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200 Jahre Salzburg bei Österreich
Die Stadt und das Land Salzburg sind heute ein einzigartiges, touristisches und kulturelles Erfolgsmodell. Salzburg Stadt ist wohl nach Wien das österreichische Kulturaushängeschild in der Welt. Es ist kaum zu glauben, dass Salzburg erst vor genau 200 Jahren ein Teil Österreichs geworden ist. Viele Generationen später ist Salzburg ein nicht mehr wegzudenkender, verbindender Identitätsbestandteil der Alpenrepublik, doch anno dazumal war das Einkassieren des stolzen und reichen Erzbistums durch die Habsburger alles andere als eine gewollte Liebesbeziehung seitens der Mozartstädter.![]() Blick auf Salzburger Altstadt | ![]() Animation in der Alten Residenz | ![]() Salzburg Museum |
Denn die Salzburger wurden damals nicht einmal gefragt. Das Verschachern ihres Landes besorgten die Großen und Mächtigen Europas. Nach den Wirren der Napoleonischen Kriege und dem totalen Zusammenbruch der eigenen Autonomie wurde Salzburg letztendlich auf dem Wiener Kongress 1815 dem Hause Habsburg zugeschlagen und gehört seit dem 1. Mai 1816 offiziell zu Österreich.
Zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen erinnern 2016 in Salzburg an dieses, für das heutige Österreich so bedeutende Ereignis.

Salzburg war jahrhundertelang ein selbstständiges Staatsgebilde, das von mächtigen Fürsterzbischöfen regiert wurde. Reich wurde die Stadt durch das Salz und die metallischen Bodenschätze ihrer Berge. Das Umland war sehr fruchtbar und es wurden regelmäßig reiche Ernten eingefahren. Neben der aristokratischen Elite wuchs ein selbstbewusstes, wohlhabendes Bürgertum heran. Die geistliche Führung und die weltliche Herrschaft waren in Salzburg in ein und derselben Hand ehe Napoleon Bonaparte mit seinen Eroberungsfeldzügen durch Europa dieser katholisch-archaischen Staatsform ein jähes Ende setzte. Es folgten dunkle Zeiten, in denen von fliehenden Fürsterzbischöfen bis hin zu Eroberern und neuen Machthabern nahezu alle bedeutenden Schätze der Stadt entwendet wurden. Manche dieser Kostbarkeiten haben für die Zeit der großartigen Landesausstellung den Weg nach Salzburg zurück gefunden. Vor allem auch Dank des beharrlichen Organisationstalentes der Kuratoren.
![]() Panorama mit Salzburg Museum | ![]() Salzburger Dom Detailaufnahme | ![]() Ausstellungsstücke Salzburg Museum |
Unter dem Titel Bischof. Kaiser. Jedermann läuft im Salzburg Museum in der Neuen Residenz von 30. April bis 30. Oktober die Landesausstellung 200 Jahre Salzburg bei Österreich, die unbedingt einen Besuch wert ist. In drei Abschnitten werden die typischen Merkmale der Stadt und des Landes, speziell die Entwicklung Salzburgs in den letzten 200 Jahren präsentiert. Detaillierte Informationen gibt es auf www.salzburg200.at
Festung Hohensalzburg
Die mächtige Bastion hoch oben auf dem Mönchsberg spielte in der Geschichte Salzburgs eine große Rolle. Als schier unüberwindliches Bollwerk bot sie jahrhundertelang allen Angreifern die Stirn und den Fürsterzbischöfen und deren Schätzen Sicherheit. Aus Anlass der 200 Jahre Feiern wird in speziellen Führungen von der Schauspielerin Christine Walther überaus originell und sehr kompetent die Geschichte der Festung, der Stadt, ihrer Bürger, ihrer Freuden und ihres Leids erzählt. Denn als 1816 Salzburg letztendlich zu Österreich kam, standen die Zeichen für das Land und die Stadt absolut schlecht. Durch die napoleonischen Kriegswirren und die anschließenden wechselvollen Besitzverhältnisse war Salzburg schon vollkommen ausgeblutet. Mit der Eingliederung in das Kaiserreich Österreich verlor Salzburg zudem wichtige Gebiete an Bayern, wie das Berchtesgadener Land oder den Rupertiwinkel, die Kornkammer der Stadt.
Selbst die eigene Verwaltung wurde den Mozartstädtern verwehrt. Diese übernahm Linz. Der Vulkanausbruch des Tambora in Indonesien verdunkelte den Salzburger Himmel und ließ die Ernte verderben; man spricht heute vom Jahr ohne Sommer. Die Bevölkerung hungerte und schlitterte in die schlimmste Armut. Wie elend die Menschen damals leben mussten, kann man heute im Freilichtmuseum Salzburg noch gut nachvollziehen.
