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Unterschätzte Gefahr: Diabetischer Fuß

Warnsignale werden oft ignoriert - die Folgen sind schwerwiegend.
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© Anita Arneitz, Klagenfurt / Diabetischer Fuss - Vortrag / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Unterschätzte Gefahr: "Der diabetische Fuß"

Der diabetische Fuß wird von vielen Patienten im Alltag gar nicht richtig wahrgenommen, weil er vor allem im Anfangsstadium nicht spürbar ist oder Schmerzen verursacht. Das macht ihn aber umso gefährlicher. Frühe Warnsignale werden nicht erkannt und es kann zu schweren Komplikationen wie offenen Wunden oder sogar Amputationen kommen. Allein in Österreich betreffen zwei von drei Amputationen Diabetiker und nach Schätzungen leiden rund 20.000 Diabetiker unter Fußverletzungen. Deshalb luden die beiden Geschäftsführer von "Maierhofer Orthopädie Technik" Dr. med. Wolfgang Schantl und Orthopädietechniker Kurt Steinwender, sowie DGKS Cornelia Miklautz vom Verein "Wundmanagement Kärnten" zu einer Informationsveranstaltung. "Mit dieser Fortbildungsveranstaltung wollen wir aufwecken, aufklären und ein Bewusstsein für die Probleme des diabetischen Fußes schaffen", sagt Schantl.

Behandlung und Prophylaxe

© Anita Arneitz, Klagenfurt / Vortrag Diabetischer Fuß / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBeim diabetischen Fuß sind eine gezielte Behandlungsstrategie und das Zusammenspiel von mehreren Spezialisten notwendig. Zum einen muss der Diabetes behandelt werden, zum anderen ist eine Schulung des Betroffenen wichtig. Dazu kommen noch die lokale Wundtherapie, eine Druckentlastung des Fußes sowie die Verbesserung der Durchblutungsstörung. Aber damit es erst gar nicht zu einem diabetischen Fuß kommt, können einige Vorsorgemaßnahmen getroffen werden, wie Schantl und Steinwender verraten: "Die Füße täglich genau kontrollieren, auch der Arzt sollte sich die Füße regelmäßig ansehen. Verändert sich die Haut, am besten gleich den Arzt kontaktieren." Auf keinen Fall sollte man selbst daheim an den Füßen herumschnipseln, viel sinnvoller ist eine regelmäßige professionelle Pediküre. Schließlich sollte die Haut so lange wie möglich zart erhalten bleiben. Die Schuhe sollten hochwertig und passgerecht sein, bei Problemfüßen empfehlen die Experten Spezialeinlagen. Und natürlich sollte auf eine optimale Blutzuckereinstellung geachtet werden.

Schmerzen müssen nicht sein

© Anita Arneitz, Klagenfurt / Diabetischer Fuß / Zum Vergrößern auf das Bild klicken"Ein diabetischer Fuß muss nicht sein! Bei regelmäßiger ärztlicher Kontrolle und bei jährlichem Neuropathie-Screening ist ein diabetisches Fuß-Syndrom vermeidbar. Durch kompetentes Wundmanagement kann Invalidität vermieden werden", sagt Univ.-Prof. Dr. med. Gerald Zöch, Generalsekretär der Austrian Wound Association. Allerdings hinke Österreich in diesem Bereich den internationalen Standards nach. Beispielsweise gebe es in Kärnten keine einzige auf diabetische Füße spezialisierte Fußambulanz. Anders ist das in der Steiermark. Dort gibt es seit 2009 diabetische Fußambulanzen wie DGKS Andrea Lechner, Diabetesberaterin bei der Steiermärkischen Gebietskrankenkasse, bestätigt. Wie Betroffene zu Verbandsmaterial, Hilfsmittel und Heilbehelfe kommen, erklärte Dr. Beate Kucher von der Kärntner Gebietskrankenkasse. Dazu zählen auch Einlagen, Diabetikerschuhe oder Prothesen, die unter anderem individuell für die Patienten von "Maierhofer Orthopädie Technik" maßgeschneidert werden. "Wir entlasten den Fuß dort, wo er entlastet werden muss. Bei der Behandlung steht für uns immer der Patient und seine individuellen Bedürfnisse im Mittelpunkt", erklärt Steinwender.

Weitere Infos zum Verein "Wundmanagement Kärnten" finden Sie auf: www.wundmanagement-kaernten.at

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.

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