Wagner:Werk Museum Postsparkasse, Wien: Ausstellung Jenaer Glas
WAGNER:WERK Museum Postsparkasse, Wien: Ausstellung Durchblick. Jenaer Glas, Bauhaus und die Küche als Labor
Nach dem Ersten Weltkrieg entwickelte die Firma Schott in Jena ein völlig neuartiges, hitzebeständiges Glas für den Haushaltsbereich. Mögliche Käufer standen jedoch skeptisch vor dem undekorierten Glas, das mehr in ein Labor als in eine Küche zu gehören scheint. Schott erkannte, dass derart moderne Produkte nicht ohne Formgestaltung und Werbung erfolgreich verkauft werden können.
Man beauftragte daher Künstler, die im benachbarten Weimar am Bauhaus gelehrt oder studiert hatten, dem noch unbekannten Produkt Gestalt und Image zu geben. Der Gründer des Bauhauses Walter Gropius erkannte sofort, dass Künstler in Hinkunft mit der Industrie zusammenarbeiten müssen; da kommen ihm die Firmen Carl Zeiss und Otto Friedrich Schott im benachbarten Jena zugute.
Der Erfolg zeigte sich schon auf der Bauhaus-Ausstellung im Jahr 1923, wo eine Küche bereits mit Backgeschirren aus Jenaer Glas ausgestattet ist.
Weitere Künstler entwickelten neues Design für Kaffeemaschinen, Teeservice und Küchengeschirr: Zu nennen sind Gerhard Marcks, Wilhelm Wagenfeld und Heinrich Löffelhardt , die als maßgebliche Künstler zum Erfolg dieses Glases beigetragen haben.
Mit Ende 2005 wurde die Haushaltsfertigung in Jena eingestellt, allerdings bleibt bis heute die Ceran Kochfläche der Fa. Schott am Markt.
Die Ausstellung "Durchblick. Jenaer Glas, Bauhaus und die Küche als Labor" ist bis 18. August 2012, Montag bis Freitag von 10:00 bis 17:00 Uhr, Samstag von 10:00 bis 17:00 Uhr, geöffnet.
Wagner:Werk Museum Postsparkasse
A-1010 Wien, Georg Coch-Platz 3
Telefon: +43-1-524 96 46-0
www.ottowagner.com
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Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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