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Padua, Italien - eine verkannte Schönheit
Padua, Italien – eine verkannte Schönheit
Padua hat es nicht leicht. Noch heute steht die Stadt ein wenig im Schatten von Venedig. Dabei hat sie ihren Besuchern innerhalb der historischen Stadtmauern so viel zu bieten.Nach wie vor schlängeln sich einige Kanäle durch die Altstadt. Bei einem Spaziergang geht es immer wieder über Brücken und Pflastersteine oder unter Arkaden entlang. Die weitläufigen Fußgängerzonen mit vielen kleinen Shops und Cafés laden zum Bummeln. Der „Prato della Valle“ zählt mit rund 90.000 Quadratmetern zu den größten Plätzen Europas. In seiner Mitte befindet sich eine Insel, die von einem Wasserkanal und 78 Statuen von historischen Persönlichkeiten aus der Stadt umrundet ist. Samstags kommen Marktstandler mit unterschiedlichsten Waren hinzu.
Wallfahrtsbasilika des heiligen Antonius
Vom „Prato della Valle“ gut zu sehen ist die Basilika Santa Giustina. Die heilige Giustina wurde als 16jähriges Mädchen wegen ihres Glaubens hingerichtet und auf ihrem Grab eine Kirche errichtet, die später zur Basilika ausgebaut wurde.
Noch bekannter ist aber die Basilika des heiligen Antonius. Seit Jahrhunderten pilgern die Menschen in die Kirche zu den Reliquien des Heiligen, der bereits elf Tage nach seinem Tod heiliggesprochen wurde. Der Bau der Basilika wurde im 13. Jahrhundert begonnen und im 20. Jahrhundert fertiggestellt.
Das Grab des heiligen Antonius wurde zweimal geöffnet – einmal bei Baubeginn der Kirche und einmal 1981. Seit damals sind seine Kleidung und seine Zähne in einer eigenen Kapelle ausgestellt. Millionen von Pilger kommen in die Basilika, um ihre Hand auf die Grabplatte aus schwarzem Marmor zu legen. Die Treppen mussten aufgrund der Abnutzung bereits dreimal ausgetauscht werden.
Fresken von unschätzbarem Wert
Genauso eindrucksvoll wie die Basilika des heiligen Antonius ist die Kapelle der Familie Scrovegni. Darin ist der Freskenzyklus des großen Meisters Giotto zu sehen, der von 1303 bis 1305 die Kapelle vollständig ausgemalte. In Sachen Malkunst war der Maler ein Vorreiter in Europa – in der Kapelle hat er das erste Mal Menschen mit ihrem Rücken dargestellt und mit 3-D-Effekten optische Täuschungen hervorgerufen.
Hochburg des Wissens
Padua scheint ein guter Boden für Innovation zu sein. Bis ins 16. Jahrhundert wurden die Lehrenden an der Universität von den Studierenden ausgewählt und am Ende einer Vorlesung bezahlt. Jeder Student hinterließ der Universität nach dem Abschluss ein Wappen. Darunter ist auch jenes von Elena zu finden – 1678 promovierte sie als Frau im Fach Philosophie. An anderen Universitäten wurden Frauen erst ab Ende des 19. Jahrhunderts zum Studium zugelassen.
Besonders stolz ist man darauf, dass Galileo Galilei 18 Jahre lang als Professor an der Universität Mathematik unterrichtete. Architektonisch lohnt sich ein Besuch des alten Renaissanceteils der Universität sowie des neuen Teils mit der außergewöhnlich gestalteten Stiege des Wissens von Gio Ponts. Noch heute sind bis zu 60.000 Studierende in der Stadt.
Grüner Kaffee und grüner Saal
Nur ein paar Schritte weiter treffen sich die Wissenshungrigen und Gelehrten traditionell im Café Pedrocchi. Im roten oder weißen Saal kann man seinen Geist mit einem Kaffee erfrischen. Der berühmte Kaffee Pedrocchi ist stark und süß. Sein Milchhäubchen ist von der Minze grün eingefärbt. Zugegeben, die Kombination von Kaffee und Minze ist gewöhnungsbedürftig, macht aber zumindest optisch einiges her. Übrigens, wer sich im grünen Salon niederlässt, muss nichts konsumieren!
Marktzeichen an der Lügenecke
Gestärkt geht’s weiter zur „Lügenecke“ zwischen Piazza dei Frutti, Piazza dei Signori und Piazza delle Erbe. Seit achthundert Jahren findet hier von Montag bis Samstag der Obst- und Gemüsemarkt statt. Und wer sicher gehen will, nicht von einem Marktstandler betrogen zu werden, kann mittels eingeritzter Symbole auf der Mauer überprüfen, ob die Menge der gekauften Ware auch wirklich stimmt.
Nähere Informationen:
www.veneto.to
www.turismopadova.it
Ein Reisetipp von Mag. Anita Arneitz.
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