Kunsthistorisches Museum, Wien: Ausstellung Österreichs älteste Münzstätte - Roseldorf Fürstensitz
Seit 18 Jahren werden am Sandberg im Weinviertel Forschungen über die keltische Besiedelung vom Naturhistorischen Museum durchgeführt.
Inzwischen wurde Roseldorf als die größte bekannte keltische Zentralsiedlung Österreichs zugeordnet und als eine der bedeutendsten archäologischen Ausgrabungsstätten der letzten Jahre angesehen.
Im Laufe der Jahre kamen ein Speicher mit Mengen von Getreidekörnern, Heiligtümer mit Opfergaben und eine Druidenkrone aus Eisen ans Tageslicht. Damit wird die Bedeutung der Siedlung als Wirtschaftszentrum mit weit reichenden Geschäftsbeziehungen dokumentiert.
Der umfangreiche Anteil an Münzen wurde von Dr. Günther Dembski am Kunsthistorischen Museum bearbeitet, datiert und der Herkunft nach zugeordnet. Sie beweisen, dass es in Roseldorf schon im 3. Jahrhundert vor Christus eine eigene Münzproduktion und Handelsbeziehungen bis nach Nordafrika gegeben hatte. Die Roseldorfer Silbermünzen sind somit die ältesten in Österreich geprägten Münzen und die Zeitspanne der Prägetätigkeit reicht nachweislich von etwa 230 v.Chr. bis ca. 30 n. Chr.
Auch Fälschungen gab es bereits damals: Goldbarren wurden gefunden, die aus einem Kupferkern mit dünner Goldhaut bestehen. Vor dem Auftragen der Goldschicht wurde eine Art Einhieb angebracht, die zeigen sollen, dass der Barren bereits auf Echtheit geprüft wurde.
Für alle Münzensammler und an Heimatforschung Interessierte wurde eine Publikation verfasst, die im Shop des KHM oder im Internet zu bestellen ist.
Die Präsentation im 2.Stock des Kunsthistorischen Museums "Österreichs älteste Münzstätte - Roseldorf Fürstensitz Keltenstadt" ist bis 30. August 2009, Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr geöffnet.
Kunsthistorisches Museum - Münzkabinett
A-1010 Wien, Burgring 5
Telefon: +43-1-525 24-0
www.khm.at
Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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