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Griechenland: Vom schneebedeckten Parnass zum tiefblauen Meer
Vom schneebedeckten Parnass zum tiefblauen Meer
Unterwegs von Athen nach Delphi legten wir nach knapp zwei Stunden einen äußerst lohnenden Zwischenhalt ein – im Städtchen Livadia (knapp über 30.000 Einwohner), der geheimen Hauptstadt des Souvlaki, dieser kleinen wohlschmeckenden Fleischstäbchen, die hier ganz besonders munden.Livadia hat allerdings eine Besonderheit ganz anderer Art zu bieten: Einen idyllischen kleinen Fluss, der bald als Wasserfall über Felsen hüpft, bald geruhsam Tümpel bildet, gesäumt von skurrilen, uralten Bäumen und Wasserrädern, überspannt von romantischen Steinbrücken.
Arachova - Blick über Zentralgriechenland
Bald erreichen wir Arachova, ein Städtchen, das sich mit seinen alten Steinhäusern an den Berghang klammert und atemberaubende Aussichten in ein grünes Tal; der Blick reicht weit hinunter bis ans tiefblaue Meer, den Golf von Itea. Markantes Wahrzeichen ist der Glockenturm, der sich kühn über die Häuser erhebt und nachts, beleuchtet, gespenstisch in einen von schweren Regenwolken verhangenen Himmel ragte. Der Name der Ortschaft erinnert den historisch Interessierten an eine entscheidende Schlacht im Jahr 1826, als hier griechische Rebellen die Ottomanen schlugen.
Die heutigen Herausforderungen sind ganz anderer Art: Nicht weit von hier erhebt sich der schneebedeckte Gipfel des Parnass mit seinen 2260 Metern – das beliebteste Skigebiet der Athener, mit Pisten von 36 Kilometern Gesamtlänge und rund 20 Liftanlagen. Schweizer Skilehrer bieten hier ihre Expertise an und in Arachova gibt es komplett ausgerüstete Skigeschäfte – mit Blick aufs Meer, was doch ziemlich skurril anmutet.
Arachova hat bietet nicht nur stimmungsvolle Gässchen und Treppen, es hat inzwischen einen Boutique-Chic erworben, der sich sehen lassen kann. Geschäfte bieten preiswerte lokale Produkte an – von Handschuhen, Schals und Mützen aus seidenweichem Lammfell bis zu griechischen Spezialitäten vom Käse bis zum wunderbaren Thymian-Honig.
Delphi - ein Ort der Geschichte
Nicht weit von Arachova liegt Delphi, und hier interessiert uns weniger das Städtchen mit seinem gastronomisch bedauernswert kümmerlichen Angebot auf Kantinen-Niveau und Hotels, die sich seit meinem letzten Besuch vor Jahrzehnten nicht im Geringsten weiterentwickelt haben, als vielmehr die archäologische Stätte von Weltrang (und Teil des Unesco-Weltkulturerbes).
Sehenswert sind nicht nur die Ausgrabungen, die man sich unbedingt von einem kundigen Guide erläutern lassen sollte – insbesondere das Wirken des legendären Orakels - sondern auch das architektonisch gelungene Museum mit seinen sensationellen Fundstücken: Der einzigartige Wagenlenker, eine weltberühmte, 478 v.Chr. entstandene Bronzeskulptur, die geheimnisvolle, archaische Sphynx auf ihrer eleganten Säule und die beiden fast unheimlich lebendig wirkenden Götterbildnisse aus Gold und rauchgeschwärztem Elfenbein.
Hafenstadt Galaxidi
Eine Wanderung durch eine atemberaubend schöne Berglandschaft in Richtung Meer führt uns durch wildes Buschland, vorbei an blühenden Mandelbäumen; wir pflücken duftenden Thymian und im hohen Gras versteckt, wilden, delikaten Spargel, den wir gleich roh verzehren. Unten, am Meer fahren wir weiter in die alte Hafenstadt Galaxidi mit seinen edlen Patrizierhäusern und malerischen Gässchen. Am kleinen Hafen locken zahlreiche Tavernen, man sitzt in der warmen Frühlingssonne und lässt sich die fangfrischen, köstlich zubereiteten Meeresfrüchte und Fischgerichte schmecken.
Schliesßlich sei noch erwähnt: Eine uneingeschränkt erfreuliche Erfahrung bot der Flug mit Aegean Airlines zwischen Wien und Athen - perfekte Pünktlichkeit, elegante Ausstattung der offenbar fabrikneuen Maschinen, freundliche Crew und minimale aber sehr korrekte Verpflegung an Bord.
Nähere Informationen:
www.visitgreece.gr
Ein Reisetipp von Dr. Charles E. Ritterband.
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