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Bärensafari in Alaska
Bärensafari in Alaska
Anreise: Map Start Map EndeAlaska ohne Bären? Einfach unvorstellbar. Deshalb gehört ein Bärenabenteuer bei einem Besuch zum Pflichtprogramm. Eine der schönsten Tagestouren startet von Homer.
Homer ist ein entzückendes Städtchen im Süden mit bunten Häuschen, kreischenden Möwen und Adlern, die am Strand herum lungern. Einen Tag vor der großen Bärensafari geht’s zum Vorgespräch ins Airlinebüro. Je nach Wetter und Jahreszeit werden mit dem Wasserflugzeug unterschiedliche Gebiete im Katmai Nationalpark angeflogen. Im Juni sind die Bären gerne an der Küste unterwegs, im Juli bei den Brooks-Wasserfällen, im Juli und August ziehen sie sich in die Tundra zurück. Selbst im Sommer empfiehlt es sich Handschuhe und Haube mitzunehmen, weil in den luftigen Höhen oft ein kalter Wind bläst.
Bär ist nicht gleich Bär
Der nächste Tag startet mit einer Bär-Sicherheits-Einschulung. Die wichtigste Regeln: Der Bär hat immer Vorrang. Die Menschen bewegen sich in seinem Gebiet und bringen ihm daher den nötigen Respekt entgegen. Wanderer sollten ruhig laut reden und singen, damit die Bären vorgewarnt sind. Sie mögen keine Überraschungen. Steht plötzlich ein brauner Grizzly-Bär vor einem, ist langsamer Rückzug angesagt. Nicht rennen. Niemals. Lieber wild mit den Armen fuchteln und auf dem Bär einreden. Begegnungen mit Grizzly-Bären gehen in der Regel gut aus, wenn sich Menschen richtig verhalten. Anders sieht die Sache bei einem Schwarzbär aus, da wird in der Nationalpark-Broschüre folgendes empfohlen: „Get ready to fight. Pick up a stick, or use you hiking stick as if he were a mean dog.“ Zum Glück geht’s aber bei der Bärensafari nur zu den „freundlicheren“ Grizzlys.
Gänsemarsch durchs Gras
Das Wasserflugzeug startet am Beluga Lake. In die kleine Maschine passen gerade einmal acht Leute. Jeder bekommt ein Papiersackerl und einen Gehörschutz in die Hand gedrückt. Der Flug ist aber überhaupt nicht holprig. Eine Stunde lang fliegen wir die Küste entlang, vorbei an Vulkanen und Gletschern.
Nach der Landung auf einem Bergsee, hüpfen wir mit unseren Gummistiefeln und Fischerhosen ins Wasser und binden gemeinsam das Flugzeug fest. Dann wandern wir im Gänsemarsch über den grünen Tundraboden, erklimmen steile Moränen und arbeiten uns durch Erlenbüsche zum Flussbett vor, dem Reich der Bären.
Lunch in sicherer Entfernung
Nach der anstrengenden Wanderung darf jeder sein Sandwich auspacken und verspeisen. Aber Lebensmittelreste oder Müll liegen zu lassen ist absolut tabu im Bärenland. Alles, was der Mensch mitbringt, muss er wieder mitnehmen. Ohne Ausnahme. Spuren dürfen ausschließlich die Tiere hinterlassen.
Erste Pfotenabdrücke tauchen im Sand auf, abgefressene Lachsskelette weisen den Weg. Die dunkelgrünen Hüftstiefel sind zwar nicht besonders chic, aber erweisen sich beim Durchqueren des Flussbettes doch als ganz praktisch. In einer kleinen Bucht hocken wir uns ins Gras und warten geduldig auf die erste Begegnung mit dem Bär. Behebig schreitet er das Flussufer ab und starrt wie magnetisiert ins reißende Wasser.
Die Braunbären haben schon ordentlich Winterspeck angelegt und präsentieren sich in ihrer vollen Pracht – nur wenige Meter entfernt von den Menschen. „Keine Sorge“, beruhigt Buschpilot Tony, „Die Bären interessieren sich nur für drei Dinge – Essen, Schlafen und Sex.“ Den Fluss teilen sie sich mit den Menschen.
Lachs fischen ist für beide so etwas wie ein Volkssport, nur landet der Fisch bei einem gleich im Magen und beim anderen in der Tiefkühltruhe. Die Menschen leben hier mit der Natur, nicht gegen sie. Und Stress ist sowieso ein Fremdwort. Also, knien wir stundenlang im Sand und beobachten die kraftvollen Lebewesen. Erhabene und demütige Momente, die sich tief im Langzeitgedächtnis verankern.
Bärensafari mit österreichischem Service
Wer auch eine Bärensafari in Alaska machen möchte, ist bei Heidi Herzog gut aufgehoben. Die Österreicherin kommt aus Pinzgau in Saalfelden und studierte in den USA, wo sie sich in Land und ihren Mann verliebte. Jetzt lebt sie in Homer und betreut deutschsprachige Bären-Abenteurer bei der Bald Mountain Airline.
Passend dazu bieten Don und Sharron in ihrem B&B namens Timber Bay Bärenzimmer mit Gletscherblick und ein Frühstück für den Bärenhunger. Don liebt es zu kochen und steht für seine Gäste schon um halb sechs Uhr am Morgen in der Küche. Seine mehrgängigen Frühstücksmenüs sind europäisch inspiriert und bärenhaft lecker!
Weitere Informationen:
www.baldmountainair.com
www.timber-bay.com
www.alaska-travel.de
Ein Reisetipp von Mag. Anita Arneitz.
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