baumäste zurückgezogen, um vor Füchsen und anderen Raubtieren geschützt zu sein. Hühner, die so leben, haben eine starkes Immunsystem und werden fast nie krank. Und wenn, dann bekommen sie keine Antibiotika, sondern Naturarzneien.

Macht Ostereier-Essen klug und geistig fit?

Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, warum nach dem Osterfest viele Kinder mit besonderem Elan zur Schule gehen und oft bessere Noten als sonst nachhause bringen? Das kann zum Teil an den Ostereiern liegen. Haben Sie das nicht gewusst? Eier machen klug. Im Eigelb befinden sich beachtliche Mengen an dem fettähnlichen Stoff Lecithin, der in alle unseren Zellen vorhanden ist. Dieses Lecithin stärkt nicht nur die Nerven und macht stark gegen Stressbelastung. Es versorgt unser Gehirn mit der wichtigen Substanz Cholin. Und daraus baut das Gehirn Acetylcholin, den bedeutendsten Botenstoff fürs Denken, für Konzentration und Erinnerung. Ohne Acethylcholin läuft im Gehirn gar nichts. Und deshalb machen Ostereier klug. Sie fördern die geistige Fitness.

Was macht Ostereier so wertvoll für die gesunde Ernährung?

Wenn wir unsere Ostereier verzehren, dann tun wir das, weil es Brauch ist, weil sie uns schmecken. Doch wir müssen uns darüber im Klaren sein. Das Ei an sich ist ein wichtiger Bestandteil der gesunden und ausgewogenen Ernährung. Es ist eine besonders wertvolle Nährstoffquelle. Es ist immerhin die Keimzelle für neues Leben. Das Ei ist besonders reich an Vitaminen, Mineralstoffe und Spurenelementen. Das ergibt den vollen, würzigen Geschmack des  Eigelbs. Es ist leicht verdaulich und daher für Kinder, gestresste Menschen im Beruf und für Senioren ein wichtiger Lieferant für Vitalstoffe. Und die wieder beeinflussen unseren Stoffwechsel optimal. Das Hühnerei liefert außerdem die ideale Harmonie an Fetten. Man spricht von einem idealen Fettsäure-Muster: 1,7 Gramm gesättigte - eher ungünstige Fette -, dafür aber 2,2 Gramm einfach ungesättigte - superpositive - Fettsäuren und 0,8 Gramm positive mehrfach ungesättigte Fette. Mit einem Wort: Das Osterei ist Spitze!

Die meisten essen zum Frühstück ein Ei. Ist das sinnvoll?

Gehören Sie auch zu jenen Genießern, die das Ei - in welcher Zubereitungsform auch immer - vor allem zum Frühstück am Morgen verzehren? Damit liegen Sie goldrichtig. Alles, was man zum Frühstück genießt, wird als Energie abgebaut und macht nicht dick. Das Ei macht schon zum Tagesbeginn stark gegen etwaige Stresssituationen. In welcher Form aber sollte man das Ei essen? Ideal sind das hartgekochte Ei oder das 4 - 5 Minuten-Ei. Weniger wertvoll für die Gesundheit sind Rühr-Ei sowie Rühr-Ei mit Speck. Eine holländische Studie mit Schulkindern hat ergeben: Vollkornbrot mit Schinken und einem hartgekochten Eier sowie einer knackigen Paprikaschote machen fit. Rühr-Ei mit Speck hingegen macht müde. Schuld daran ist das Fett, mit dem das Rühr-Ei zubereitet wurde, und der gebratene Speck.

Wie erkennt man das Ei von einem gesunden, glücklichen Huhn?

Wenn wir schon zu Ostern gerne mehr Eier als sonst essen, sollten wir wissen: Wie erkennt man, ob ein Ei von einem gesunden, glücklichen Huhn kommt? Von einem Huhn, das gesund ernährt wurde? Ganz einfach: Das Eigelb muss kräftig gelb oder rötlich-gelb sein. Das ist nämlich dann der Fall, wenn die Hühner mit Mais, Weizen, Erbsen, Sojabohnen und Bio-Möhren gefüttert werden und wenn sie das grüne Gras von der Wiese abzupfen können. In all diesen Naturprodukten stecken Karotine. Das macht den guten Geschmack. Außerdem stärken die Karotine im Futter das Immunsystem des Huhnes. Ein blasses Eigelb deutet darauf hin, dass das Huhn nicht so optimal ernährt wurde. Man hat die Erfahrung gemacht: Je mehr sich Hühner bewegen, desto besser und gehaltvoller wird das Eigelb.

Wie bewahrt man Eier richtig auf, damit sie lange halten?

Grundsätzlich sollte man sie im Kühlschrank aufbewahren. Die noch rohen Eier müssen Sie aber vor dem Zubereiten herausnehmen und auf Zimmertemperatur bringen. Dann stimmen die vorgegebenen Kochzeiten. Wenn Sie das Ei direkt vom Kühlschrank ins kochende Wasser geben, brauchen Sie etwas länger. Außerdem ist dann die Gefahr besonders groß, dass sie aufspringen. Das geschieht durch die Wärmespannung.  Die Schale springt aber nicht, wenn Sie  das Ei an beiden Seiten mit den spitzen Enden einer Nadel anstechen. Auch Salz und Essig im Wasser verhindert das Aufspringen.

Warum kann man manche gekochten Eier nur sehr schwer schälen?

Seien Sie froh, wenn sich ein Osterei schlecht schälen lässt. Das ist ein Zeichen, dass es frisch ist. Beim frischen Ei liegt das Innere noch fest an der Schale. Mit der Zeit verliert das Ei an Flüssigkeit. Zwischen Schale und Ei entsteht ein Luftpolster. Das Ei lässt sich besser schälen.

