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Verbrennungen und Schnittverletzungen
Verbrennungen und Schnittverletzungen
Sobald die Temperaturen steigen, finden viele Aktivitäten draußen statt. Vor allem Grillfans kommen während der warmen Jahreszeit auf ihre Kosten. Der so beliebte Freizeitspaß ist allerdings auch mit Risiken verbunden. Das Interview mit Dr. Veith Moser führte Mag. Sonja Streit.Womit sind Sie als Oberarzt in einem Unfallkrankenhaus in erster Linie konfrontiert, wenn das Wetter schöner wird?
Mit Beginn des Frühjahrs wird für die meisten Menschen die Grillsaison eingeläutet – eine Zeit, in der Verletzungen Hochkonjunktur haben. Ich sehe vor allem Verbrennungen und Schnittverletzungen, die nicht selten aufgrund unsachgemäßer Handhabung und Unvorsichtigkeit entstehen und entsprechend versorgt werden müssen. Hierbei ist es wichtig, nicht in Panik zu geraten und richtig zu handeln.
Was ist im Falle einer Verbrennung zu tun?
Bei Verbrennungen ist Kühlen von enormer Relevanz. Hier gilt die Regel „20 Minuten mit 20 Grad kühlem Wasser“. Blasenbildung erfordert ärztliche Hilfe, ebenso wie Verbrennungen im Gesicht, am Hals oder im Genitalbereich. Sind Kleidungstücke mit dem verbrannten Hautareal verklebt, dürfen diese keinesfalls entfernt werden. Tiefe Brandwunden sollten nur von geschulten Personen versorgt und im Idealfall steril abgedeckt werden. Blasen sind ausschließlich von Medizinern zu öffnen.
Wie sollten Schnittverletzungen versorgt werden?
Auch bei Schnittverletzungen ist schnelles Handeln gefragt. Zunächst sollte die Blutstillung im Vordergrund stehen. Betroffene müssen die Hand hochhalten und mit einem sauberen Tuch auf die Wunde drücken. Sind Sehnen durchtrennt, lassen sie sich in den meisten Fällen mittels Naht wieder zusammenfügen. Dies muss frühestmöglich geschehen und bedingt nicht selten längere Schnitte im Hohlhand- oder Handgelenksbereich, da sich Sehnenstümpfe mitunter in den Unterarmbereich zurückziehen. Schnitte, die eine Länge von einem Zentimeter überschreiten, sollten ärztlich versorgt werden. Die Erstversorgung von Schnittverletzungen mittels Naht muss in den ersten sechs Stunden nach Entstehung erfolgen.
Sollte man prinzipiell Hilfe im Spital suchen?
Nachdem ich in meiner Wiener Ordination über einen hauseigenen Operationssaal verfüge, kann ich bestimmte Verletzungen dort adäquat versorgen. Ist eine Verletzung allerdings so massiv, dass schnellstmögliche Hilfe vonnöten ist, ist die Rettung zu alarmieren.
Dr. Veith Moser, Facharzt für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Hand- und Nervenchirurg, ist Leiter der Rekonstruktiven Ambulanz im Traumzentrum Wien am Standort Lorenz Böhler.
Nähere Informationen:
www.veithmoser.at
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.
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