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Berlin-Pankow in der DDR
Pankow - Wohnsitz der Politelite
Viele hochrangige Parteifunktionäre der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), einschließlich der Staats- und Regierungschefs, hatten ihre Privatwohnungen in Pankow. Das Gebiet war bekannt für seine alten, prunkvollen Industriellen-Villen und Landschaftsgärten, die, nach der Enteignung der ursprünglichen Besitzer, den führenden Persönlichkeiten der DDR fortan als Wohnsitz dienten. In Pankow wohnen zu dürfen war auch eine Anerkennung für besondere Treue und Verdienste um die Partei. Die geballte Präsenz dieser politischen DDR Elite brachte Pankow nicht nur eine innerstaatliche Exklusivität, sondern machte es zum Zentrum der Staatsmacht.
Das Viertel am Majakowskiring
Die Besonderheit Pankows war der Majakowskiring, eine feudale Wohngegend, in der viele Mitglieder - auch der erweiterten - SED-Führungsschicht private Prachthäuser bewohnten. Dieses Viertel wurde, ausgehend von den russischen Besatzungssoldaten, oft als „Städtchen“ bezeichnet und war, wie so vieles im ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaat ein Sinnbild für die klare Abgrenzung der politischen Elite von der restlichen Bevölkerung. Die enormen Sicherheitsvorkehrungen und die Exklusivität dieses Quasi-Sperrgebietes spiegelten die Hierarchien und die ungleich verteilten Privilegien innerhalb der DDR-Gesellschaft eindrucksvoll wider, für die nicht Leistung sondern bloß unbedingter Parteigehorsam zählten.
Schloss Schönhausen
Ein wichtiges Symbol des Machtanspruchs des DDR-Regimes war das preußische Schloss Schönhausen, das nicht nur Wilhelm Pieck und Walter Ulbricht als Amtssitz diente, sondern auch als protziges Repräsentationsobjekt der DDR-Regierung. Hier und im benachbarten Gästehaus wurden zahlreiche internationale Staatsgäste empfangen und einquartiert, sowie besondere politische Veranstaltungen und hochrangige, diplomatische Begegnungen inszeniert. Die medienwirksame Nutzung von Schloss Schönhausen unterstrich die zentrale Rolle Pankows im politischen und gesellschaftlichen Leben der DDR.
Kultur und Regimekritik
Das flächenmäßig große Pankow war aber nichtsdestotrotz auch ein kulturelles Zentrum. Mit Theatern, Klubs und anderen Einrichtungen trug dieser Berliner Bezirk zur kulturellen Vielfalt (Ost)Berlins bei. Die Anwesenheit von Künstlern und Schriftstellern, die teils auch kritische Positionen gegenüber dem Regime einnahmen, sorgte mitunter für ein sehr spannungsgeladenes, letztlich aber auch kreatives Umfeld.
Berlin-Pankow war in der DDR das Symbol für Macht und Privilegien, das die weit auseinander klaffenden, sozialen und politischen Unterschiede innerhalb der DDR-Gesellschaft augenscheinlich widerspiegelte. Zugleich war Pankow aber auch ein Stadtteil von kultureller Bedeutung, der das vielschichtige Bild Berlins während der deutschen Teilung gut zum Ausdruck brachte. Noch heute ist das Flair Pankows ungebrochen. Elitäre Wohnstraßen, Szenegastronomien und Kultureinrichtungen bestimmen das Bild dieses Berliner Stadtteils. Und das Schöne daran: heute kann man sich frei und ungehindert bewegen.
AF (ALTERSFREUDEN Medien & Film Production)
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