
Szeged und der Jugendstil
Jugendstil ist in
Szeged an allen Ecken und Enden zu finden.

Verständlich, da das große Hochwasser des längsten ungarischen Flusses, der Theiss, im Jahr 1879 den Großteil der Gebäude der Stadt überschwemmt und vernichtet hat. In einer Spendenaktion ohnegleichen wurden dem damaligen k.u.k.-Reich von Städten wie Wien, Paris, London Gelder zum Wiederaufbau zur Verfügung gestellt. Viele Straßenzüge in
Szeged tragen daher Namen wie Wiener Straße, Pariser Straße oder Londoner Straße.
Jugendstilgebäude Da die meisten Gebäude um die Jahrhundertwende 19./20. Jh. erbaut wurden, entwickelte sich rasch ein "Szegeder" Jugendstil, der dem Wiener Sezessionismus nachempfunden wurde.

Ein Paradebeispiel ist die 1903 erbaute
Synagoge, die durch ihre leuchtenden Farben Blau und Gold glänzt.

Der Kuppelbau ist dem Himmel ähnlich, ein intensives Blau mit goldenen Ornamenten. Sehenswert sind die wunderschönen Glasfenster, die neben religiösen auch profane Darstellungen zeigen, wie z.B. die weiße Lilie der Unschuld.

Herrlich ist auch das Gebäude des
Szegeder Hauptbahnhofs, das besonders im Innern mit einem wunderschönen Jugendstilluster glänzt. Die Motive dieser Lichtquelle wiederholen sich in den kleineren Lampen. Der Hauptbahnhof wurde in den letzten Jahren renoviert und erstrahlt in neuem Glanz.

Vom Dugonics Platz mit dem großen Springbrunnen, der zur Erinnerung an das große Hochwasser erbaut wurde, findet sich auf der Ecke zur Kárász Straße das
Palais Ungár-Mayer, ein rosa Gebäude mit tanzenden Frauengestalten auf der vorspringenden Kuppel. Ein Werk des Jugendstilarchitekten Ede Magyar.
Als weitere bekannte Jugendstilbauten in Szeged sind noch das Palais Deutsch mit den Zsolnay-Keramikverzierungen, das Palais Gróf mit den orientalisch-ungarischen Mustern und das Móricz-Haus mit den an die Pelztracht der Hirten erinnernden Keramikdekoration zu nennen.

Ganz in der Nähe steht das
Palais Reök mit einem fantasievolle Treppengeländer, das mit Blumenmotiven verziert ist. Leuchtend orange Blumenornamente sitzen auf grünen Stängeln mit Blättern.
Im zweiten Stock des 1907 vom Architekt Ede Magyar erbauten Gebäudes werden laufend Ausstellungen gezeigt, ebenso im ersten Stock. Hier befindet sich auch die Verwaltungsstelle des Szeged-Festivals, das in der Sommerzeit auf dem Domplatz seine Heimat gefunden hat.
Szegeder Freilichtfestspiele 
Der Domplatz ist von Mitte Juli bis Ende August fest in der Hand der musikalischen Darbietungen. Trotzdem ist es ratsam, auch einen Blick in die im neogotischen Stil erbaute und erst 1930 eingeweihte
Votivkirche zu werfen. Der beeindruckende Kuppelbau mit blau-goldenem Himmel birgt einige Schätze wie die Madonna in tiefländischer Tracht und die Christus-Statue von János Fadrusz.
Hungarikum Festival 
Im August findet auch das Hungarikum Festival statt, das einen Überblick der regionalen Qualitätsprodukte bietet. Neben Winzern sind auch der berühmte Wurstproduzent Pick (Pick-Salami) und Szegediner Paprika vertreten. Interessant sind auch die in Handarbeit hergestellten Pantoffeln, für die Szeged berühmt sind. Auch Banffi & Banffi hat einen Stand auf dem Hungarikum-Markt. Sie wissen nicht, wer oder was Banffi ist? Vielleicht können Sie sich noch an die Sodaflaschen erinnern, die mit Patronen gefüllt wurden. Die Netz verflechteten Flaschen sind eine Erfindung von Banffi.
Szeged ist eine Stadt, die einem in Atem hält.
Ein Reise- & Veranstaltungstipp von
Edith Spitzer.
Lesen und sehen Sie auch: