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Rhabarber - fruchtig und frisch

Rhabarber - eine alte Heilpflanze.
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Rhabarber - fruchtig und frisch

Foto © Edith Spitzer, Wien | www.55PLUS-magazin.net / Rhabarber_3

Bereits 2.700 v. Chr. wurde der ursprünglich aus der Himalaya-Region stammende Rhabarbar in China erstmals schriftlich erwähnt und als Heilmittel - man verwendete die Wurzel als Abführmittel - benutzt. Von Asien verbreitete sich die Nutzpflanze aus der Familie der Knöterichgewächse nach Russland und weil eben die Pflanze aus fremden Landen kam, sollen ihn die Römer "rheum barbarum" genannt haben. Eine andere Erklärung war der damalige Name der Wolga - Rha. Da das Gewächs von über der Wolga kam, könnte es sein, dass es als "Rha Barbar" bezeichnet (Wolga-Fremdling) wurde.

Der Gemüse-/Frucht-Rhabarber wurde zuerst von den Engländern kommerziell angebaut. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde Rhabarber, von England kommend, im übrigen Europa verbreitet und ist seither eine beliebte Frucht.

Gesundheit

Foto © Edith Spitzer, Wien | www.55PLUS-magazin.net / Rhabarber / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDer Vitamingehalt (Vitamin B3, B5 und Folsäure) des Rhabarbar ist im Vergleich zum Vitamin C-Anteil gering. In 100 g rohen Rhabarber sind 10 bis 29 mg Vitamin C, damit könnte beinahe ein Drittel des Tagesbedarfes gedeckt werden. Bei den Mineralstoffen dominieren neben Magnesium, Mangan, Eisen sowie Phosphor, Kalium und Kalzium.

Die große Menge an Kalium wirkt entwässernd und sorgt so für einen optimalen Nährstofftransfer vom Blut in die Körperzellen. Daneben enthält der Stiel Zitronen- und Apfelsäure, Gerbstoffe, Bitterstoffe und das darmfreundliche Pektin, einen wichtigen Ballaststoff. Da der Rhabarber wegen seiner "Antrachinone" leicht abführend wirkt, ist er bestens für eine Entschlackungskur zu empfehlen. Allgemein wird dem Rhabarber eine appetitanregende und verdauungsfördernde Wirkung nachgesagt.

Doch aufpassen:
Neben der Zitronen- und Apfelsäure enthält der Rhabarber Oxalsäure - die Kleesäure ist vorwiegend in den Blättern enthalten. Die Säure und ihre löslichen Salze bilden mit dem Blutkalzium das unlösliche Kalziumoxalat, das im schlimmsten Fall zur Bildung von Nierensteinen führen könnte. Auch kann die Säure Rheuma und Gichtschmerzen verstärken. Wer jedoch in der Rhabarbersaison ein- oder zweimall in der Woche Rhabarber zu sich nimmt, braucht sich keine Sorgen zu machen. Generell sollte man den Rhabarber immer schälen und niemals roh genießen.

Um die Oxalsäure zu reduzieren, sollten die geschälten Rhabarberstiele klein geschnitten, gekocht oder blanchiert und das Wasser auf jeden Fall weggegossen werden. Frisch gepreßten Rhabarbersaft sollte stets erhitzt werden, bevor er getrunken wird.

Verwendung

Foto © Edith Spitzer, Wien | www.55PLUS-magazin.net / Rhabarber_2 / Zum Vergrößern auf das Bild klickenEigentlich zählt Rhabarber zu den Gemüsen, doch in Bezug auf seine Verwendung in der Küche gilt er gemeinhin als Frucht. Rhabarber wird zu Konfitüre und Kompott sowie als Kuchenbelag verarbeitet. Darüber hinaus wird aus Rhabarber auch Saft oder Most hergestellt. Wegen seines erfrischenden, pikant-säuerlichen Geschmacks und des geringen Kalorien-Gehalts ist Rhabarber sehr beliebt. Rhabarber schmeckt hervorragend mit kalziumreichen Lebensmitteln wie Milch, Joghurt, Quark/Topfen (hier wird auch die Oxalsäure vermindert).

Ein Früchte-/Gemüsetipp von Edith Spitzer.

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