Holunder
Der Holunder ist in Bayern und Österreich als Holler bekannt, wird in Norddeutschland oft als „Flieder“ bezeichnet und in der Schweiz Holder genannt. In der Familie der Moschuskrautgewächse bildet er eine eigene Pflanzengattung. Weltweit wachsen mehr als zehn Arten, wobei nur drei in Mitteleuropa heimisch sind. Der bekannteste ist der Schwarze Holunder.
Es wird vermutet, dass die Pflanze schon den Steinzeitmenschen bekannt war, heute findet sich der Holunder in ganz Europa, Asien und Nordafrika. Noch im vorigen Jahrhundert pflanzte man Holunder in jedem Bauerngarten zum Schutz gegen böse Geister. Überliefert ist auch, dass sich die Oberschicht im alten Rom ihre Haare mit Holundersaft färbten.
Aufgrund der Gartenrodungen in Grün- und Rasenflächen ist der Holunderstrauch Ende des vorigen Jahrhunderts etwas in Vergessenheit geraten. In den letzten Jahren erfährt er jedoch aufgrund seiner Inhalts- und Wirkstoffe eine Renaissance.
Inhaltsstoffe & Anwendungen
Im Holunder findet man ätherisches Öl, Glykoside, Cholin, Gerb- und Pflanzenstoffe wie Tannine und Flavonoide. Die Früchte sind entzündungshemmend und helfen bei Erkältungen, Husten, Halsschmerzen und Grippe sowie Atemwegserkrankungen, Asthma und Heuschnupfen.
Der im Holunder enthaltene Farbstoff Anthocyanen schützt das Herz und soll den Blutdruck senken. Spurenelemente wie Zink und Vitamine, im Besonderen Vitamin C, fördern die Stärkung des Immunsystems. Da Holunder auch harntreibend ist, wird er bei Rheuma und Gicht eingesetzt.
Holunderbeeren & -früchte
Nicht nur die Beeren, die Ende August und im September geerntet werden, sondern auch die weißen Blüten des Holunders werden in der Küche verwendet.
Doch Vorsicht! Unreife und rohe Holunderbeeren enthalten das giftige Sambunigrin, ein Stoff, der zu Übelkeit und Durchfall führen kann. Es ist daher ratsam, die Beerenfrucht nur im erhitzten oder abgekochten Zustand zu genießen.
Holunder in der Küche
Schon die Altvorderen kannten die positiven Wirkungen von Holunder und verwendeten die Frucht in der Küche. Hollerblüten in Palatschinkenteig oder Hollerkoch war aus dem Alltag nicht wegzudenken.
Ein Tipp von Edith Spitzer.
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