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Tanzen gegen Alzheimer
Eine Alterserscheinung, vor der sich viele Menschen fürchten, stellt das Abnehmen der geistigen Leistungsfähigkeit dar. Nicht jeder ist davon jedoch in gleichem Maße betroffen. Längsschnittstudien haben gezeigt, dass die geistige Leistungsfähigkeit im Alter erhalten bleibt und teilweise sogar eine Steigerung erfährt, wenn sie in jungen Jahren optimal entwickelt wurde, während des mittleren Lebensalters durch Beruf und Freizeit trainiert und herausgefordert wurde und wenn keine gesundheitlichen Einschränkungen vorliegen. Ebenso fällt das Risiko, an Alzheimer oder anderen Formen von Demenz zu erkranken, bei Personen, die häufger "Denksport" betreiben, geringer aus.
Aber was hat das nun mit dem Tanzen zu tun? Wissenschafter des Albert Einstein College in New York untersuchten für eine Studie 468 Personen, die über 75 Jahre alt waren, über viele Jahre hinweg im Hinblick auf die von ihnen ausgeübten Feizeitaktivitäten und das Risiko, eine Hirnleistungsstörung zu entwickeln. Sie kamen zu folgendem Ergebnis: Wer häufig Schach, Karten oder ein Musikinstrument spielt, Kreuzworträtsel löst, liest oder oft tanzen geht, hat die besten Aussichten, im Alter geistig fit zu bleiben. Denn das Risiko, an irgendeiner Form von Demenz zu erkranken, war bei denjenigen untersuchten Personen, die sich in der beschriebenen Form betätigten, um bis zu 2 Drittel geringer.
Interessant an dem Ergebnis ist auch: Sportarten wie Jogging, Schwimmen oder Radfahren brachten in dieser Hinsicht weniger Nutzen als Tanzen. Die erforderliche Anstrengung der grauen Zellen beim harmonischen Gleiten übers Parkett dürfte dabei ganz offensichtlich den Ausschlag geben. Körperliche Aktivitäten allein stimulieren zwar den Stoffwechsel im Gehirn, können jedoch die Beeinträchtigung der Nervenzellen nicht verhindern. Tanzen hingegen wirkt vorbeugend gegen das Verarmen von Nervenzellen in der Großhirnrinde, die für das menschliche Gedächtnis, Denkvermögen und Sprache verantwortlich ist. Das Lernen von Schrittkombinationen und Figurenfolgen in rhythmischem Zusammenhang trainiert nicht nur das Gedächtnis intensiv; auch der Gleichgewichts- und Orientierungssinn sowie die Improvisations- und Anpassungsfähigkeit werden geschult.
Eine komplexe Betätigung wie Tanzen, die sowohl die Stimmung positiv beieinflusst als auch den Körper aktiviert, kann ausgedehnte Strukturen im Gehirn, die vorher lange Zeit brachgelegen sind, wiederbeleben. Durch das regelmäßige Auslösen derartiger Aktivitätsschübe beginnen sich Nervenzellen neu zu verschalten und das Gehirn wird wieder leistungsfähiger.
Ein Bewegungstipp für die Generation 55PLUS von Andy und Kelly Kainz aus ihrem Buch Komm, tanz mit, erschienen im Verlag 55PLUS.
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