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Vielfalt der Arzneimittel

Von Äther bis Biologika: Helfende Stoffe mit langer Tradition.
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Vielfalt der Arzneimittel

Stetig weiterentwickelt lindern die Arzneistoffe unterschiedlichste Leiden der Menschen. Ihre Ursprünge sind quer über den Globus verteilt und finden sich bereits früh in der Geschichte. Der persische und arabische Raum prägte bereits in den Jahren 960 bis 980 die ersten Grundsätze der Pharmazie.

Ibn Sina, ein Gelehrter in Persien, verfasste schon im 11. Jahrhundert eine Abhandlung von mehr als 760 Medikamenten und deren Wirksamkeit auf den menschlichen Organismus. Der Zahnarzt William Thomas Green Morton war es schließlich, der im frühen 18. Jahrhundert in Boston einem seiner Patienten Äther einatmen ließ, um eine Operation in Ruhe durchführen zu können. Das gilt als ein Meilenstein in der Anästhesie.

Allesamt grundlegende Entwicklungen, die bis heute einen wesentlichen Grundstein bilden. Die moderne Herstellung von Arzneimitteln ist nach wie vor von immer neuen Erkenntnissen gekennzeichnet, mit dem Ziel, den Menschen helfend zur Seite zu stehen. „Erst wenn neu entwickelte Medikamente tatsächlich und möglichst rasch jenen zur Verfügung gestellt werden, die sie benötigen, werden aus vielversprechenden Forschungsergebnissen real wirksame Innovationen. Nur so können innovative Arzneimittel zur Steigerung der Lebenserwartung ohne chronische Erkrankungen und funktionelle Beeinträchtigungen beitragen“, sagt Ingo Raimon, Präsident des Forums der pharmazeutischen Industrie. Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie FOPI ist die österreichische Interessenvertretung von 24 internationalen Pharmaunternehmen mit Fokus auf Forschung und Entwicklung.

Wirksame Mischung

Arzneimittel sind von Nahrungsergänzungsmitteln und speziellen Medizinprodukten jedoch zu unterscheiden. Grundsätzlich sind Arzneimittel Zubereitungen oder Stoffe, die am häufigsten in fester oder flüssiger Form durch den Mund eingenommen werden. Sie helfen dabei, Krankheiten zu heilen, diese zu lindern oder zu verhüten und oftmals erst zu erkennen. Körperliche oder seelische Zustände können auf positive Weise beeinflusst werden.

Arzneien werden vielfach auch dazu eingesetzt, Organismus eigene Stoffe sowie Flüssigkeiten zu ersetzen. Ärzte nennen weitere nützliche Eigenschaften: Krankheitserreger, Parasiten und körperfremde Stoffe werden abgewehrt, beseitigt und unschädlich gemacht. Die Zubereitungen setzen sich aus einer wirksamen Mischung zusammen. Mehrere Arzneistoffe, bestehend aus dem eigentlichen wirksamen Teil, werden mit den sogenannten Hilfsstoffen kombiniert. Diese sorgen unter anderem für Stabilität oder den jeweiligen Geschmack des Mittels. In Österreich sind derzeit mehr als 10.600 zugelassene Human-Arzneimittel in Verwendung.     

Vielfalt im Blick

In Apotheken sind generell rezeptpflichtige, also rund 80 Prozent aller zugelassenen Mittel, und rezeptfreie Arzneimittel erhältlich. Etwa 20 Prozent machen diese ohne ärztliche Genehmigung erhältlichen Stoffe aus. Die von Medizinern genannte Gruppe der „Generika“ bilden einen für Patienten sehr wichtigen Bereich im umfangreichen Feld der Arzneimittel. Kostengünstiger erhältlich, ist ein Generikum eine „Kopie“ eines Originalpräparates mitsamt den gleichen Inhaltsstoffen. Die geringeren Kosten kommen dadurch zustande, dass die Marktpatente der Originale abgelaufen und die Forschungskosten bereits eingespielt sind. „Homöopathika“ sind eine weitere bekannte Art. Die aus Pflanzen-, Mineral- und dem Tierreich hergestellten homöopathischen Präparate unterliegen dem Prinzip „Gleiches mit Gleichem behandeln“. Nach einer Beobachtung durch den Arzt wird ein Mittel verschrieben, das gleiche Symptommerkmale bei Gesunden hervorrufen würde.

„Biologika“ hingegen sind weniger bekannt. Diese Eiweißsubstanzen werden durch gentechnische Verfahren aus lebenden Zellen gewonnen und können dadurch natürliche im menschlichen Körper vorkommende Substanzen fördern oder blockieren. Auf diese Weise können Krankheiten verlangsamt oder gar gestoppt werden.

„Biosimilars“ sind schließlich mehrheitlich Fachleuten ein Begriff. Ähnlich wie Generika bestehen sie aus Wirkstoffen der „Originale“, sie sind jedoch nicht zur Gänze ident. Die Herstellung innovative Arzneimittel sowie deren Weiterentwicklung ist jedoch mit hohen Forschungsausgaben verbunden. „Wissenschaft und Wirtschaft, aber auch die Politik, die forschende Pharmaindustrie und sämtlichen Akteuren des Gesundheitswesens müssen in Zukunft an einem Strang ziehen“, sagt Raimon und ergänzt: „Eine ganzheitliche Betrachtung des Gesundheitssystems ist gerade in dem derzeit allgemein schwierigen wirtschaftlichen Umfeld nötig. Hier sind die Leistungen der forschenden Pharmaindustrie ein Motor für das Wachstum.“

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.
 
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