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Laktoseintoleranz: Allergie oder Unverträglichkeit?

Es muss zwischen Milchallergie und Laktoseintoleranz unterschieden werden.

Allergie oder Intoleranz?


Kühe auf der Alm

Wenn jemand bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt, kann es sich um zwei Ursachen handelt: Entweder man leidet unter einer Nahrungsmittelallergie oder unter einer Nahrungsmittelintoleranz. Beide sind völlig verschieden, werden aber oft aus Unwissenheit in einem Zusammenhang genannt - vor allem, wenn es um Milch beziehungsweise Laktose dreht. Die Buchautorinnen Herta Kramer-Priesch und Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer klären in ihrem Buch "Laktose und Fruktose, Gesund genieflen trotz Unverträglichkeiten" über Allergie und Intoleranz auf.

Milchallergie


© Kneipp Verlag / Herta Kramer-Priesch / Zum Vergrößern auf das Bild klickenÜbelkeit, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Kopfschmerzen, Migräne, Fieber, Müdigkeit, Unruhe und vieles mehr kann eine Milchallergie auslösen. Sie entsteht wie alle Nahrungsmittelallergien sobald man in wiederholten Kontakt mit dem nicht vertragenden Nahrungsmittel kommt. Der Schweregrad der Symptome kann dabei ganz unterschiedlich sein. Obwohl die Symptome ähnlich sind, unterscheidet sich die Milchallergie von der Laktoseintoleranz. "Bei der Milchallergie besteht eine Unverträglichkeit gegen spezielle Eiweißbestandteile wie Kasein oder Rinderserumalbumin. Die Kuhmilchallergie wird relativ häufig bei Kindern festgestellt", erklären Kramer-Priesch und Kiefer.
 

Laktoseintoleranz


© Kneipp Verlag / Ingrid Kiefer / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEine Laktoseintoleranz gehört zu den pseudoallergischen Reaktionen, die zwar die gleichen Symptome wie eine Allergie auslösen können, aber nicht immunologisch bedingt sind. "Die Symptome können bereits beim ersten Kontakt ohne vorige Sensibilisierung auftreten und sind sehr oft dosisabhängig", sagen Kramer-Priesch und Kiefer. Die Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit gehöre zu den häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten und zeichne sich dadurch aus, dass im Körper ein Enzym (Laktase) zur Spaltung des Milchzuckers fehlt oder in zu wenig ausreichenden Mengen produziert wird. Das Enzym Laktase spaltet den Milchzucker in Glukose und Galactose auf, die dann ins Blut aufgenommen werden. Fehlt Laktase wandert der Milchzucker in den Darm, wo ihn Darmbakterien als Nährstoffsubstrat nützen. Es entsteht eine Menge an organischen Säuren und Gasen. Kramer-Priesch und Kiefer: "Außerdem hat Milchzucker eine wasserbindende Eigenschaft, dadurch strömt Wasser in den Darm ein und es kommt zu vermehrten Darmbewegungen und Durchfall."
 

Unterschiedliche Schwere der Milchzuckerunverträglichkeit


Sojabohnen & Sojakeimlinge / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie Milchzuckerunverträglichkeit gibt es in unterschiedlichen Schweregraden. Bei einer leichten Milchzuckerunverträglichkeit kann pro Tag acht bis zehn Gramm von Milchzucker ohne Probleme vertragen werden, bei einer mittleren Milchzuckerunverträglichkeit sind es bis zu einem Gramm pro Tag und bei einer schweren Milchzuckerunverträglichkeit liegt die tägliche Dosis bei 0 Gramm. Kramer-Priesch und Kiefer empfehlen: "Wie bei allen Unverträglichkeiten muss der Auslöser gemieden werden." Dazu kann auf Milchzuckerfreie Lebensmittel zurückgegriffen werden wie Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch, Fisch, Eier, Zucker, Honig, Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Ein laktosefreier Milchersatz ist Soja.

Ein Gesundheitstipp von Mag. Anita Arneitz.

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