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Der Rundweg Klobenstein ist eine der beeindruckendsten Wanderungen im Kaiserwinkl und führt entlang der Großache durch die spektakuläre Entenlochklamm, manchmal auch als Klobensteinschlucht bezeichnet. Diese Wanderung bietet eine Mischung aus atemberaubenden Naturerlebnissen, historischen Sehenswürdigkeiten und modernen baulichen Highlights, die jeden Besucher garantiert in ihren Bann ziehen.
Die Route
Der Rundweg beginnt in Kössen, einer der vier Gemeinden des Kaiserwinkls, und führt entlang der Großache zur beeindruckenden Entenlochklamm. Der gesamte Rundweg ist etwa 8 Kilometer lang und in ungefähr 3 bis 4 Stunden zu bewältigen; je nach Wandergeschwindigkeit und Pausen.
Der gut ausgeschilderte Wanderweg ist mittelschwer und mit entsprechender Wanderausrüstung und ein wenig Kondition gut zu bewältigen. Barrierefrei ist er hingegen nicht. Der erste Teil führt vom Ortszentrum über die Staffenbrücke auf die linke Flussuferseite und von dort über Güterwege in den Wald und auf den eigentlichen Pfad. Über die Teufelsstiege gewinnt man schnell an Höhe und einen tollen Ausblick.
Die Aussichtsplattform
Auf leicht kopiertem Terrain wandert man so im Wald direkt oberhalb der Großache zum absoluten Highlight der Tour, der Entenlochklamm. Diese zeigt sich von der neuen Aussichtsplattform in voller Pracht. In schwindelnder aber doch fester Höhe hat man einen fantastischen Blick auf die beiden Hängebrücken, die Schlucht und die Wallfahrtskapelle Maria Klobenstein. Diese Aussicht ist absolut genial, man muss sie unbedingt mal selbst erlebt haben.
Die Hängebrücken
In Sichtweite zueinander führen die beiden Hängebrücken in beachtlicher Höhe über die Großache. Die eine Hängebrücke befindet sich gleich unterhalb der Aussichtsplattform, die andere, neuere führt direkt über die Engstelle der Schlucht. Die lieblich plätschernde Ache kann bei Hochwasser zu einer verheerenden Bestie werden, die alles, was sich ihr in den Weg stellt, hinweg reißt. In der engen Entenlochklamm werden dabei unvorstellbare Kräfte frei, die die schlimmsten Urängste der Menschen heraufbeschwören. Nach einer Totalzerstörung wurden die Hängebrücken nunmehr Hochwasser-sicherer gebaut.
Die Entenlochklamm
Die Entenlochklamm, mitunter Klobensteinschlucht genannt, ist ein geologisches und landschaftliches Juwel. Die Klamm beeindruckt mit ihren bizarren Felsformationen und steilen Wänden, die über Jahrtausende durch die Erosion des Wassers entstanden sind. Die Felswände ragen teilweise mehr als 100 Meter hoch auf und bieten ein faszinierendes Schauspiel der unbändigen Naturgewalten. Die enorme Kraft des Wassers hat auch so genannte Riesentöpfe geschaffen, in Form einer Art überdimensionierter ausgespülter und ausgewaschener Felstöpfe, die man am Rastplatz neben der Hängebrücke über die Schlucht bestaunen kann.
Der gewaltige Felsen an der Entenlochklamm bot anfangs einen nur 3,5 Meter breiten Durchfluss für die Großache auf deren Weg in den Chiemsee. Viel zu schmal, um große Wassermassen, wie zum Beispiel nach der Schneeschmelze abzuleiten. Verheerende Hochwasser waren daher in Kössen an der Tagesordnung. Daher entschloss man sich, die Klamm zu verbreitern. In den Jahren 1906 bis 1908 wurde mit umfangreichen Sprengarbeiten der Durchfluss auf 12 Meter erweitert. Betrachtet man die Entenlochklamm heute, kommt man unweigerlich zu dem Schluss, dass die Stelle doch sehr schmal sei. Unvorstellbar, dass sie vor den Sprengungen nur ein Viertel der heutigen Breite maß.
Wallfahrtskapelle Maria Klobenstein
Untrennbar mit der Entenlochklamm verbunden ist Maria Klobenstein, eine sehr alte katholische Kapelle, die nach einem angeblichen Marienwunder zur vielbesuchten Wallfahrtskapelle wurde.
Eine Sage berichtet davon, dass ein herabstürzender Felsen das Leben einer Bäuerin bedrohte. Diese rief in ihrer Not die Gottesmutter Maria um Hilfe an, worauf sich das todbringende Gestein spaltete und die Bäuerin verschonte. In der damaligen Volkssprache hieß "spalten" "kloben" und ein gespaltener Stein, geklobener Stein. Daraus wurde Maria Klobenstein.
Durch den gespaltenen Stein unmittelbar vor der Kapelle kann man noch heute durchgehen. Man sagt, man hätte einen Wunsch frei, wenn man beim Durchgehen den Felsen nicht berühren würde. Nun denn, jedenfalls ist Maria Klobenstein ein wahrlich spürbarer Kraftort mit einer besonderen, mystischen Anziehungskraft. Die Marienkapelle ist nicht nur ein wichtiger Wallfahrtsort, sondern auch auch eine sehr beliebte Hochzeitskapelle. Ob gläubig oder nicht, Maria Klobenstein ist unbedingt einen Besuch wert!
Am Fuße der Wallfahrtskapelle, mit direktem Blick auf die Schlucht und die Großache liegt ein märchenhaftes Waldgasthaus, das vor kurzem von einem jungen Paar neu übernommen wurde. Leider hatten die Wirtsleute an dem Freitag, als wir den Rundweg um die Entenlochklamm gewandert sind, Ruhetag. Das Gasthaus samt Gastgarten schaut aber jedenfalls sehr vielversprechend aus und ruft richtiggehend nach einem Besuch, den wir sicherlich nachholen werden.
Fazit:
Der Rundweg Klobenstein als Teilstück des Schmugglerwegs ist eine perfekte Mischung aus Natur, Geschichte und Kultur. Die Wanderung entlang der Großache und durch die mächtige Entenlochklamm, bietet ein unvergessliches Erlebnis. Die Sage um die Wallfahrtskapelle Maria Klobenstein verleiht dem Naturschauspiel eine zusätzliche Dimension und verbindet die beeindruckende Flusslandschaft mit der reichen kulturellen und spirituellen Tradition dieser Region. Eine klare Besuchsempfehlung auf einer Urlaubsreise in den Tiroler Kaiserwinkl.
JV
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