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Impfen über 50

Nicht nur für Kinder ein Thema.
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Impfen über 50

Das Thema Impfen ist kein unumstrittenes. Während frisch gebackene Eltern sich damit auseinandersetzen und abwägen müssen, inwieweit bestimmte Impfungen für ihre Sprösslinge wichtig sind, rückt es bei Erwachsenen mit zunehmendem Alter in den Hintergrund. In Österreich entstehen so bei der Generation 50plus Impflücken, obwohl gerade Menschen dieses Alters ihr Immunsystem besonders schützen sollten.

Vorsorgemaßnahme Impfung

Ein ausreichender Impfschutz ist nach Meinung von Experten enorm wichtig, um die Abwehrkräfte zu mobilisieren und sich vor Infekten zu schützen. Das gilt nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene. „Impfen ist eine der wichtigsten prophylaktischen Maßnahmen, um Krankheiten zu verhindern. Es dient nicht nur dem Schutz des Einzelnen und vor Infektionen, sondern auch jenem anderer Menschen – insbesondere, wenn wir an medizinisches Personal denken.“, so Prof. Dr. Thomas Szekeres, Präsident der Ärztekammer für Wien. Man schützt also nicht nur sich, sondern auch andere – Impfen sei deshalb auch eine ethische Frage.

Zu den relevanten Impfungen für Menschen über 50 zählen Tetanus, Diphtherie, Polio, Pertussis, FSME, Herpes Zoster, Influenza und Pneumokokken. Die können in Form von abgestimmten Indikations- und Auffrischungsimpfungen für diese Altersgruppe verabreicht werden.

Gefährdung ab 50

Mediziner sind sich einig: Ab einem gewissen Alter sollte trotz gesunder Lebensweise die Erhaltung der Gesundheit durch präventive Maßnahmen nicht außer Acht gelassen werden. Prof. Dr. Wolfgang Popp, Geriatriezentrum am Wienerwald, 11. Medizinische Abteilung und Lungenambulanz, erläutert: „Unser Immunsystem ist ab 50 nicht mehr so fit. Menschen über 50 sind anfällig, ähnlich wie kleine Kinder. Je älter wir werden, desto anfälliger werden wir für Infektionserkrankungen.“ Ältere Menschen werden nicht selten von kleinen Kindern angesteckt – die jüngere Generation ist in der Regel geimpft, während die ältere sich für ausreichend geschützt hält. „Das Alter ist per se ein Risikofaktor, denn das Immunsystem wird mit jedem Lebensjahr vergesslicher. Die Antikörperspiegel sind nicht mehr in einem ausreichenden Maße vorhanden.“, gibt Dr. Rudolf Schmitzberger, Impfreferent der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien, zu bedenken. Deshalb seien regelmäßige Auffrischungen des Impfschutzes unumgänglich.

Mediziner tragen Verantwortung

Die WHO empfiehlt, jeden Arztkontakt zur Überprüfung des Impfschutzes zu nutzen und gegebenenfalls notwendige Impfungen nachzuholen. Ein Arzt sollte Sorge tragen, seine Patienten auf das Thema Impfen anzusprechen, ebenso sollten sich Patienten nicht scheuen, nachzufragen. Laut Prof. Dr. Popp müsse neben der Frage der Notwendigkeit, der möglichen Gefahr durch nicht-impfen sowie mögliche so genannte Impfnebenwirkungen auch die Frage nach der finanziellen Belastung gestellt werden.

Prinzipiell stellt der Impfschutz keine Garantie für ein gesundes Leben dar. Jeder muss selbst entscheiden, inwieweit er sinnvoll ist.

Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.

 
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