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Shanghai & die Bewohner
Eine zukunftsorientiertere Stadt als Shanghai gibt es in ganz China nicht. Keine Stadt ist so westlich gestaltet wie Shanghai. Geht man durch die Straßen von Pudong könnte man durchaus in jeder anderen Großstadt der westlichen Hemisphäre wandeln, wären da nicht die fast 19 Millionen Einwohner.
Shanghai & die Geschichte
Bereits im 19. Jahrhundert erlebte Shanghai einen wirtschaftlichen Aufschwung. Durch die Mündung der Ströme Huangpu und Jangtse nördlich der Stadt wurde das Hinterland erobert. Tee, Porzellan und Seide waren in der westlichen Welt begehrte Produkte, so dass die Briten 1842 mit dem Opiumkrieg die Öffnung des internationalen Handels erzwangen. Zusammen mit Franzosen und Amerikanern errichteten sie Handelshäuser.
Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden Kolonialbauten am Bund, elegante Clubs, Art-déco-Hotels und Wohnhäuser im Französischen Viertel. Doch der 2. Weltkrieg unterbrach den Aufstieg jäh. Durch die Besetzung Japans begann der Abstieg Shanghais.
Shanghai & Pudong
Erst die Liberalisierung in den 90er Jahren des vorigen Jahrhunderts führte Shanghai in die Zukunft. Ganze Viertel mussten den Hochhäusern weichen, Fabriken wurden ausgesiedelt. Es entstanden neue Stadtteile wie Pudong mit ihrer futuristischen Architektur wie der Oriental Pearl Tower oder das "Flaschenöffner"-Hochhaus.
Das Finanz- und Wirtschaftszentrum Pudong wird nächtens beleuchtet und kann vom gegenüber liegenden Bund bestens betrachtet werden - ein begehrtes Fotomotiv für alt und jung.
Shanghai & Bund
Als angloindischer Ausdruck für ein befestigtes Flussufer wurde der Bund zum Synonym für die imposanteste Uferpromenade in Asien. So ist er am Abend der Treffpunkt der Stadtbewohner. Es drängen sich Chinesen, Shanghaier und Touristen, um den besten Blick auf die mit Scheinwerfer und Leuchtreklamen beleuchtete Skyline Pudongs zu erhalten.
Doch auch die Kolonialbauten am Bund sind einer näheren Betrachtung wert: Das aus dem Ende des 19. Jahrhunderts stammende Gebäude der Bank of China, ein Haus westlicher Prägung mit Elementen des chinesisches Nationalstils, das frühere Zollhaus mit seinem markanten Uhrturm "Big Ching", oder die Hongkong & Shanghai Bank, ein neoklassizistischer Kuppelbau von Palmer & Turner. Eines der ältesten Gebäude am Bund ist das 1906 errichtete Palace Hotel mit seiner rot-weißen Fassade. Ein Blick in die Gebäude lohnt sich.
Shanghai & Chinesische Altstadt
Die Chinesische Altstadt wird von einer ringförmigen Straße umschlossen, die an Stelle der 1911 nieder gerissenen Stadtmauer angelegt wurde. Doch auch dieses quirrlende Basarviertel wurde im alten Stil neu aufgebaut.
Ein absolutes Muss jedes Shanghai-Besuchers ist es, die Straßen und Gassen, Tempel und Häuser Yu Gardens zu entdecken. Hier fühlt man das "alte" China. Enge Gassen führen durch typische Häuser mit den spitz-auslaufenden Dächern und Lampenzeilen. Die Zickzackbrücke mit dem Teehaus am Yu Yuan ziert die Bilder aller Touristen. Konfuzius- oder Stadtgotttempel sind es wert, eventuelle Anstellzeiten in Kauf zu nehmen.
Doch auch nördlich der Renmin Lu hält sich noch ein kleiner chinesischer Bezirk. Hier findet man noch die Chinesen, die Vormittag im Pyjama Einkaufen gehen, ihre Bettwäsche vor den Häusern lüften und die Wäsche auf Stangen vor den Fenstern zum Trocknen aufhängen.
Das Viertel pulsiert - an den Straßenecken werden typisch chinesische Speisen (z. B. Hühnerkrallen am Spieß) zum Verzehr angeboten oder aber sitzen die Chinesen vor den Häusern und spielen Brettspiele. Das Leben der Altchinesen findet auf der Straße statt.
Shanghai & Französisches Viertel
Ein weiteres Highlight Shanghais ist das Französische Viertel, das um die Jahrhundertwende des 19./20. Jahrhunderts entstanden ist. Die Villen und Residenzen im Art-déco-Stil verbunden mit östlichen Gestaltungselementen sind ein hervorragendes Bindeglied zwischen Europa und China. Innerhalb großer Parkanlagen stehen zum Teil verfallene Häuser im Kolonialstil, die einen besonderen Charme ausstrahlen.
Hier finden sich auch die typischen Reihenhäuser Shanghais, die Lilongs und Longtangs, die für die Angestellten der reichen Ausländer errichtet wurden.
Über Shanghai gäbe es noch viel zu berichten - am Besten überzeugen Sie sich selbst.
Ein Kultur- und Städtetipp von Edith Spitzer.
Lesen Sie auch:
- China - touristische Streiflichter: Große Mauer
- China - touristische Highlights: Lhasa/Tibet, Chengdu und Shanghai
- Expo 2010 in Shanghai, China
Kommentare | ||
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von meixner am 05.11.2011 11:29 | |
Ein wirklich interessanter Reiseartikel über eine sehenswerte Stadt! China vollzieht mehr als die Häfte aller weltweit vollstreckter Todesstrafen, aber die Menschen verdinen zunehmend unsere Aufmerksamkeit! Shanghai wird von der Zentralregierung zu Lasten der in den fernen Dörfern darbenden Einwohner unglaublich gefördert und so auch ein besuchenswerter Ort einer für uns fernen Kultur! | |
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