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MS Berlin: Kuba und Me(h)er
MS Berlin: Kuba und Me(h)er
Erstmals unter Führung von FTI Cruises fährt die BERLIN 2016/17 Kuba an. Das Schiff liegt am Hafenterminal Sierra Maestra von Havanna am Plaza de San Francisco, rund 35 Minuten vom Flughafen der kubanischen Hauptstadt entfernt.Spät am Abend nach zwei Stunden durch Passkontrolle, Security-Check und langem Warten auf das Gepäck - die Koffer aus Wien waren die letzten - kommen wir im Dunkeln beim Hafenterminal an. Das Gebäude ist zwar etwas in die Jahre gekommen, aber das freundliche Personal nimmt uns gleich in Empfang und den Koffer ab, der weiter an Bord gebracht wird. Wieder durch den Security-Check von müde wirkenden Sicherheitskräften und dann endlich liegt die ehemalige, von 1986 bis 1998 als Traumschiff der gleichnamigen ZDF-Fernsehserie dienende BERLIN vor uns.
Die Rezeption ist enttäuschend klein. Bezüglich unsere Frage nach der Abfahrtszeit des für nächsten Tag geplanten Tagesausflug ins Landesinnere Kubas werden auf die Borddurchsage vertröstet. Na ja, hoffentlich werden wir munter. Mittlerweile sind wir fast 24 Stunden auf den Beinen und entsprechend müde. Nur mehr ein Bett und sonst nichts …
Nach einer sehr unruhigen Nacht sind wir schon zeitig auf, um uns für den Tag zu stärken. Das Buffet verwöhnt mit frischen Früchten, Omelett, Spiegelei, Wurst, Käse, Aufstriche, Gemüse, Müsli und natürlich Süßem. Für alle Geschmäcker der mit 400 Passagieren ausgebuchten BERLIN ist gesorgt.
Kuba - Pinar del Rio
Mit rund einstündiger Verzögerung - mit der europäischen Pünktlichkeit hat das kubanische Laissez-faire nichts am Hut - tauchen wir ein in das Hinterland Kubas. Die westlichste Provinz Kubas zeigt sich mit einer faszinierenden Landschaft, mit bunt gestalteten Gebäuden im spanischen Stil. Tabakpflanzen, Zuckerrohr und Mais wechseln sich als Feldfrucht auf der roten Erde ab. Auf den Straßen kommen uns die gebrauchten, jedoch blitzblank geputzten und liebevoll restaurierten Chevrolets, Cadillacs und andere alte amerikanische Wägen entgegen. Neben Kutschen ziehenden Pferde prägen die alten Karossen das Straßenbild.
Pinar del Rio | Karstfelsen | Viñales-Tal |
Vom Aussichtspunkt "Jazmines Outlook Point" genießen wir einen hervorragenden Pina Colada mit Zimt und noch mehr den Blick auf das Viñales-Tal. Das UNESCO-Weltnaturerbe "Kulturlandschaft der Menschheit" beeindruckt durch die Weitläufigkeit und die Berglandschaft. Was ist Kuba ohne Tabak? Natürlich besuchen wir ein "Veguero", das Haus eines Tabakbauern, der uns in die Herstellung der Zigarren einweiht und uns zeigt, wie Zigarren gerollt werden. Er erzählt von den Vorlesern in den großen Zigarrenfabriken und der Geschichte des Tabakanbaus.
Veguero | Zigarrenherstellung | Tabakanbau |
Nach einem Abstecher zum "Mural de la Prehistoria", der Wandmalerei der Vorgeschichte auf Kalkfelsen, welche die geologische Evolution des Lebens abbildet, geht es zurück zur Hauptstadt und zur BERLIN.
Am Abend heißt es Leinen los, wir verlassen Havanna. Sobald der schützende Hafen verlassen wird, merken wir den starken Wellengang. Auch die diskret verteilten Sackerl lassen darauf schließen, dass wir unruhige See erwarten können. Doch das Schaukeln ist der ideale Schlafberuhiger - einfach Schlafen wie Gott in Frankreich!
Kapitän Alberto Tarozzi | Rettungsboot | In Havanna auf Reede |
Herrlich ausgeruht genießen wir den Tag auf See und besuchen den Kapitän auf der Brücke. Kapitän Alberto Tarozzi, mit 31 befahrenen Schiffen ein alter Hase der Seefahrt, erklärt uns die Schwierigkeiten der Fahrt durch die Inselwelt der Isla de la Juventud und erzählt von seiner jahrelangen Erfahrung als Kapitän. Nicht nur mit Kreuzfahrern konnte er Erfahrung sammeln, sondern auch Frachtschiffen und Containerfrachtern war er auf den Weltmeeren unterwegs. Ein Kapitän mit Leib und Seele!
MS Berlin
Danach erkunden wir das gut 139 Meter lange Schiff, das 1980 für die Reederei Deilmann gebaut und 2004 von dieser verkauft wurde. Nach einer rundum Restaurierung durch die britische Reederei Saga Cruises bleibt das Kreuzfahrtschiff BERLIN ein Klassiker der Schifffahrt.
Hauptrestaurant | Kuchenbuffet | Bibliothek |
Das Flaggschiff der FTI Cruises verfügt über ein Hauptrestaurant auf dem A-Deck und das Verandah-Buffet-Restaurant mit Innen- und Außenbereich auf dem Promenaden-Deck, die Yachtclub-Bar, die Sirocco-Lounge sowie einer Berlin-Lounge am Sonnendeck. Auch gehört ein kleiner Außenpool mit Dusche zur Ausstattung des Schiffes.
Für Sportfreaks gibt es das BERLIN-Spa&Gym mit Fitnessgeräten, einen Sauna- und Relaxbereich auf dem D-Deck. Oder man schließt sich Bettina an, die früh Morgens mit dem Bewegungsprogramm beginnt. Die große Bibliothek auf dem Promenade-Deck runden das Angebot ab. Zusätzlich werden auch Friseur, Massagen und Schönheitsbehandlungen angeboten.
Der Seetag verging wie im Flug, denn die sich an Bord befindliche Lektorin gibt Hintergrundinformationen zu den angebotenen Landausflügen und im Speziellen zu Cienfuegos und Trinidad.
UNESCO-Weltkulturerbestadt Trinidad
Der Tagesausflug nach der historischen Kolonialstadt Trinidad lässt uns in das kubanische Leben eintauchen. Enge Gassen mit bestens restaurierten Gebäuden zeigen kubanische Lebensfreude, an den Straßenecken spielen Kleingruppen kubanische Musik und lassen so das Klischee für die Touristen aufleben. Auch wir lassen uns treiben und genießen die Atmosphäre, die Liebenswürdigkeit der Kubaner und die Lebensfreude der Menschen.
Blick über Trinidad | Musikband | Kokospalme |
Durch eine enge Wendeltreppe gelangen wir auf die Aussichtsplattform des Museumturms und haben einen herrlichen Ausblick auf die Stadt mit den Plätzen und dem Aufsichtsturm, von dem die Aufseher die Sklaven, die auf den Zuckerrohrfeldern gearbeitet haben, beaufsichtigten. Auch das Museo romántico selbst, das ehemalige Herrenhaus eines Sklavenbesitzers aus dem 19. Jahrhundert, zeugt vom Reichtum der Sklavenhalter. Sehenswert ist die dominante Kirche mit einem herrlichen Holzaltar, interessant die vielen Galerien und Einkaufsläden.
Kutsche | Galerie | alte Kirche |
Ein kurzer Abstecher nach Cienfuegos lassen einen weiteren Einblick auf das Leben der Kubaner zu. Auf dem zentralen Platz, dem Parque José Marti, versammeln sich am Sonntag Nachmittag die Einwohner und genießen die Sonnenstrahlen.
Um Mitternacht fährt die BERLIN Richtung Mexiko ab und legt nach einem weiteren Seetag am frühen Morgen in Cozumel an. Mit der Fähre geht es nach Playa del Carmen, von wo die Ausflüge zu den Maya-Denkmälern starten.
Maya-Stadt Tulum, Mexiko
Wir haben uns für einen Ausflug nach Tulum entschieden, die Maya-Stadt direkt am Meer reizte uns. Vor Jahren war ich das letzte Mal hier und konnte noch bis fast direkt zu den Mauern Tulums fahren. Heutzutage hat der Tourismus strenge Regeln angelegt. Bevor der Besucher zum eigentlichen Eintritt kommt, dominieren Einkaufsläden, Touristenshops und Restaurants. Doch wir wollen zur Maya-Stätte und gehen die Allee zum Eingang, weiter geht es durch den Wald bis wir endlich zur Mauer gelangen. Durch den Mauerdurchbruch gelangen wir zum eigentlichen Zentrum und lassen uns vom Guide die Geschichte der Stadt erzählen. Interessante Mauerreliefs und Skulpturen prägen die Ruinen und lassen ahnen, wie das Leben innerhalb der Mauern war.
Maya-Stätte Tulum | Blick auf Golf von Mexiko | Schlange |
Der Blick vom äußeren Rand der Mauer rund um El Castillo ist grandios. Maya-Tempel mit türkisblauem Meer und Sandstrand. Ein strategisch hervorragender Platz für eine Verteidigungsanlage. Das findet wohl auch eine Schlange, die sich hier trotz der vielen Touristen einen Platz zum Häuten gesucht hat.
In Tankah, ein Museumsdorf der heutigen Maya-Kultur, genießen wir ein typisches Maya-Essen. Baden in der Lagune, eine Fahrt mit einem Flying Fox oder eine Kanufahrt sorgen für Abwechslung.
In Playa del Carmen bleibt nur noch Zeit, einen Margarita zu genießen, bevor wir wieder mit der Fähre zurück auf die BERLIN fahren.
Abreise
Nach einem Tag auf See wird es Zeit für das Gala-Dinner. Die Küchencrew verwöhnt uns mit einem lukullischen Mahl: Von der Vorspeise "Timbale vom Räucherlachs mit Wasabi Creme" über die "Geflügelessenz mit Sherry, Trüffel und Pistaziennockerl" und Zwischengang Zitronen-Champagner-Sorbet und dem Hauptgang "Entenbrust auf Orangensauce mit Brokkoli und Kartoffelkroketten" genießen wir die hervorragende Küche der BERLIN. Den Abschluss bildete die schon legendär gewordene Eistortenparade. Ein krönender Abschluss.
Salatbuffet | Entenbrust | Eistorte |
Die Ausschiffung am nächsten Tage war durch mangelnde Kommunikation geprägt. Zuerst hieß es, die BERLIN kann nicht im Hafen anlegen und muss bis 16:00 Uhr auf Reede. Entsprechend relaxed begannen wir den letzten Tag. Wir waren gerade beim Frühstück, da kam die Durchsage in einer ½ Stunde den Koffer vor die Kabinentür, in einer Stunde steht ein Tenderboot bereit. Also nichts wie auf die Kabine, den Koffer fertig packen. Gut, dass ich das Gepäck bereits am Vortag fertig hatte.
Mit dem Tenderboot geht es zum Terminal, wo wir die Einreisemodalitäten zu bewältigen haben. Unsere Koffer können wir mit einem kleinen Trinkgeld bewacht bis zum Zeitpunkt des Transfers zum Flughafen im Terminal lassen.
Havanna
Da unser Rückflug erst am Abend gebucht war und wir daher freie Zeit zur Verfügung haben, nehmen wir einen Hop-on/Hop-off-Bus, um uns einen Überblick über Havanna zu verschaffen. Der Bus fährt entlang der Bucht, dann in die Innenstadt und den historischen Teil der kubanischen Hauptstadt, der Plaza de la Revolución darf nicht fehlen, ebenso der Friedhof und der neue Teil Havannas.
Parque Central | Che Guevara-Graffiti | Plaza de la Revolución |
Nach der Fahrt genießen wir im Hotel Inglaterra am Parque Central einen Mojito und einen kleinen Snack und beobachten das geschäftige Treiben. Natürlich darf ein Stopp in Ernest Hemingway`s Lieblingsbar Floridita nicht fehlen, entlang der Fußgängerzone erleben wir das pulsierende Leben bis wir am Ende wieder am Terminal ankommen, um uns mit unserem Gepäck bewaffnet zum Flughafen bringen zu lassen.
Häuser im spanischen Stil | Zigarrenverkäuferin | Büchermarkt |
Die Reise mit der BERLIN garantiert klassisches Kreuzfahrtfeeling. Die Schifffahrt rund um Kuba lässt einem vielen neue Eindrücke erleben.
Ein Kreuzfahrttipp von Edith Spitzer.
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