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Vorsicht Sturzgefahr

Dramatische Folgen von Stürzen für Seniorinnen und Senioren verhindern

Spätherbststimmung

Vorsicht Sturzgefahr

Rutschiges Herbstlaub, vereiste Gehwege, schlechte Beleuchtung: Im Herbst und Winter steigt die Gefahr zu stürzen erheblich. Insbesondere für Ältere können die Folgen schwerwiegend sein. Aus Angst vor einem weiteren Sturz vermeiden sie häufig Aktivität und Bewegung – doch das vermeintlich „sichere Sitzen“ schränkt nicht nur die Lebensqualität erheblich ein, sondern kann das Sturzrisiko sogar erhöhen. Wie Stürze verhindert werden können, weiß Monika Haunsberger, Pflegedirektorin im Klinikum Bad Gastein.

Ein Drittel aller Menschen über dem 65. Lebensjahr stürzt einmal pro Jahr, mit dem Alter nimmt die Häufigkeit stark zu. Dabei handelt es sich meist um sogenannte lokomotorische Fälle, das sind Stürze aufgrund einer misslungenen Bewegung, die ohne Fremdeinwirkung oder vorhergehenden Bewusstseinsverlust passieren. Rund die Hälfte aller Stürze älterer Personen zieht Knochenbrüche nach sich, aber auch Prellungen, Hämatome und Platzwunden können äußerst schmerzhaft und die Heilung langwierig sein. „Meist handelt es sich um gut heilbare Brüche der Unterarmknochen. Frakturen im Bereich der Hüfte und des Oberschenkels können auch ernsthafte Komplikationen zur Folge haben. Nicht selten ist die Übersiedlung in eine Pflegeinrichtung erforderlich“, informiert die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin Monika Haunsberger.

Teufelskreis mangelnde Bewegung

55PLUS Stolperfalle TeppichUm weitere Stürze zu vermeiden, schränken Sturzopfer Aktivität und Bewegung oft stark ein. Doch dadurch verringert sich das Koordinationsvermögen, und die altersbedingt bereits schwindende Muskulatur wird noch schneller abgebaut. Die Folge ist ein schlurfender Gang, für den selbst niedrige Teppichkanten zur Stolperquelle werden können. „Besonders bei Menschen mit Osteoporose nimmt die Knochendichte aufgrund fehlender Bewegung noch rascher ab, wodurch ihre Knochen schon beim kleinsten Ereignis brechen können“, weist die Pflegespezialistin auf die besondere Gefahr des Knochenschwunds hin.

Altersbedingte Veränderungen des Körpers erhöhen Sturzrisiko

Im Alter nehmen die allgemeine Beweglichkeit und der Gleichgewichtssinn ab, Hör- und Sehvermögen lassen nach, das Gehirn reagiert langsamer auf Impulse und ein Sturz kann nicht mehr so gut abgefangen werden. Auch chronische Erkrankungen können sich negativ auf den Bewegungsapparat, das Nervensystem oder das Herz-Kreislauf-System auswirken. Bestimmte Medikamente wie Schmerzmittel, Beruhigungsmittel oder Blutdruckpräparate können Schwindel und Müdigkeit hervorrufen. Bei diesen Symptomen sollten daher der Medikamentengebrauch und mögliche Wechselwirkungen verschiedener Arzneien von der behandelnden Hausärztin oder dem behandelnden Hausarzt überprüft werden. Aber auch Zeitdruck, Stress und fehlende Konzentration erhöhen das Sturzrisiko erheblich.

Gezielte Bewegung als Prävention

In der stationären Rehabilitation im Klinikum Bad Gastein erfahren Betroffene, wie sie Stürze künftig vermeiden können, und trainieren gezielt Gleichgewicht, Koordination und Muskelkraft. „Der eigene Wohnbereich sollte regelmäßig auf Stolperfallen überprüft werden. Wichtig ist, keine Angst vor weiteren Stürzen zu haben und sich körperlich beweglich zu halten, damit ein möglichst selbstständiges und unabhängiges Leben geführt werden kann“, so Monika Haunsberger.

Tipps: So vermeiden Sie Stürze
  • Immer festes Schuhwerk mit rutschfesten Sohlen und niedrigen Absätzen tragen.
  • Vorhandene Hilfsmittel wie Brille, Hörgerät, Rollator oder Stöcke verwenden.
  • Stolperfallen wie dicke Fußmatten, rutschige Teppiche, herumliegende Kabel oder fehlerhafte Bodenbeläge entfernen.
  • Kurzzeitig benötigte Elektrogeräte wie Bügeleisen oder Staubsauger gleich nach Gebrauch wieder wegräumen, da ihre Kabel besonders oft Stürze verursachen.
  • Türschwellen vermeiden oder farblich markieren. Die erste und letzte Stufe markieren, damit sie besser sichtbar sind.
  • Auf gute Beleuchtung achten, auch ein Nachtlicht und Bewegungsmelder bringen viele Vorteile.
  • Ein Handlauf in Stiegenhaus, Dusche und Toilette unterstützt beim Treppensteigen beziehungsweise Aufstehen.
  • Zur Körperpflege eine rutschfeste Unterlage oder einen Hocker verwenden.
  • Ein höheres Bett erleichtert Aufstehen und Hinlegen.
  • Bei der Gartenarbeit Leitern und Gerüste regelmäßig auf ihre Funktionstüchtigkeit prüfen.
  • Gartengeräte und Handwerkszeug gut gesichert und leicht erreichbar aufbewahren.
  • Im Winter Einkäufe auf den frühen Nachmittag verschieben, wenn die Sonne das Glatteis geschmolzen hat.
  • Medikamente so einnehmen, wie sie von der Ärztin/vom Arzt verordnet wurden.
  • Besonders bei Schwindel auf die eigene Sicherheit achten und gegebenenfalls die Ärztin/den Arzt kontaktieren.
Nähere Informationen:
www.klinikum-badgastein.at

Ein Gesundheits- & Vorsorgetipp des 55PLUS-magazin.net.

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