


Altenburg in Thüringen

Beim Skartbrunnen in Altenburg legt Christine Büring, Geschäftsführerin Altenburger Tourismus, einen Stopp ein, greift in die Handtasche und zieht ein Spielkartenset heraus.
Dazu drückt sie allen echtes Altenburger Brunnenwasser (klarer Schnaps) in die Hand und zeigt das Glücksritual am Brunnen vor: Zuerst die Karten unter das Wasser halten und dann die Schnauze vom Messingschwein streicheln. Das soll jedem ein gutes Blatt bringen und ist in Altenburg enorm wichtig. Denn hier werden seit 500 Jahren Spielkarten jeglicher Art produziert und vor 200 Jahren erfanden die Altenburger sogar das beliebte Skatspiel.
Bereits 1920 wurde auf der Burg ein Museum mit einer Spielkartensammlung eingerichtet. Doch durch den Krieg wurde die wertvolle Sammlung wahrscheinlich in ganz Russland verstreut. "Es gibt aber auch Gerüchte, dass Kisten mit der Aufschrift Spielkartenmuseum Altenburg in Polen auf einem Bahnhof verbrannt wurden", sagt Schlossdirektorin Uta Künzel und ergänzt: "Wie auch immer, wir wissen nicht, was damit geschehen ist." Nichts desto trotz baute man die Sammlung neu auf und kann sich heute wieder über einen ordentlichen Fundus freuen. Diese Geschichte ist nur ein dramatisches Ereignis aus der wilden 1000jährigen Geschichte des Schlosses.
Historischer Nabel von Mitteldeutschland
Bereits Friedrich Barbarossa erkannte den strategisch gut gelegenen Platz auf dem Felsen und baute seine Pfalz. Er war es auch der der Stadt ihr Wahrzeichen gab - die beiden romanischen Türme als letzter erhaltener Teil der Marienkirche des sogenannten Bergerklosters.
Barbarossa hat mit dem Kloster einen der ältesten Backsteinbauten Deutschlands geschaffen. Sie sind bekannt als die roten Spitzen und bilden mit dem Schloss sowie dem Kloster ein machtvolles Dreieck.
Später wurde das Schloss die Residenz der Wettiner Fürsten und besticht durch seine architektonische Vielfalt. "Wir sind der historische Nabel von Mitteldeutschland", behauptet die Schlossdirektorin stolz.
Jeder Raum, jedes Gebäude sei eine Entdeckung für sich. In der Schlosskirche bringt die riesige Orgel, auf der Bach spielte, den Raum zum Vibrieren, das Teehaus mit Orangerie und barockem Garten wurde gerade erst aus dem Dornröschenschlaf wach geküsst.
Zeitlose Shoppingfreuden
Gegenüber dem Schloss, also auf dem nächsten Hügel, breitet sich die Altstadt aus. Der große Markt ist das Herzstück der Stadt und war einst eine mittelalterliche Shoppingmall für Getreide. Noch heute strömen an den Markttagen die Menschen aus dem Umland auf den Markt. Hier gibt es einfach alles - vom BH bis hin zur Schürze und Lebensmitteln.
Auch der sortimentsreichste Spielkartenshop Deutschland befindet sich direkt am Marktplatz.
Vom antiquarischen Sammlerkarten bis zu trendigen Ice-Age-Karten und Souvenirs findet hier jeder etwas. Selbst die kulinarischen Spezialitäten der Stadt - Senf, Bier, Ziegenkäse und Hochprozentiges - können eingekauft werden.
Stadt mit morbidem Charme
In Altenburg locken viele verwinkelte Gässchen und barocke Palais. Einige von ihnen werden gerade hergerichtet, andere Gebäude hingegen stehen leer und sind renovierungsbedürftig. Das gibt der Stadt einen ganz reizvollen morbiden Charakter und macht sie auf ihre eigene Art und Weise spannend. Sie lebt vom Kontrast der Geschichte und offenbart dem Besucher erst Schritt für Schritt ihre Geheimnisse.
Weitere Informationen:
www.altenburg-tourismus.de
www.altenburg.eu
Ein Reisetipp von Mag. Anita Arneitz.
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