
Lebendige Winterbräuche in der Schweiz
Die zahlreichen Schweizer Winterbräuche faszinieren Groß und Klein und geben Reisenden einen Einblick in die kulturellen Traditionen des Alpenlandes.14. Februar 2024: Pschuuri in Splügen, Graubünden
viamala.graubuenden.ch
„Pschuure“ bedeutet „schwärzen“ und ist ein wichtiger Bestandteil des Fasnachtsbrauches aus Splügen im Rheinwald. Am Vormittag des Aschermittwochs ziehen die kostümierten Vorschulkinder mit umgehängten „Tschifferli“ (Tragkörben) als „Pschuuribättler“ in Gruppen von Haus zu Haus und bitten mit dem Spruch „Pschuuri, Pschuuri Mittwuchä, äs Eischi oder äs Meitschi“ um Gaben, die sie in Form von Süßigkeiten erhalten. Am Nachmittag schleichen die Burschen in alten Kleidern und in Felle gehüllt im Dorf umher. Sie lärmen mit umgebundenen Schellen und tragen ein Säcklein mit der gefürchteten Schmiere aus Kohle und Fett mit sich. Die „Pschuurirolli“ versuchen, Kinder, Mädchen und ledige Frauen zu fangen und ihr Gesicht mit der Schmiere anzustreichen. Bis zum Sonnenuntergang müssen alle Opfer „pschuuret“ sein. Denn am Abend bitten die als „Männli und Wibli“ verkleideten Burschen mit einem Korb in den Dörfern um frische Eier. Daraus wird Eiersalat sowie das traditionelle Getränk „Resimäda“ für den Schmaus zubereitet, der nach Mitternacht beginnt. Der Überlieferung nach sollen diese Eierspeisen und Geäänke die heiratsfähige Jugend stärken und die Fruchtbarkeit dieser Generation und die der Felder fördern. In der Regel dauert der „Pschuuri“ bis in die frühen Morgenstunden.
18. Februar 2024: Scheiben schlagen, Graubünden
graubuenden.ch
Der Brauch des Scheibenschlagens („Trer Schibettas“ auf Rätoromanisch) stammt aus vorchristlicher Zeit. Er existiert in Danis-Tavanasa, Dardin und Untervaz im Kanton Graubünden. Mit leuchtenden Holzscheiben wollten die ersten Bewohner des Tals den Winter vertreiben. Bis heute hat der Brauch sich gehalten: Gegen Ende des Winters sägen die Knaben runde, in der Mitte gelochte Scheiben aus Erlenholz. Am ersten Fastensonntag steigen sie dann hoch hinauf in die Dörfer. Je älter die Buben, umso höher liegt ihr „Scheibenplatz“. Traditionell werden ein weißer Kittel, ein rotes Halstuch sowie eine rote Zipfelmütze getragen. Die getrockneten Holzscheiben fangen in der Glut sofort Feuer. Dann werden sie mit einem Stock von einer Rampe durch die Dunkelheit geschleudert. Die erste Scheibe wird „Chüächli Pfanne“ genannt und symbolisiert die Hoffnung auf reichlich Nahrung in der Zukunft. Alle anderen Scheiben werden den Mädchen gewidmet. Diese Tradition ist in ähnlicher Form u. a. auch in den Kantonen Baselland („Reedlischigge“ oder „Schyblischiesse“), Glarus („Schybefleuge“) und Solothurn („Scheibensprengen“) zu finden.
1. März 2024: Chalandamarz, Graubünden
engadin.com

18. Februar 2024: Funkensonntag in Liechtenstein
tourismus.li

18. Februar 2024: Chienbäse in Liestal, Basel Region
chienbaese.ch
Als Chienbäse bezeichnet man eine am Sonntagabend nach Aschermittwoch stattfindende Fasnachtsveranstaltung in Liestal. Dabei werden aus Föhrenscheiten (Kiefernholz) gebundene „Besen“ von 20 bis 100 Kilogramm Gewicht brennend durch die Liestaler Altstadt getragen. Höhepunkte des Umzugs sind die etwa 20 Feuerwagen – eiserne Wagen, die jeweils mehrere Ster brennenden Holzes tragen. Besonders hoch lodern die Flammen nach der Fahrt durch das Liestaler Obertor auf.
15. April 2024: Sechseläuten in Zürich
www.sechselaeuten.ch

Nähere Informationen:
MySwitzerland.com
Ein Traditions- & Brauchtumstipp des 55PLUS-magazin.net.
Lesen Sie auch: