Heute ist Donnerstag, der 12.12.2024 | Newsletter | Gewinnspiel
Laktoseintoleranz: Allergie oder Unverträglichkeit?
Allergie oder Intoleranz?
Wenn jemand bestimmte Nahrungsmittel nicht verträgt, kann es sich um zwei Ursachen handelt: Entweder man leidet unter einer Nahrungsmittelallergie oder unter einer Nahrungsmittelintoleranz. Beide sind völlig verschieden, werden aber oft aus Unwissenheit in einem Zusammenhang genannt - vor allem, wenn es um Milch beziehungsweise Laktose dreht. Die Buchautorinnen Herta Kramer-Priesch und Univ.-Doz. Dr. Ingrid Kiefer klären in ihrem Buch "Laktose und Fruktose, Gesund genieflen trotz Unverträglichkeiten" über Allergie und Intoleranz auf.
Milchallergie
Übelkeit, Durchfall, Verstopfung, Bauchschmerzen, Blähungen, Kopfschmerzen, Migräne, Fieber, Müdigkeit, Unruhe und vieles mehr kann eine Milchallergie auslösen. Sie entsteht wie alle Nahrungsmittelallergien sobald man in wiederholten Kontakt mit dem nicht vertragenden Nahrungsmittel kommt. Der Schweregrad der Symptome kann dabei ganz unterschiedlich sein. Obwohl die Symptome ähnlich sind, unterscheidet sich die Milchallergie von der Laktoseintoleranz. "Bei der Milchallergie besteht eine Unverträglichkeit gegen spezielle Eiweißbestandteile wie Kasein oder Rinderserumalbumin. Die Kuhmilchallergie wird relativ häufig bei Kindern festgestellt", erklären Kramer-Priesch und Kiefer.
Laktoseintoleranz
Eine Laktoseintoleranz gehört zu den pseudoallergischen Reaktionen, die zwar die gleichen Symptome wie eine Allergie auslösen können, aber nicht immunologisch bedingt sind. "Die Symptome können bereits beim ersten Kontakt ohne vorige Sensibilisierung auftreten und sind sehr oft dosisabhängig", sagen Kramer-Priesch und Kiefer. Die Laktoseintoleranz oder Milchzuckerunverträglichkeit gehöre zu den häufigsten Nahrungsmittelunverträglichkeiten und zeichne sich dadurch aus, dass im Körper ein Enzym (Laktase) zur Spaltung des Milchzuckers fehlt oder in zu wenig ausreichenden Mengen produziert wird. Das Enzym Laktase spaltet den Milchzucker in Glukose und Galactose auf, die dann ins Blut aufgenommen werden. Fehlt Laktase wandert der Milchzucker in den Darm, wo ihn Darmbakterien als Nährstoffsubstrat nützen. Es entsteht eine Menge an organischen Säuren und Gasen. Kramer-Priesch und Kiefer: "Außerdem hat Milchzucker eine wasserbindende Eigenschaft, dadurch strömt Wasser in den Darm ein und es kommt zu vermehrten Darmbewegungen und Durchfall."
Unterschiedliche Schwere der Milchzuckerunverträglichkeit
Die Milchzuckerunverträglichkeit gibt es in unterschiedlichen Schweregraden. Bei einer leichten Milchzuckerunverträglichkeit kann pro Tag acht bis zehn Gramm von Milchzucker ohne Probleme vertragen werden, bei einer mittleren Milchzuckerunverträglichkeit sind es bis zu einem Gramm pro Tag und bei einer schweren Milchzuckerunverträglichkeit liegt die tägliche Dosis bei 0 Gramm. Kramer-Priesch und Kiefer empfehlen: "Wie bei allen Unverträglichkeiten muss der Auslöser gemieden werden." Dazu kann auf Milchzuckerfreie Lebensmittel zurückgegriffen werden wie Obst, Gemüse, Getreide, Fleisch, Fisch, Eier, Zucker, Honig, Kartoffeln, Reis oder Nudeln. Ein laktosefreier Milchersatz ist Soja.
Ein Gesundheitstipp von Mag. Anita Arneitz.
Lesen Sie auch:
Kommentare | ||
Kommentar schreiben |
Magenbrennen
Brennende und krampfartige Schmerzen im Oberbauch zählen zu häufigen Leiden. Neben Unverträglichkeiten und organischen Ursachen kann auch die Psyche eine Rolle spielen.
Verdauung auf ReisenDu bist, was du verdaust.
Wenn der Bauch schmerzt: GallenleidenUrsache Gallensteine.
Wenn der Bauch schmerzt: GallensteineUltraschaluntersuchung und Operation ermöglichen Sicherheit und ein normales Leben ohne Diät.
Laktoseintoleranz: Symptome, Diagnose und TherapieWas Sie über die Krankheit wissen sollten.
Laktoseintoleranz: Ist Milch böse?Wissenswertes rund um Milch und Milchprodukte.
Laktoseintoleranz: Laktosefreie GenüsseGenussvoll kochen und backen trotz Laktose- und Fruktose-Unverträglichkeit.
» Alle Einträge der Kategorie Magen- und Darm »