Kunst und Architektur in Leipzig, Deutschland
Seit der Wende 1989 entwickelt Leipzig eine lebendige Kunst- und Architekturszene. Jahrzehnte lang war Leipzig hauptsächlich als Messestadt bekannt (Leipziger Buchmesse etc), doch durch die Restaurierung alter Industriegelände und farbenfroher Gebäudemalereien wird die Stadt immer lebendiger.
Plagwitz
Diesmal wollte ich eine neue Seite Leipzig`s kennen lernen. Daher gönnte ich mir eine geführte Rundfahrt, die mich in das Szeneviertel Plagwitz führte. Aus alten verlassenen Industriegebäude wurde indessen aus dem fast vollständig restaurierten Waldstraßenviertel eine Wohnsiedlung, die heute zu den attraktivsten zählt. Die ehemaligen Industriebauten beherbergen eine Reihe von Künstlertreffs und Galerien, die auf zeitgenössische Kunst spezialisiert sind.
Die Szene- und Künstlerviertel können auch auf dem Wasserwege der "weißen" Elster oder anderer Flüsse erkundet werden. Mit Kajaks, Ruderbooten und echten venezianischen Gondeln kann man die Gebäude, Cafés, Restaurants und alte Brücken bewundern, die sich romantisch entlang des Karl Heine-Kanals aneinander reihen. Eine Grün-Oase, die einen Ruhepol in der Hektik des Großstadttreibens bildet.
Spinnerei
Auf dem Gelände der alten Spinnerei, deren Baumwollproduktion bis 1992 auf diesem Standort abgewickelt wurde, haben sich rund 100 zeitgenössische Künstler mit ihren Ateliers angesiedelt. Galerien nützen die riesigen Hallen zu Ausstellungsflächen, die dem Besucher den "Kosmos der Kunst" näher bringen sollen.
Skurriles wie Visionäres, Exotisches wie Erotisches und Zweidimensionales wie Dreidimensionales wird dem Besucher in der eigenen Atmosphäre der stillgelegten Produktionshallen geboten.
Der Hauptvertreter der "Neuen Leipziger Kunst" ist Neo Rauch, der alte Traditionen und neue Ideen in der Malerei verbindet und so internationale Erfolge feiert. Seine künstlerische wurzeln finden sich in seinem Atelier in der Spinnerei.
Museum der bildenden Künste Leipzig
Ein besonderes Highlight der künstlerischen Hinterlassenschaft ist das Museum der bildenden Künste Leipzig, das im Dezember 2004 eröffnet wurde. Zu sehen sind Meisterwerke von 15. bis zum 21. Jahrhundert. Auf vier Ebenen aufgeteilt, folgt man den Spuren der bedeutendsten Bürgersammlungen Deutschlands.
Mitte des 19. Jahrhunderts haben Leipziger Kaufleute, Verleger, Händler und Bankiers durch ihre Sammelleidenschaft den Grundstein für das heutige Museum der bildenden Künste Leipzig gelegt, so dass nun auf einen besonderen Schatz zurück gegriffen werden kann. Auch Kunst aus der DDR ist durch die Peter und Irene Ludwig-Stiftung im Museum vertreten.
Ein weiterer Teil der Stadt Leipzig, den es unbedingt zu entdecken gilt.
Nähere Informationen:
www.marketing-leipzig.de
www.germany.travel
Ein Reise- & Kunsttipp von Edith Spitzer.
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