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Winterkälte - wenn Gelenke schmerzen

Winterkälte - wenn Gelenke schmerzen
Steife Glieder und schmerzende Gelenke - diese Beschwerden gehen oft mit fallenden Temperaturen einher. Der renommierte Wiener Unfallchirurg und Kniespezialist Dr. Marcus Hofbauer weiß warum, spricht über wetterbedingte Gelenksschmerzen und was man dagegen tun kann.
Warum verursacht die Kälte Schmerzen und Steifheit?
Jeder kennt es: Unter einer kalten Dusche spannen sich die Muskeln automatisch an. Auch niedrige Außentemperaturen führen nach demselben Prinzip bei vielen Menschen zu einer erhöhten Muskel- und Faszien-Spannung. Die Folge: Gelenke und Bänder verlieren ihre Bewegungsfreiheit, wodurch die Nerven speziell im Gürtelbereich leicht aber schmerzvoll zusammengedrückt werden. Hinzu kommt die Tatsache, dass der Körper bei niedrigen Temperaturen versucht, wichtige Organe wie Herz oder Lunge, den sogenannten Körperkern, mit mehr Blut zu versorgen. Dabei werden die Blutgefäße in Armen, Beinen und der Schulter deutlich gestrafft und die Durchblutung vermindert, was zu dumpfen Schmerzen in den betroffenen Regionen führen kann. Laut Dr. Marcus Hofbauer können auch psychologische Faktoren eine Rolle spielen: „Die kalte, nasse Jahreszeit führt im Allgemeinen zu einem schwereren Gemüt vieler Menschen, wodurch bestehende Schmerzen verstärkt wahrgenommen werden.“
Sind manche Menschen anfälliger als andere?

Wie lassen sich Gelenksschmerzen bei kaltem Wetter lindern?
Um die Muskulatur rund um die Gelenke zu lockern, diese besser zu durchbluten und somit die Gelenksschmerzen zu reduzieren, hat der Wiener Kniespezialist folgende Tipps:
1. Aktiv trotz Kälte
Das unfreundliche Wetter führt bei vielen Betroffenen zu einem gemütlichen Schonungsverhalten: Das warme Sofa wird in dieser Zeit zum besten Freund. Das dies jedoch den Gelenken eher schadet, als sie schont, erklärt der Experte wie folgt: „Der Bewegungsmangel ist vor allem in der kalten Jahreszeit Gift für die Gelenke. Erst durch die regelmäßige Bewegung können diese besser durchblutet werden. Mit dem Blut gelangen wichtige Nährstoffe in die Gelenke, die den Reibungsschmerz lindern. Ein täglicher Winterspaziergang sollte daher, wenn möglich, unbedingt am Tagesplan stehen. “
2. Zwiebel-Look nutzen

Vorsicht: Sind rheumatische Beschwerden der Ursprung von Gelenkschmerzen, die durch die Kälte erst spürbar werden, ist das Zuführen von Wärme eher kontraproduktiv. Der Wiener Arzt erklärt: „Bei Patienten mit Gelenksentzündungen hat der Einsatz von Kälte, wie beispielsweise mit einem Quarkwickel, eine schmerzstillende und abschwellende Wirkung. Wärme hingegen kann die Symptome verschlechtern.“
3. Fisch statt Fleisch
Beim Speiseplan gilt es vor allem auf Rind- und Schweinefleisch zu verzichten. Das Fleisch hat einen hohen Anteil der sogenannten Arachidonsäure, welche Entzündungen begünstigt. Stattdessen rät der Knie-Experte zum Fischverzehr: „Während rotes Fleisch Entzündungen in den Gelenken begünstigen kann, hilft Fisch mit seinen Omega-3-Fettsäuren, die Gelenke von Entzündungen zu befreien. Vor allem fettreiche Fische wie Lachs oder Makrele enthalten einen hohen Anteil an wertvollen ungesättigten Fettsäuren.“
Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?
Bleiben die Gelenksschmerzen bei Kälte trotz der oben genannten Routine bestehen, sollte man sich an einen Orthopäden oder Physiotherapeuten wenden. „Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, dass das Schmerzempfinden ein Warnsystem des Körpers ist, auf das man hören sollte. Konstante Gelenksschmerzen, ob bei niedrigen oder hohen Außentemperaturen, könnten die ersten Anzeichen für Arthritis oder ein strukturelles Problem in der Kniescheibe sowie im Gelenk sein“, warnt Dr. Marcus Hofbauer und empfiehlt in diesen Fällen einen Experten aufzusuchen.
Nähere Informationen:
www.drhofbauer.at
Ein Winter- & Gesundheitstipp des 55PLUS-magazin.net.
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