Auf der gegenüber liegenden Seite von Ischgl und Tirol liegt der noch ziemlich unberührte Engadin. Die Berge und Täler wirken wie im Heidi-Film, doch Heidi und den Ziegen-Peter sucht man vergebens.
Mit individuellen Ideen und Umsetzungen lässt der Engadin aufhorchen. So hat sich die Gemeinde Müstair mit ihren Regionen zu einem Biosphärenpark zusammen geschlossen und versuchen so, die Natur so unberührt wie möglich zu erhalten. Ein Spaziergang entlang der wieder rekanalisierten Rom zeigt die ganze Pracht.
Der Weg führt über ein Plateau von majestätischen Bergen umgeben, die aufgrund des Schneefalls, der uns am ersten Tag empfangen hat, "angezuckert" sind. Verschiedene Tierarten haben sich hier wieder angesiedelt - so konnten wir den Fischreichtum in der Rom oder Rotwild, das sich am Waldesrand tummelt, beobachten.
Auch historisch hat das Val Müstair Einiges zu bieten.
Neben dem Kloster St. Johann in Müstair aus rund 900 n. Chr. finden sich ein Destillateur, der bereits auf 22 Goldmedaillen für seine edlen Schnäpse einheimsen konnte. Oder interessieren Sie sich für die Astronomie? Auch hier sind Sie in der Destination gut beraten.
Auch der Besuch des Museums in Sta. Maria lohnt sich. Interessant wird das Kriegsgeschehen des ersten Weltkrieges am Stilfser Joch beleuchtet und an Hand von Bildern, Schautafeln und einem Film belegt. Auch ist eine Unterkunft nachgebaut, die durch ihre Enge besticht.
Kloster St. Johann, Müstair
Die ursprünglich Klosteranlage aus der romanischen Zeit wurde zwar durch einen Brand zerstört, aber bereits im 1. Jahrhundert wieder aufgebaut. Äbtissin von Brand restaurierte den Turm und die Anlage. Interessant sind die Klosterzellen, die im historischen Ursprung erhalten sind und besichtigt werden können.
Die Altarfresken sind noch original erhalten und zeigen Szenen aus dem alten Testament. Die größte noch erhaltene Blasorgel der Welt kann nicht nur besichtigt werden, sondern sie wird zu besonderen Anlässen auch noch betätigt. Ein wunderschöner Klostergarten mit Kräuterbeeten und angrenzendem Friedhof zeigen die Klosteranlage in einem harmonischen Ganzen.
Destillerie Beretta-Filli in Tschierv
Luciano Beretta-Filli hat es sich in den Kopf gesetzt, die Früchte der Umgebung in Hochprozentiges zu verwandeln. Dies macht er mit Hingabe und Freude, so dass seine Schnäpse international reüssierten. Bevor wir jedoch ans Verkosten gehen, gibt es typisch Schweizer Küche: die Hartweizennudeln mit Knoblauch, Wurst und Ei, dazu ein frischer grüner Salat und wir waren gestärkt für den "Nachtisch".
Alpine Astrovillage in Lü-Stailas
Der Astrofotografie widmet sich das Ehepaar Vaclav und Jitka Ourednik. Mit zwei Teleskopen gelingt es den Astronomen, in die Geheimnisse des Universums einzutauchen und Aufnahmen vom Galaxienstaub und fernen Planeten zu machen.
Museum 14/18 in Sta. Maria
Das Museum in Sta. Maria zeigt die Kriegswirren in seiner düsteren Ausprägung, jedoch wird auch die kameradschaftliche Seite des Corps präsentiert. Das Stilfser Joch war eine strategisch wichtige Schlüsselstelle, wo gerade auch der Schmuggel seine Blüteform hatte. Die Bergunterkünfte der Militärs sind ebenso zu sehen, wie Briefe und Dokumente des Kriegsgeschehens.
Ein Reisetipp von Edith Spitzer.
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