Wie lange bleibt ein Ei frisch?

Zu keiner Jahreszeit haben wir in der Küche so viel mit Eiern zu tun. Da hat natürlich fast jeder eine wichtige Frage auf dem Herzen: Wie lange ist das Ei frisch? Bei sachgemäßer Aufbewahrung im Kühlschrank bleibt es bis zu 4 Wochen frisch. Die Erklärung: Im Ei befinden sich Enzyme, die das Eindringen von Keimen verhindern. Dieser Schutz bleibt aber nur dann wirksam, wenn das Ei keinen extremen Temperaturschwankungen ausgesetzt ist. Gekochte Eier sind länger haltbar. Wichtig ist allerdings, dass man beim Kaufen auf das Verbrauchsdatum achtet. Die bemalten, bunten Ostereier sollte man innerhalb einer Woche essen. Was kurz nach Ostern noch an Eiern vorhanden ist, sollte man zu Eiersalat verarbeiten.

Gibt es tatsächlich gesunde Schoko-Osterhasen?

Das Osterfest hat nicht nur die bunten Ostereier als Symbol. Irgendwie gehören - speziell bei Kindern - auch Schoko-Osterhasen dazu. Und da gibt es seit ein paar Jahren eine gute Nachricht: Es gibt gesunde Schoko-Osterhasen. Nämlich aus dunkler Schokolade mit 70 bis 80 Prozent Kakao-Anteil. Die dunkle Schokolade hat wertvolle Schutzstoffe, die uns vor frühzeitigem Altern und Krankwerden schützen. Sie enthalten den Bioaktiv-Stoff Resveratrol. Der sorgt für gesunden Blutdruck, für einen gesunden Cholesterinspiegel, hält das Blut flüssig und beugt einer frühzeitigen Arteriosklerose vor.  Ein Studie von Priv. Doz. Dr. Roberto Corti an der Klinik für Kardiologie am Universitäts-Krankenhaus Zürich hat ergeben: Dunkle Schokolade stärkt optimal Herz und Kreislauf. Also dann, liebe Freunde: nichts wie ran an die Schoko-Osterhasen aus dunkler Schokolade!

Wie gesund ist Ziegenmilch und Ziegenkäse?

Zur Osterzeit und im Frühling ist es in vielen Familien Tradition, dass Gesundes von der Ziege auf den Tisch kommt: Ziegenmilch, Ziegenkäse, Ziegen-Joghurt. Alles von der Ziege ist ein wertvoller Beitrag zur ausgewogenen Ernährung.
  • Ziegenmilch stärkt mit einer Fülle von Vitalstoffen die Atemwege, die Nerven und die Zähne. Wer keine Kuhmilch verträgt, hat mit Ziegenmilch keine Probleme. Dasselbe gilt für Ziegen-Joghurt.
  • Ziegenkäse hat ähnliche gesundheitsfördernde Eigenschaften.
  • Was allerdings wenige wissen: Milch, Käse und Joghurt von der Ziege versorgen uns mit Stoffen, die man als Jungbrunnen bezeichnen kann. Diese Jungbrunnen-Substanzen sind das Ubichinon und die Orotsäure. Beide sorgen dafür, dass wir länger jung, fit und vital bleiben.

Spinat mit Spiegelei und Kartoffelschmarren

Wie gesund ist der traditionelle Spinat am Gründonnerstag?

Das erste Freiland-Gemüse in Deutschland nach dem Winter ist der Spinat. In den tiefgrünen Blättern steckt mehr Heilkraft als vermutet. Früher hieß es bei unseren Großmüttern immer: Spinat ist wichtig für die Kinder. Spinat enthält viel Eisen. Dieser Irrtum hat sich inzwischen aufgeklärt. Schuld an dieser falschen Meldung war ein Komma-Fehler in einem Labor, der immer wieder abgeschrieben wurde. Was also kann der Spinat nun wirklich?
  • Spinat ist keine typische Kindernahrung. Im Gegenteil: Er enthält Säuren, die vielen Kindern nicht schmecken, mitunter sogar allergische Reaktionen hervorrufen. Daher sollte man die Kleinen nie dazu zwingen, Spinat zu essen. Spinat ist wichtig für Menschen ab 40. Denn er hilft uns, jung und gesund zu bleiben.
  • Spinat ist ein Anti-Stress-Gemüse. Er enthält reichlich vom Anti-Stress-Mineral Magnesium und vom Nerven-Vitamin B 1. Er liefert aber auch interessante Mengen an Folsäure und schützt damit Herz und Kreislauf, bremst die Adernverkalkung und ist somit ein Jungbrunnen.
  • Die wichtigste Erkenntnis einer Studie an der weltberühmten Harvard Universität in Boston, USA, aber weist nach: Spinat ist sehr wichtig für unsere Augen. Er enthält viel Vitamin A und Betacarotin, beides wichtig für die Augen, und zwar für die Bildung des Seh-Purpurs.
  • Spinat ist aber auch reich an Pflanzenfarbstoffen, an sogenannten Karotinoiden. Diese schützen unsere Augen. Wer ab 40 regelmäßig Spinat verzehrt, senkt damit die Gefahr für eine sehr schlimme Augenerkrankung, die Makula-Degeneration, bei der der zentrale Netzhautbereich im Auge zerfällt. Der  Betroffene kann teilerblinden.
Genießen Sie daher besonders bewusst Spinat am Gründonnerstag: gekocht als Creme-Spinat und Blatt-Spinat oder roh als Spinat-Salat.

Ein Gesundheitstipp von Professor Hademar Bankhofer auf 55PLUS-magazin.net.

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