Stille Nacht - Der Historische Zwei-Städte-Rundgang
Aber Salzburg wäre eben nicht Salzburg, wenn nicht auch in allergrößter Not ein geniales, kulturelles Werk entstanden wäre, das bis heute die ganze Menschheit zutiefst berührt. Das wohl schönste Weihnachtslied der Welt, Stille Nacht Heilige Nacht, von Franz Xaver Gruber und Joseph Mohr, das auch die Kapelle von Oberndorf bei Salzburg, die mit diesem Musikstück untrennbar verbunden ist, zu einer nahezu magisch wirkenden Pilgerstätte von Kultur- und Musikinteressierten aus aller Welt gemacht hat.Auf historischen Spuren kann man auch auf dem Zwei-Städte-Rundweg wandeln. Zwischen dem Salzburger Oberndorf und dem Bayrischen Laufen, jenen beiden Städten, die einst eng verbunden waren und 1816 ebenfalls voneinander getrennt wurden. Die Salzach bildet die Städte-, die Landes- und die Staatengrenze. Seit dem EU-Beitritt Österreichs (1.1.1995) hat sich der Status der beiden Kommunen diametral verändert. Während Oberndorf sukzessive aufblühte, verblich der Glanz von Laufen fast gänzlich.
Wo auch immer und wie auch immer 2016 in Salzburg gefeiert wird, es zahlt sich auf jeden Fall aus, mit dabei zu sein. 200 Jahre Salzburg bei Österreich, das ist eine fantastische Gesamtinszenierung in Erinnerung an einen Staatsakt, der Rot-Weiß-Rot bis heute prägt.

Tipps
Es gibt natürlich eine unüberschaubare Vielfalt an unterschiedlichsten Unterkünften in der Stadt Salzburg. Wir übernächtigten während unserer Recherche im Altstadthotel Weisse Taube, in der Kaigasse 9 und können das Haus durchaus empfehlen. Zum Erkunden der städtischen Highlights zu Fuß ist die Lage perfekt. Das Frühstücksbuffet ist vielfältig und gut, das Personal sehr freundlich. Die Fahrt mit dem Taxi vom und zum Bahnhof kostet ungefähr 10 Euro je Richtung. Die Anreise mit dem eigenen Auto muss geplant werden, denn die Zufahrt zur Altstadt ist durch Poller versperrt, kann aber für die Ladetätigkeit vom Hotel aus ermöglicht werden. Parken muss man dann in öffentlichen Garagen. Die Zimmer des Hotels sind zweckmäßig und sauber, die Sanitärräume mitunter klein. Großzügiger sind die Zimmer und Bäder im 5. Stock, doch muss man seine Koffer über die Treppen tragen, da der Lift auf der 4. Etage endet. Auch mit dem Wasserdruck und der Wassertemperatur im Bad war es ganz oben meist wechselhaft. Wen das weniger stört ist hier wunderbar aufgehoben.Ähnlich wie mit den Hotels verhält es sich auch mit den Lokalen. Es gibt sehr viele in Salzburg, auch sehr gute. Die Preise sind generell hoch, eben einer Festspielstadt angemessen, auch wenn gerade keine Festspiele sind. Die Restaurants, die wir in Salzburg Stadt besuchten, sind aber allemal eine Top-Empfehlung. Das K+K Restaurant am Waagplatz, das Restaurant M32 am Mönchsberg und das Restaurant im St. Peter Stiftskeller, wo wir ein Mozart Dinner Konzert besuchten und von der musikalischen wie kulinarischen Qualität höchst erfreut waren. Für Genießer, die experimentierfreudig sind, ist das Restaurant Ammerhauser in der Dorfstraße 1 in Anthering, etwas ausserhalb von Salzburg, einen Besuch wert. Küchenchef Gert Seebauer kredenzt Moor Gerichte. Neugierig geworden? Am besten selber ausprobieren. Und wer generell hochwertige Zutaten und spannende Kreationen schätzt, der sollte unbedingt die Genussmanufaktur am Mozartplatz 4 in der Altstadt von Salzburg besuchen; perfekt für zwischendurch oder als Starter für ein späteres Dinner.
Wer generell umfassende Informationen von und über Salzburg Stadt sucht, der ist auf der Website der Tourismus Salzburg GmbH bestens aufgehoben. Und wer darüberhinaus etwas mehr über das Land wissen möchte, der schaut am besten bei www.SALZBURGERLAND.com vorbei.
Ein Video-Reisebeitrag von Hans Varga.
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