


Glasmuseum Passau: Ausstellung Josephinenhütte
Glasmuseum Passau: Ausstellung Josephinenhütte und ihre Spitzenprodukte
Das Glasmuseum in Passau zählt zu den größten der Welt und wurde von Georg Höltl begründet, der schon früh begann, Gläser zu sammeln. In 4 Etagen mit 35 Räumen und 400 Vitrinen werden über 35.000 Glas-Exponate vorwiegend aus Böhmen und Schlesien, aber auch aus Bayern und Österreich gezeigt. Die Glasherstellung und deren Veredelung waren durch Jahrhunderte wichtigster Erwerbzweig im Riesen- und Isergebirge. Die Josephinenhütte in Schreiberau im ehemaligen Schlesien unter der Leitung von Franz Pohl zählte zu den Zentren der Glaskunst. Begründet wurde sie durch die Schaffgotsche Grundherrschaft, die 1617 einer Glasmacherfamilie aus Böhmen erlaubte, eine Glashütte zu bauen und zu betreiben.
Der Glashüttenmeister Pohl (1813-1884) hatte hervorragenden Geschmack und technisches Wissen. Er entwickelte kunstvolle Blumenmosaike, weiß-opales Netz- und Fadenfiligran, Goldrubin mit und ohne Bleizusatz, Alabasterglas und diverse Farbvarianten durch Zusätze von Metallen. Internationale Ausstellungen, wie die Londoner Weltausstellung 1851 bringen Anerkennung und Aufträge von Königs- und Kaiserhöfen.
Auch andere berühmte Glashütten wie Harrach, Loetz, Moser, Riedel und Haida und der Glasverleger Lobmeyr, sowie einige verdienstvolle Fachschulen sind vertreten. Der Besucher durchwandert 300 Jahre europäische Glasgeschichte und genießt zugleich das historische Gebäude, denn es war ursprünglich im Mittelalter das Stadtrichterhaus.
In den Jahren 1979 bis 1981 erwarb die Familie Georg Höltl das alte Stadtrichterhaus und weitere Patrizierhäuser, die schließlich zum Gebäude „Der Wild Mann am Rathausplatz“ zusammengeschlossen wurden. Heute ist die Nutzung zwischen Hotel und Glasmuseum aufgeteilt, wobei das Glasmuseum eindeutig das „Schwergewicht“ erhalten hat.
Das Passauer Glasmuseum ist täglich von 13:00 bis 17:00 Uhr geöffnet.
Passauer Glasmuseum
D-94032 Passau, Rathausplatz
Telefon: +49-851-35 071
www.glasmuseum.de
Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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