Die neue Bierkultur
Die neue Bierkultur
Bier kann viel mehr als Wein, daher gibt es jetzt in St. Salvator in Kärnten eine eigene "BeerCademy". In der neuen internationalen Ausbildungsstätte für Bierspezialisten und jene, die es noch werden wollen, stehen bierige Basiskurse genauso am Programm wie Fortbildungskurse für Biersommeliers.
Als Leiter der BeerCademy fungiert "Der Biersepp" (bürgerlich Sepp Wejwar), der seit Jahren Seminare rund ums Bier gibt und auch selbst ein eigenes Biermagazin veröffentlicht.
Integriert ist die "BeerCademy" in die neu entstandene Seminarwelt Seppenbauer mit Veranstaltungszentrum, Gasthof und Automuseum. Das gesamte Ensemble wurde von Gerhard Porsche errichtet, der sich in das kleine Dorf am Eingang des Metnitztales einfach verliebte. Doch zurück zum Bier.
Bier wird zum Genuss
"Fragen Sie nicht, welches Bier Sie zum Essen trinken, sondern welches Essen Sie zum Bier bestellen", wirft der Biersepp in die illustre Runde im Bierkeller. "Das Bierseminar wird kombiniert mit einem `M`", sagt der Biersepp. "Schließlich gibt es über 200 Bierstile, das Märzen sei nur eines davon."
In der Bevölkerung ist die Vielfalt des Bieres noch recht unbekannt. Dabei hat Österreich als klassisches Bierbrauerland gute Voraussetzungen, um sich auch mit Spezialbieren zu positionieren. Und viele kleine Brauereien springen auf diese Entwicklung auf.
"Derzeit kommen aus Italien die spannendsten Biere der Welt", sagt der Biersepp und schenkt gleich das erste Glas ein. Nicht im Krügerl, sondern im eleganten Standardglas, um die Eleganz und den Wert des Bieres zu heben. Schon schnuppern wir eifrig am Glas und versuchen die fruchtigen Noten von jenen zu unterscheiden, die eher nach Honig riechen.
Ein Bier für jeden Gang
Die unterschiedlichen Düfte und Geschmäcker werden dabei primär durch natürliche Bierzutaten erzeugt: Hopfen, Wasser, Malz und Hefe. Der Hopfen kann das Bier fruchtig machen und den Duft von Zitronengras verströmen. Das Malz ist zuständig für das Röstaromen oder Honignoten. Die Hefe hingegen kann als Gärnebenprodukt einen Bananenduft ins Weiflbier zaubern.
"Bier muss man anders denken", sagt der Biersepp. Und schon lernen wir das nächste Bier mit einem sehr präsenten Bitteren kennen. Ein Bier mit einer hohen Bittere eignet sich zum Beispiel ideal als Aperitif, wie das Propeller-Bier. Das kommt direkt aus dem Braukeller des Biersepps, der verrät: "Der Orangenschalenduft kommt direkt aus dem amerikanischen Hopfen."
Insgesamt gibt es über 800 Hopfensorten und damit eine breite Spielpalette für die Bierbrauer. Zu einem scharfen Essen passt zum Beispiel ein hopfenbetontes Bier, weil es dem Essen ein wenig die Schärfe nimmt.
Zu einer Räucherforelle könnte man ein Rauchbier servieren, das wurde aus geräuchertem Malz hergestellt.
Zum Nachtisch passt ein trüber Porter mit dichtem Schaum und Schokoladenaroma.
Und dann gibt es noch die Biere mit anderen Rohstoffen, zum Beispiel ein Maronibier, ein Kräuter- und Gewürzbier oder Mischprodukte mit Weintrauben. Höchste Zeit also, dass die Restaurants den Trend erkennen und ihre Bierkarten ausweiten.
Weitere Informationen:
www.beercademy.eu
www.seppenbauer.eu
Ein Beitrag von Mag. Anita Arneitz.
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