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Verkehrssicherheit im Alter

Auch im Alter sollten regelmäßig Verkehrssicherheitstrainings gemacht werden.
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Gesellschaft - Auto und Motorrad

Verkehrssicherheit im Alter

Reaktionsfähigkeit und Sehvermögen können im Alter nachlassen. Ältere Verkehrsteilnehmer sind daher stärker gefährdet. Viele Senioren möchten noch bis ins hohe Alter mobil bleiben. Sie nutzen nicht nur das Auto, sondern auch das Fahrrad oder E-Bike. Für Senioren ist es für die Verkehrssicherheit wichtig, ihre Fahrfähigkeiten selbstkritisch zu hinterfragen. Fahrsicherheitstrainings tragen zur Sicherheit in verschiedenen Verkehrssituationen und bei unterschiedlichen Straßenverhältnissen bei.

Was im Alter wichtig ist

Jeder kann selbst zu seiner Verkehrssicherheit beitragen. Für Senioren, aber auch für jüngere Verkehrsteilnehmer ist es wichtig, die Verkehrsregeln zu kennen. Bei einem Fahrsicherheitstraining für Senioren werden die Teilnehmer auch mit den aktuellen Verkehrsregeln vertraut gemacht.

Das Fahrzeug muss immer verkehrssicher sein und über die entsprechende Ausstattung verfügen. Beim Auto kommt es auf Folgendes an, um immer sicher unterwegs zu sein:
  • Bremsen
  • Lenkung
  • Beleuchtung
Auch ihr Fahrrad oder E-Bike sollten Senioren regelmäßig auf Verkehrssicherheit überprüfen lassen. Wer sich ein neues Fahrrad oder E-Bike kauft, sollte sich erst einmal auf dem eigenen Grundstück oder im geeigneten Gelände damit vertraut machen.

Sinnvoll sind auch regelmäßige ärztliche Untersuchungen, bei denen Sehvermögen, Hörvermögen und Reaktionsfähigkeit geprüft werden. Der Arzt informiert darüber, ob der Patient noch Auto fahren kann oder besser darauf verzichten sollte.
 
Tipp: Senioren mit Fahrrad, E-Bike oder E-Scooter sollten auf einen Schutzhelm nicht verzichten, um sich vor schweren Kopfverletzungen bei Stürzen zu schützen. Der Helm sollte nach einem Sturz ausgetauscht werden. Zusätzlich ist eine Warnweste für eine bessere Sichtbarkeit sinnvoll.

Augencheck für ältere Verkehrsteilnehmer

Ein Augencheck ist für ältere Verkehrsteilnehmer nicht vorgeschrieben, aber sinnvoll. Das Sehvermögen verschlechtert sich oft nicht schlagartig, sondern schleichend. Es ist daher für Senioren ratsam, einmal jährlich einen Augencheck durchführen zu lassen. Der Augencheck kann beim Augenarzt, Optometristen oder Augenoptiker erfolgen.

Für einen Augencheck gibt es keine festgelegten Anforderungen. Geprüft werden sollten jedoch:
  • räumliches Sehen
  • Dämmerungs- und Kontrastsehen
  • Blendempfindlichkeit
  • Farbsehen
Lässt das Sehvermögen nach, kann eine Brille helfen. Bei einer starken Verschlechterung des Sehvermögens sollten Senioren freiwillig nicht mehr Auto fahren.

Regelmäßige freiwillige Gesundheitschecks

Nicht nur ein regelmäßiger Augencheck ist für ältere Verkehrsteilnehmer sinnvoll. Ein Gesundheitscheck ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, doch sollten ihn Senioren einmal jährlich freiwillig durchführen lassen. Ansprechpartner ist der Hausarzt.

Gerade dann, wenn bereits verschiedene chronische Erkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen bestehen oder Medikamente regelmäßig eingenommen werden, sollte der Arzt die Fahreignung prüfen. Neben dem Sehvermögen kann der Arzt auch dies prüfen:
  • Hörvermögen
  • Konzentrationsfähigkeit
  • Reaktionsvermögen
  • kognitive Fähigkeiten
  • Bewegungsfähigkeit
Die Bewegungsfähigkeit ist wichtig, beispielsweise, um Verkehrssituationen beim Blick über die Schulter zu erkennen. Auch beim Bedienen des Fahrzeugs kommt es auf eine gute Bewegungsfähigkeit an.
 
