Glasmuseum Frauenau, Bayerischer Wald: Sonderausstellung Industrielle Fertigung von Schnupftabakgläsern in Spiegelau und Spiegelhütte

Ein besonders geschätzter volkstümlicher Brauch in Bayern, gelegentlich in Südböhmen und Tirol war das Tabakschnupfen. Immer und überall wurde geschnupft – sogar während der Messe.

Unter den Namen Schmalzlerglasl, Brasilflascherl oder Tabakbüchsl entstanden diese Gebrauchsgegenstände, die vom Einfallsreichtum, Geschick und Bemühen um Form und Farbe der Glasmacher zeugen. Das Handwerk hat sich eng mit der Volkskunst verbunden. Bereits seit etwa der Mitte des 19. Jh. gab es eine umfangreiche, nicht nur sporadische Fertigung von Schnupftabakgläsern in verschiedenen Hütten des Bayerischen Waldes.

Die Formen der üblicherweise ca. acht bis zehn cm hohen Gläser beschränkten sich auf rund, oval und flach; die Glasmasse reichte von den Farben farblos, blau, grün, gelb, rosa, bis zu rubinrot mit mehrfachem Überfang und innerhalb dieser Farbskala von hell bis dunkel.

Zum beliebten Dekor zählten der Schliff und die Bemalung – die ungeschliffenen Gläser waren preisgünstiger und daher bei Bauern weit verbreitet. Nach dem Klientel richteten sich auch die Motive: bäuerliche Szenen, Liebesgrüße, Tiermotive, Blumenranken, Monogramme und Zunftzeichen.

Die Sonderausstellung „Industrielle Fertigung von Schnupftabakgläsern im 19. Jahrhundert in Spiegelau und Spiegelhütte“ ist bis 6. Oktober 2013, Montag bis Freitag von 9:00 bis 17:00 Uhr, Samstag, Sonntag, Feiertag von 10:00 bis 16:00 Uhr, geöffnet.

Glasmuseum Frauenau
D-94258 Frauenau, Am Museumspark 1
eMail: info@glasmuseum-frauenau.de
www.glasmuseum-frauenau.de

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Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.