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Tipps gegen Gelenksverschleiß

Was wirklich bei Knie-Arthrose hilft.
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© Unsplash / Bewegung hilft - Radfahren / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Tipps gegen den Gelenksverschleiß

Rund zwölf Prozent der Österreicherinnen und Österreicher leiden an Gelenksschmerzen in Folge von Verschleißerscheinungen, der sogenannten Arthrose. Der renommierte Kniespezialist, Dr. Marcus Hofbauer, weiß welche Ursachen die Krankheit haben kann und gibt praktische Empfehlungen, wie man speziell dem Verschleiß in den Kniegelenken entgegenwirkt und ab wann ein künstliches Gelenk Sinn macht.
 
Lautes Knacken, steifes Gelenk und schmerzendes Knie

© Marcus Hofbauer / Dr. Marcus Hofbauer / Zum Vergrößern auf das Bild klickenArthrose ist weltweit die häufigste Gelenkerkrankung und das Schmerzthema Nr. 1 - vor allem der Anteil an Menschen mit Kniearthrose ist enorm hoch. „Bei gesunden Gelenken wirkt die Knorpelschicht wie ein Stoßdämpfer zwischen den beiden Knochenenden, welcher sich bei Belastungen staucht, um sich anschließend wieder auszudehnen. Nutzt sich diese Schicht ab, beginnt mit der Zeit Knochen an Knochen zu reiben – dann spricht man von einer Arthrose“, erklärt Kniespezialist Dr. Marcus Hofbauer.
 
Welche Ursachen führen zu einer Arthrose?
Ein großer Irrtum im Volksmund: Kniearthrose gehört zum natürlichen Alterungsprozess dazu – das ist aber nur zum Teil richtig. Die Krankheit kann schon bereits in jungen Jahren – bei Kindern und Jugendlichen – auftreten. „Bei jüngeren PatientInnen liegen die Ursachen der Gelenkserkrankung in den Knien meist bei einer Fehlstellung, wie X- oder O-Beine“, so Hofbauer und ergänzt: „Bei Erwachsenen zählen zu den allgemeinen Risikofaktoren Entzündungen, Fehl- und Überbelastungen oder das Übergewicht dazu.“ Tatsache ist: Die Risikofaktoren können durch spezielle Therapien eingedämmt werden.
 
Mit folgenden fünf Punkten erklärt Dr. Marcus Hofbauer, worauf Betroffene achten sollten.
 
1. Rechtzeitig zum Arzt gehen

Mit Arthrose gehen die meisten zu spät zum Arzt, weiß Dr. Hofbauer aus der Praxis und erklärt: „Arthrose ist eine heimtückische Krankheit. Der Verschleiß der Gelenke beginnt nämlich schon eine lange Zeit vor den ersten Beschwerden und entstandene Knorpeldefekte verschwinden nicht wieder, sondern verschlimmern sich. Das A & O lautet daher auf den sogenannten Anlaufschmerz zu achten: Wenn die Knie schon beim ersten Schritt nach dem Aufstehen schmerzen, sollte man dieses Warnzeichen ernst nehmen. Eine rechtzeitige Diagnose sowie gezieltes Training können die Folgen von Kniearthrose deutlich lindern.“
 
2. Knackige Zutaten gegen knackende Gelenke

E© Unsplash / Omega-3-Fettsäuren / Zum Vergrößern auf das Bild klickenine gesunde Ernährung kann den Knorpel nicht wiederaufbauen, aber Entzündungen und Schmerzen lindern und sogar Knochen stärken. Dr. Marcus Hofbauer dazu: „Als Teamarzt des FK Austria Wien sehe ich, dass bei jungen Athleten, Verletzungen schneller ausheilen, wenn sie sich gesund ernähren. Dies kann auch auf den Gelenkverschleiß übertragen werden: eine gesunde Ernährung, bestehend aus einem hohen Anteil an Obst und Gemüse, gilt als besonders gelenkfreundlich und unterstützt den Heilungsprozess von entzündeten Gelenken. Vor allem eine gezielte Aufnahme von guten Omega-3-Fettsäuren, wie sie verstärkt in Fisch oder Leinöl vorkommen, hilft Entzündungen bei Arthrose zu reduzieren.“
 
3. Bewegen wie geschmiert

Der Knorpel ist verschlissen und das Gelenk bedroht – ist es da nicht besser, die Gelenke bei Arthrose zu schonen? Ein folgenschwerer Irrtum, weiß der Wiener Arzt und erläutert: „Gelenke lieben Bewegung! Gerade bei Belastungen wird wichtige Gelenksflüssigkeit durch den Knorpel gepumpt, die die Gelenke ‚schmiert‘ und mit wichtigen Nährstoffen versorgt.“ Für all jene, die im Berufsalltag viel sitzen und unter Gelenkschmerzen in den Knien leiden, rät Marcus Hofbauer: „Um den Arbeitsplatz ‚Gelenke-freundlich‘ zu gestalten, kann beispielsweise der Bürostuhl einem so genannten ‚Pezziball‘ weichen – die permanent leichte Ausgleichsbewegung stärkt die Muskeln und Bänder, die den Gelenken halt geben.“
 
4. Schmerzlindernde Gelenks-Injektion

© Pixabay / Arthrose / Zum Vergrößern auf das Bild klickenInfolge einer Arthrose verändert sich die Gelenksflüssigkeit – vor allem die Konzentration des natürlichen Schmiermittels der Gelenke, die sogenannte Hyaluronsäure, nimmt deutlich ab. Eine Therapie mit Hyaluronsäure, die direkt in das Kniegelenk gespritzt wird, kann dieses Depot wieder ins Gleichgewicht bringen. „In das Kniegelenk injizierte Hyaluronsäure kann die Schmerzen nicht nur lindern, sondern wirkt zudem entzündungshemmend - allerdings, wenn die Arthrose noch nicht allzu weit fortgeschritten ist“, kommentiert der Kniespezialist.
 
5. Der richtige Zeitpunkt für ein Implantat

Last but not least: schreitet der Gelenksverschleiß in den Knien immer weiter voran, kann das für Betroffene eine wahre Qual werden. Wenn selbst gewohnte Tätigkeiten wie Gehen oder Auto fahren Schmerzen bereiten, stehen Patienten und Patientinnen von Marcus Hofbauer meist mit einer schweren Frage in seiner Ordination: Künstliches Kniegelenk – ja oder nein? Ab wann eine Transplantation notwendig wird, kann laut dem Wiener Kniespezialisten nicht pauschal festgelegt werden. Denn: das wichtigste Entscheidungsmerkmal ist der Schmerz der Betroffenen.

Können folgende drei Indikationen aber mit einem "Ja" beantwortet werden, ist die Implantation eines künstlichen Knie-Gelenkes auf jeden Fall empfehlenswert:
 
1. Ruhe-Schmerzen:
Wird man während der Nacht von einem dumpfen Knieschmerz geweckt und ist Durchschlafen nicht möglich?
 
2. Begrenzte Gehstrecke:
Führt schon ein Spaziergang unter 500 Metern zu starken Schmerzen in den Knien?
 
3. Eingeschränkte Lebensqualität:
Sportarten wie Nordic Walking gehören einfach zum Lebensgefühl dazu, doch starke Schmerzen verhindern es, dieser Passion nachzugehen?
 
Nähere Informationen:
www.drhofbauer.at

Ein Gesundheitstipp des 55PLUS-magazin.net.
 
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