Tipp: Bei bestimmten Erkrankungen wie Epilepsie oder nach einem Schlaganfall kann der Arzt ein Fahrverbot erteilen. Das ärztliche Fahrverbot ist jedoch nur dann bindend, wenn der Arzt die Fahrerlaubnisbehörde informiert. Kommt es zu einem Unfall, wird ein Buß-geld fällig. Auf Empfehlung des Arztes können Senioren auch freiwillig den Führerschein bei der Fahrerlaubnisbehörde abgeben.

Nebenwirkungen von Medikamenten beachten

Medikamente können die Fahrtauglichkeit stark beeinträchtigen, was vor allem von Senioren zu beachten ist, die regelmäßig mehrere Medikamente einnehmen. Das ist nicht nur bei verschreibungspflichtigen, sondern auch bei frei verkäuflichen Medikamenten der Fall. Auch frei verkäufliche Medikamente gegen Erkältungen können die Fahrtüchtigkeit beeinträchtigen.

Nicht nur Schlafmittel, Beruhigungsmittel oder Schmerzmittel können sich negativ auf die Teilnahme am Straßenverkehr auswirken. Auch Medikamente gegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Antiallergene, Medikamente gegen Durchfall oder Psychopharmaka können Wirkstoffe enthalten, die schläfrig machen oder das Reaktionsvermögen negativ beeinflussen. Umweltreize, darunter andere Verkehrsteilnehmer oder Fahrzeuge mit Sondersignalen, werden nicht schnell genug wahrgenommen.

Medikamente können verschiedene Nebenwirkungen haben, die sich negativ auf die Teilnahme am Straßenverkehr auswirken:
  • Konzentrationsschwäche
  • starkes Schwitzen
  • innere Unruhe
  • Blutdruckschwankungen
  • Schwindel
  • Sehstörungen
  • Übelkeit
Senioren sollten daher den Arzt oder Apotheker zu den Nebenwirkungen der Medikamente befragen oder bei der Einnahme von Medikamenten freiwillig nicht am Straßenverkehr teilnehmen.

Teilnahme an Fahrsicherheitstrainings

Für Senioren werden spezielle Fahrsicherheitstrainings angeboten, von der Verkehrswacht, vom TÜV oder vom ACE. Die Teilnahme an einem Fahrsicherheitstraining ist freiwillig. Senioren sollten jedes Jahr oder alle zwei Jahre an einem Fahrsicherheitstraining teilnehmen.

Die Fahrsicherheitstrainings für Senioren laufen bei den verschiedenen Anbietern ähnlich ab. Eine Prüfung erfolgt nicht, doch erhalten die Teilnehmer eine Einschätzung und Empfehlungen. Die Teilnahme kann mit dem eigenen Fahrzeug erfolgen, doch kann ein Fahrzeug gegen Aufpreis auch geliehen werden.

Fahrsicherheitstrainings für Senioren sind auf die Bedürfnisse und Ängste älterer Verkehrsteilnehmer abgestimmt. Sie setzen sich aus einem theoretischen und einem praktischen Teil zusammen.

Im theoretischen Teil erfahren die Teilnehmer alles über die aktuellen Verkehrsregeln und über den Einfluss von neuester Fahrtechnik auf die Fahrsicherheit. Der praktische Teil besteht aus verschiedenen Übungen:
  • Ausweichen von Hindernissen
  • Fahren auf Kreisbahnen, um sich mit dem Verhalten des Fahrzeugs in Kurven vertraut zu machen
  • Übungen, um die Grenzen des Fahrzeugs kennenzulernen
  • Slalomfahrten für die Blickschulung und Übung der Lenktechniken
  • Bremsübungen auf verschiedenen Fahrbahnbelägen
  • Abfangen und Stabilisieren eines schleudernden Fahrzeugs
Im Anschluss an das Fahrsicherheitstraining erfolgt eine Nachbesprechung und Auswertung mit dem Kursleiter. Teilnehmer haben die Möglichkeit, Fragen zu stellen.

Richtige Ausstattung für die Sicherheit

Für die Verkehrssicherheit im Alter ist es wichtig, dass Senioren mit der Ausstattung ihres Fahrzeugs nicht abgelenkt oder überfordert sind. Die Bedienbarkeit sollte leicht und überschaubar sein. Gut geeignet sind verschiedene Assistenzsysteme wie Bremsassistent, Müdigkeitsassistent, Spurassistent oder elektronische Einparkhilfe.

Um immer sicher unterwegs zu sein, kommt es auf das Wissen über die Funktionsfähigkeit der Assistenzsysteme an. Bei einem Fahrsicherheitstraining mit dem eigenen Fahrzeug können Senioren mehr über die Assistenzsysteme und den sicheren Umgang damit erfahren. Daher ist es sinnvoll, mit dem eigenen Fahrzeug am Fahrsicherheitstraining teilzunehmen.
 
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