MZM Museumszentrum, Mistelbach: Ausstellung Süße Lust. Geschichte(n) der Mehlspeise

Dem üppig-sinnlichen Thema der österreichischen Mehlspeisküche ist die Ausstellung in Mistelbach gewidmet. Ihre kulinarische Erfolgsgeschichte spiegelt sich in ihren zeitlosen Rezepten – ob für Kaiserschmarrn, Esterhazyschnitten, Radetzkytorte, Napoleonschnitten, Sachertorte, oder Ischler Törtchen.

Die zahlreichen süßen Gerichte, die heute in der Wiener Küche beheimatet sind, verdanken ihre Entstehung den strengen katholischen Fastengeboten, denn rund 150 Tage im Jahr durften die Gläubigen kein Fleisch essen.

Dabei ist das Erfolgsrezept seit Jahrhunderten gleich geblieben: Mehlspeise ist immer auch Augenschmaus. Die Food-designer von gestern waren jene erfinderischen Zuckerbäcker, Konditoren und Bäcker, die mit Tortenspritze, kandierten Früchten, Modeln, Schokogussformen und Gebildbroten wahre Kunstwerke auf den Tisch zauberten.
In vielen Süßspeisen spiegelt sich zudem der Einfluss anderer Kulturen und Länder. Neben der böhmischen Küche wurden auch Anregungen aus der bäuerlichen Kost bis hin zu der osmanischen Süßspeisenküche in die Wiener Küche gleichsam inkorporiert.

Damit entspannt sich ein facettenreicher Bogen, der von urgeschichtlichen Funden über kostbare Gemälde bis hin zu Puppenküchen, kostbarem Geschirr und wertvollen alten Kochbüchern sowie zu originellen Kunstwerken der Moderne wie Pablo Picasso, Jeff Koons oder Maria Lassnig reicht.

Die Ausstellung „Süße Lust. Geschichte(n) der Mehlspeise“ ist bis 3. November 2013, täglich von 10:00 bis 18:00 Uhr, geöffnet.

MZM Museumszentrum Mistelbach
A-2130 Mistelbach, Waldstraße 44-46
Telefon: +43-2572-2071
www.mzm.at

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Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.