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Kleiner Bier-Guide

Welches Bier passt zu welchem Essen?
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© 55PLUS Medien GmbH, Wien / Bier - Verkostung / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Kleiner Bier-Guide

In deutschen Gourmettempeln ist Bier auf der Getränkekarte oft unterrepräsentiert. Weil es sich angeblich nicht rechnet. Oft liest sich die Wasserkarte im Vergleich umfassender. Dabei lassen sich absolut hochpreisige und lagerfähige Bierspezialitäten auf die Karte nehmen. In anderen Ländern funktioniert das auch.
 
Das Ur-Bier wurde wohl durch einen Zufall entdeckt. Irgendjemand vergaß vor 6.000 Jahren ein Stück nicht durchgebackenes Gerstenbrot in einem Pott Wasser und muss das Angegorene beim Verkosten für gut befunden haben. Jedenfalls begann das Volk der Sumerer zu dieser Zeit Bier herzustellen. Sie veredelten das Gebräu mit Gewürzen, Kräutern und Honig. Soll trüb gewesen sein das Ganze und klebrig-süß.
 
Für viele Konsumenten ist Bier lediglich der schnelle Durstlöscher vor der eigentlichen Mahlzeit, danach wird Wein genossen. Manch überzeugter Weintrinker rümpft die Nase: Bier gilt für ihn als Getränk des „kleinen Mannes“. Von wegen! Also gut, im alten Ägypten war Gerstensaft Teil der Zwangsverpflegung der Pyramidenbauersklaven, in Griechenland das Getränk der armen Leute. Aristoteles beobachtete, dass zu viel Bier nur nach hinten kippen lasse, zu viel Wein aber nach allen Seiten. Das nur am Rande.
 
Seit einigen Jahren versuchen Brauereien mit Edelsorten, Bier als Feinschmeckergetränk zu etablieren. Kleine – und auch große – Traditionsmarken haben plötzlich Kultstatus und bieten zum Teil richtig teure Biere an. Und zu welchem Gericht passen dann diese besonderen 0,375 Liter? Der Aromenmix aus Karamell, Vanille, rauchiger Eiche und Sherry will entsprechend kombiniert werden. Wohl dem, der dann auf die Empfehlung eines Bier-Sommeliers vertrauen kann.
 
Hier braut sich was zusammen

Die Craft-Beer-Welle hat vor einigen Jahren auch uns erreicht. Gemeint sind gewisse Biersorten, die kunstvoll (wieder) hergestellt werden und sich im Geschmack wie vom Herstellungsverfahren von der breiten Masse abheben (India Pale Ale/IPA, Dry Hopping, Imperial Stouts …). Der Grundgedanke ist einfach: Mehr von allem! Mehr Hopfen, mehr Malz, mehr Alkohol. Sie weisen facettenreiche Aromen und Bouquets auf und sind gute Begleiter zu Herzhaftem (Wild, Geräuchertem …), zu Meeresfrüchten und sogar zu Desserts, weil sie mal fruchtig süß, mal minzig frisch schmecken. Nach und nach erobern einige dieser Biere auch die Gastronomie.
 
Natürlich ist die traditionelle deutsche Bierkultur bereits vielfältig. Gerade im süddeutschen Raum gibt es ausreichend kleine inhabergeführte Kleinbrauereien, die Biere mit Charakter brauen. Manche Sorten reiften neun Monate in Whiskyfässern und vergären mit Früchten nach.
 
Essen und Bier – welches Bier passt wozu?
  • Pils/ Pilsener, ein weiches blondes Bier, hat etwas Unkompliziertes. Der gute Appetitanreger, passt auch zur Vorspeise, zu leichten Gerichten wie Fisch und neutralisiert etwas den scharfen Geschmack der arabischen Küche.
  • Helles gilt als Allrounder, mag man zu fast jedem Essen.
    • kommt vollmundig daher, etwas süß mit Röstaromen und (Bitter-) Schokolade - angenehm zum dunklen Braten, Eintopf und mächtiger Torten-Süßspeise.
    • ist sehr kohlensäurehaltig, fruchtig, erfrischend. Weil seine Süße die Schärfe der Speisen etwas mildert, vertragen sich indische und asiatische Currys gut damit.
    • haben einen Alkoholgehalt von 6 - 7 Prozent. Starkes Bier braucht eine starke Speise wie zum Beispiel Braten mit Knödeln oder Blauschimmelkäse.
  • Pale Ale - siehe Pils.
  • Dark Ale passt unter anderen zu frittierten Fleischgerichten.
  • Ein Lager geht gut mit mediterranen Fischgerichten.
  • Das amerikanische Lager wird empfohlen für die thailändische, mexikanische und peruanische Küche.
  • Ale de Bélgica ist speziell. Perfekt zu Salat, Reis, Feta Käse.
  • Amber Lager ist ein dunkles Bier mit trockenem Geschmack. Passt zu Pizza, tomatiger Pasta und ebensolchen Reisgerichten.
  • Brown Ale hat was Karamelliges, auch Schokoladiges mit weiteren Röstaromen. Ideal zu gebratenem Schweine-/Hühnerfleisch.
  • Schwarzbier – da fällt einem gleichen Guinness ein, nicht wahr? Seinen Ursprung hat es jedoch in Thüringen und Sachsen (1543) und wird dort bis heute gebraut. Wunderbar zu Schwarzbrot mit cremigem, starkem Käse, Rinderbrust, Sauerbraten, Nachtischen mit Schokolade und Kaffee. Austern werden sehr gerne in Verbindung mit Schwarzbier genannt. In diese Kategorie gehören auch Porter, Cream Stout, Imperial Stout und Bockbier.
  • Rauchige deutsche Biere (z. B. Brauerei Spezial in Bamberg) vertragen sich gut mit – na ja – Schinkenpizza und Mettwurst.
Bier ist also nicht gleich Bier und eigentlich ist der Alkohol die einzige nachteilige Substanz darin. Der Rest ist richtig gesund!
 
Nähere Informationen:
http://www.bier-deluxe.de
http://www.biermap24.de

 
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