
Appenzell ist der Inbegriff von Ursprünglichkeit, Tradition und Brauchtum. Nicht umsonst rangiert die Region nach Japan und Norwegen auf dem 3. Platz der weltweit mit dem Traditionsbegriff verbundenen Länder.


In
Appenzell wird die Tradition nicht nur gepflegt, sondern auch gelebt.
Appenzell Innerrhoden ist der einzige Kanton, in dem seit dem 14. Jahrhundert Demokratie in ihrer ursprünglichen Form umgesetzt wird. Einmal im Jahr wird die sogenannte "Landsgemeinde" abgehalten, bei der über die Geschicke des Kantons
Appenzell Innerrhoden in direkter Wahl abgestimmt wird. Männer geben ihr Zeichen mit dem Schwert, Frauen durch Heben der rechten Hand. Apropos Frauen: Erst seit 1991 ist es den Frauen erlaubt, ihre Stimme abzugeben.


Im Anschluss wird gefeiert, natürlich auch mit dem
Häringtanz. Der pantomimische Tanz erzählt die Geschichte vom ersten Kennenlernen über den Flirt und den ersten Streit bis zur Versöhnung mit einem Küsschen und Happy End.


Ein weiterer Brauch im Appenzeller Land ist der
Tanz der "Clausen", der auf einen keltischen Brauch zurück geht. Männer mit schönen Masken und Glocken ziehen in der Silvester-/Neujahrsnacht von Haus zu Haus und verjagen mit ihren "Zäuerle" die bösen Geister des alten Jahres.
Sennensattler Roger


Und Brauchtum spürt man im Alltag der Menschen.
Roger Dörig zum Beispiel, ist Sennensattler vom Beruf, einer der ganz wenigen, der die Verzierungen an den Kuhglocken, Gürteln, Taschenuhren fertigt. Es ist eine Vergnügen, ihm zuzusehen, mit welcher Begeisterung und Freude er die Ziselierungen herstellt.
Vom Designen der gewünschten Motive über die Umsetzung bis zum Endprodukt ist es ein langer Weg. Nur die besten Materialien wie Gold oder Sterling Silver werden verwendet, um die Schmuckstücke für die traditionelle Gewandung der Landwirte zu fertigen.


Es ist eine schweisstreibende Arbeit, die großen, in Tirol hergestellten Kuhglocken, die bis zu 14 kg haben können, mit dem traditionell verzierten Halsband zu versehen. Beim Almauf- und -abtrieb zeigen sich die Kühe von ihrer schönsten Seite. Sie werden mit der großen Kuhschelle versehen und mit Blumen geschmückt. So führt sie der Almhirte in seiner traditionellen Bekleidung - gelbe Lederhose, weißes Hemd und roter Spencer - auf oder von ihrem Sommerquartier.
Bereits im Alter von sechs hat Roger dem Großvater bei der Arbeit geholfen, dabei wurde der Grundstein für seine "Berufung" gelegt. In der Jugend zog es ihm allerdings vorerst in die Ferne - als Mitglied des Schweizer Skiteams hat er die Welt gesehen. Zurück zu den Wurzeln hat er 1994 das "Büdeli" übernommen und führt ihn bereits in der 4. Generation.
Appenzeller Alpenbitter


Doch auch bei der Kulinarik steht man auf Tradition. Das beste Zeichen ist der
Appenzeller Alpenbitter. 1902 wurde das Unternehmen von Emil Ebneter gegründet, doch erst 1907 erhielt der
Appenzeller Alpenbitter seinen Namen und auch gleich die begehrte Gold-Medaille der Kräuterschnäpse in Paris. Das Geheimnis des
Appenzeller Alpenbitter liegt im richtigen Verhältnis der Zusammensetzung der 42 Kräuter mit Wasser und Alkohol. Eine "Medizin", die zu jeder Gelegenheit passt.
Biberli, Birnenbrot & Böscheli
Wenn man Appenzell sagt, darf man auf das "
Biberli" nicht vergessen, ein Lebkuchengebäck mit Mandelfüllung. Ebenso bekannt ist das Appenzeller
Birnenbrot, das ähnlich wie das österreichische Kletzenbrot mit Nüssen und Früchten gefüllt wird. Das dritte Sweet im Bunde ist das Appenzeller
Böscheli, ein Mürbteiggebäck in Form einer Ravioli mit Anisfüllung.
Hohe Kasten


Die herrliche Landschaft der
Appenzell-Region hat sich diesmal vor uns verborgen. Doch auch mit Nebel verhüllt zeigt sie ihren Charme. Ein ganz besonderes Highlight ist die Seilbahn auf den "Hohen Kasten". Von der Aussichtsplattform genießt man den Blick auf die traumhafte Landschaft.


Die Aussicht zeigt den Rhein mit dem Dreiländereck Schweiz, Deutschland und Österreich, ebenso riskiert man den Blick über die Grenze nach Liechtenstein. Nicht nur bei Schlechtwetter sollte man sich im Drehrestaurant verwöhnen lassen.


Gut ausgeschilderte Wanderrouten führen durch Wälder und Almen mit Kuh- und Ziegenherden. Der Abstieg ist für gute Wanderer in rund 1 - 1 ½ Stunden zu bewältigten.
Ein Reise- & Brauchtumtipp von
Edith Spitzer.
Nähere Informationen:
www.appenzell.info www.myswitzerland.com Anreise: mit Swiss International Air Lines (
www.swiss.com) nach Zürich
Reisen innerhalb der Schweiz: mit Swiss Travel System (
www.swisstravelsystem.ch)
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* Montag - Freitag von 08.00 - 19.00 Uhr, lokale Gebühren können anfallen Sehen und lesen Sie auch: