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Der Allergie vorbeugen (1)
Laufende Nasen, Niesen und juckende Augen: Der Heuschnupfen hat Hochsaison. Allergien, vor allem jene gegen Pollen, Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Tierhaare, sind zur Volkskrankheit Nummer eins geworden: Jeder vierte Österreicher ist davon betroffen - Tendenz steigend.
„Heute geht man davon aus, dass bis 2015 die Hälfte aller Europäer allergiekrank sein werden“, befürchtet Prof. Dr. Rudolf Valenta von der Abteilung für Immunpathologie, Christian Doppler-Labor für Allergieforschung und Zentrum für Physiologie und Pathophysiologie an der Medizinischen Universität in Wien. Heute leide schon jedes dritte Kind an einem solchermaßen überaktiven Immunsystem mit einem hohen Risiko als Folgeerkrankung ein Asthma bronchiale zu entwickeln.
Am häufigsten trete die Gräserpollenallergie auf, gefolgt von Hausstaubmilben, Schimmelpilz und Tierhaarallergien, so Dr. Beatrix Tichatschek, Ärztin für Allgemeinmedizin im Allergiezentrum Wien West zum Auftakt der der Informationskampagne „Aufatmen, Durchatmen. Allergien vermeiden“ der Wiener Ärztekammer. Wesentlich seltener seien dagegen echte Nahrungsmittelallergien. Bei diesen handle es sich, so die Ärztin, meist um Unverträglichkeiten, die auf Dauer weniger belastend für die Betroffenen sind.
Verrücktes Immunsystem
Da Allergikern im Laufe der Zeit ein gefürchteter „Etagenwechsel“ von der Allergie zur Atemwegserkrankung Asthma bronchiale droht, beschäftigt sich die allergologische Forschung intensiv mit Maßnahmen, Allergien, Asthma und Neurodermitis zu erkennen, zu behandeln und vorzubeugen.
Allergien entstehen nicht von heute auf morgen. Zunächst muss der Körper mit dem auslösenden Stoff – dem Allergen – in Kontakt kommen. Das können zum Beispiel Birkenpollen sein, die sich beim Einatmen auf der Nasenschleimhaut absetzen. Das Immunsystem hält diese Pollen irrtümlich für schädlich und bildet spezielle Antikörper gegen sie. Die betroffene Person wird dadurch gegen das Allergen sensibilisiert, zeigt aber zunächst noch keine erkennbare Reaktion.
Erst wenn sie erneut mit Birkenpollen in Kontakt kommt, können allergische Symptome auftreten. Je nach auslösendem Allergen sind die Symptome bei allergischen Reaktionen sehr unterschiedlich: Sie können von tränenden Augen, Hautausschlag oder krampfartigen Schmerzen bis hin zu Atemnot und sogar einem tödlichen Herz-Kreislauf-Versagen reichen.
Vererbte Veranlagung
Allerdings bekommt nicht jeder Mensch, der gegen ein oder mehrere Allergene sensibilisiert ist, auch tatsächlich eine Allergie. Viele Menschen bilden Antikörper gegen Allergene, ohne jemals allergische Symptome zu zeigen.
Die Veranlagung für eine Erkrankung des atopischen Formenkreises (Asthma, Neurodermitis, Allergien wie Heuschnupfen, Lebensmittelallergien) wird vererbt. Das höchste Risiko (60 bis 80 Prozent), eine Allergie zu entwickeln, haben die Kinder, deren beide Elternteile die gleiche Allergie haben. Bei Kindern aus „allergiefreien“ Familien beträgt das Risiko dagegen nur rund 15 Prozent.
Belastende Umwelt
Ob es zum Krankheitsausbruch kommt, hängt aber von den Bedingungen ab, in denen ein Kind aufwächst. Sowohl die zu frühe als auch die zu intensive Auseinandersetzung mit möglichen Allergenen, wie in Lebensmitteln, Tierhaaren, Hausstaubmilben und Pollen, spielen dabei eine wesentliche Rolle.
Darüber hinaus werden Umwelteinflüsse wie Zigarettenrauch und Luftschadstoffe in Innenraum und Außenluft für eine Allergieentwicklung verantwortlich gemacht.
Quelle: www.gesundesleben.at
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