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Was tun, wenn Gewitter droht

Immer wieder sterben Menschen, weil sie vom Blitz getroffen werden. Durch richtiges Verhalten lassen sich viele dieser Unfälle vermeiden.
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Wann ist ein Gewitter gefährlich nahe?

Die Gefahr beginnt damit, dass zu wenig bekannt ist, wann ein Gewitter gefährlich nahe ist. Das ist dann der Fall, wenn die Entfernung zu einer Gewitterwolke kleiner als zehn Kilometer ist und nicht mindestens 30 Minuten nach dem letzten hörbaren Donner vergangen sind. Blitze können durchaus "aus heiterem Himmel kommen", noch bevor der Niederschlag einsetzt. Wenn zwischen Blitz und Donner weniger als 30 Sekunden vergehen, ist es an der Zeit, Schutz zu suchen!

Gewitter

Den stärksten Stromschlägen sind Menschen ausgesetzt, wenn sie direkt vom Blitz getroffen werden. Aber auch Teile des Blitzstromes können zu tödlichen Elektrisierungen führen. Das ist z. B. dann der Fall, wenn ein Objekt berührt wird, in das ein Blitz einschlägt, oder wenn man sich zu nahe bei diesem Objekt aufhält.

Berührung vermeiden und Abstand halten! Grundsätzlich gilt: Hohe oder große Objekte werden eher vom Blitz getroffen als niedrige oder kleine.

Wo ist man geschützt?

Den besten Schutz findet man in Gebäuden mit Blitzschutzanlage, in Tunnels sowie in Fahrzeugen mit einer Ganzmetallkarosserie oder einem Metallrahmen (nicht in einem Cabrio!), in Eisenbahnwaggons oder in einem Traktor mit Kabine.

Bedingten Schutz findet man in Gebäuden (auch Hütten) ohne Blitzschutzanlage. Allerdings sollte man sich dort in der Raummitte aufhalten, Fenster und Türen schließen, von elektrischen Anlagen und Geräten mindestens einen Meter Abstand halten, keine Installationen berühren und das Festnetztelefon nicht benützen.

Im Freien gibt es keine wirklich sicheren Aufenthaltsorte, sondern nur Orte mit geringerer Gefährdung. Solche sind z. B. die Nähe von hohen Objekten sowie der Bereich unter Hochspannungsleitungen, unter den Seilen von Seilbahnen und unter großen Brücken. Dabei muss jedoch ein Abstand von mindestens zwei Metern von allen Teilen dieser Objekte gehalten werden.

Naturteich / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZu den Orten mit geringerer Gefährdung gehören auch tiefe Mulden, Hohlwege und Höhlen, das Innere eines Waldes, aber auch einzeln stehende Bäume, wenn von allen Baumteilen zwei Meter Abstand gehalten wird.

Ist kein schützender Ort in der Nähe, heißt es niederhocken, alle Gegenstände, die über den Körper hinaus ragen, wie Werkzeuge, Regenschirm und Sportgeräte weglegen und die Nähe zu elektrisch leitfähigen Objekten, wie Zäunen aus Metall, meiden.

Vorsicht Schrittspannung!

Der in die Erde fließende Blitzstrom ruft gefährliche Spannungen auf der Erdoberfläche - die so genannte Schrittspannung - hervor. Um sich davor zu schützen, sollte man unbedingt

  • den Aufenthalt in Gewässern meiden,
  • von anderen Personen mindestens zwei Meter Abstand halten,
  • sich nicht auf den Boden legen und
  • auf eine geschlossene Fußstellung achten.

Wo droht besondere Gefahr?

Bestimmte Orte und Objekte werden vom Blitz bevorzugt. Dazu gehören Berggipfel, Berggrate und Klettersteige, ungeschützte Dachterrassen und Plattformen auf Aussichtstürmen, ungeschützte Sportplätze und Swimmingpools, das Innere von Zelten sowie Fahrzeuge ohne Metalldach, wie Cabrios, Motorräder, Fahrräder und kleine Boote.

Erste Hilfe nach einem Blitzunfall

Auch wenn an einer vom Blitz getroffenen Person keine äußeren Verletzungen erkennbar sind, kann ein lebensbedrohender Zustand bestehen.

55PLUS ErsteHilfe / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBei Regungslosigkeit ist unverzüglich eine Notfalldiagnose zu erstellen.
  • Bei Bewusstlosigkeit: Person in stabile Seitenlage bringen.
  • Rettung rufen.
  • Jede Minute eine Kreislauf-Kontrolle durchführen.
  • Bei Atem-Kreislauf-Stillstand: Rettung rufen und mit Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und künstlicher Beatmung) beginnen und bis zum Wiedereinsetzen von Atmung und Kreislaufzeichen oder dem Beginn der ärztlichen Behandlung nicht unterbrechen.
Steht ein halbautomatischer Defibrillator zur Verfügung, kann damit der Herzrhythmus des Verletzten überprüft und bei Herzkammerflimmern ein Elektroschock abgegeben werden. Je früher die Defibrillation erfolgt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit des Überlebens ohne bleibende körperliche und geistige Schäden.

Bei allen Verunglückten auf Schocksymptome achten, allenfalls Schockbekämpfung durchführen.

Quelle: AUVA
 

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