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Verbrennungen
Was tun bei Verbrennungen?
Sie grenzt den menschlichen Organismus von der Umwelt ab, verfügt sowohl über eine Kontakt-, als auch über eine Schutzfunktion und gilt als des Menschen größtes Organ: die Haut. Ihre Aufgaben sind äußerst anspruchsvoll, da sie uns beispielsweise vor Umwelteinflüssen bewahrt oder für die Wärmeregulierung zuständig ist. Bestehend aus drei Schichten, der Epidermis (Oberhaut), der Dermis (Corium oder Lederhaut) und der Subcutis (Unterhaut), ist sie einerseits überaus belastbar, aber andererseits extrem sensibel.
Ihre Empfindsamkeit wird dann besonders deutlich, wenn äußere Einflüsse dazu führen, dass sie verletzt wird, z.B. durch eine Verbrennung. Diese kann in Form eines leichten Sonnenbrandes (1. Verbrennungsgrad, betrifft nur die Epidermis, Anmerkung) auftreten, aber auch durch den Kontakt mit großer Hitze verursacht werden.
Heiße Flüssigkeiten können verheerende Auswirkungen auf die Haut haben und nicht selten zu zweitgradigen Verbrennungen führen (dabei sind Epidermis und Dermis betroffen, es kommt zu Blasenbildung, bei tiefer Dermisbeteiligung zu Narbenbildung, der Mediziner spricht dann vom Grad 2b, Anmerkung).
Richtige Reaktion
Wichtig ist, im Falle einer Verbrennung (ab Grad 2) das Richtige zu tun, wie die Fachärzte für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie, Dr. Shirin Milani-Helletzgruber und Dr. Veith Moser, wissen: „Kühlen ist oberstes Gebot. Ideal sind 20 Minuten mit Leitungswasser, das eine Temperatur von 20 Grad aufweist, dabei aber eine Unterkühlung des Patienten unbedingt vermeiden!“ Die beiden Mediziner wurden im Rahmen ihrer Facharztausbildung regelmäßig mit Brandverletzten konfrontiert und bieten in ihrem interdisziplinären Ärztezentrum und Medical Spa im ersten Wiener Gemeindebezirk auch solchen Patienten eine umfassende Versorgung. „Bei Blasenbildung sollte ein Arzt aufgesucht oder die Rettung alarmiert werden. Sind Gesicht, Hals, Hände oder Genitalien betroffen, ist ein Notruf unabdingbar.“, so Dr. Shirin Milani-Helletzgruber. „Brandverletzungen im Halsbereich bergen die Gefahr, zu ersticken.“
Verbrennungen müssen nicht zwangsläufig chirurgisch behandelt werden. Dr. Veith Moser gibt allerdings zu bedenken: „Alles, was nicht innerhalb von zehn Tagen abgeheilt ist, sollte operiert werden. Ganz wichtig ist eine Tetanusauffrischung oder –impfung, da sonst das Risiko besteht, zu versterben. Bei Erwachsenen gilt: Sind mehr als 15 Prozent der Körperoberfläche betroffen, sollte man die Person stationär im Spital aufnehmen. Lebensbedrohlich wird es, wenn das Lebensalter plus die Prozentzahl der verbrannten Körperoberfläche einen Wert zwischen 100 und 110 ergibt.“ Zusatzerkrankungen wie Diabetes oder Herz-Kreislaufprobleme erhöhten das Risiko, so der Mediziner.
Erstversorung
Die medizinische Versorgung einer Brandverletzung sieht zunächst einmal die Entfernung der ersten Hautschicht sowie einen Wundverband mit einer antibakteriellen Salbe, die Silbersulfadiazin enthält, vor. „Bäder in mit Meersalz, kamillehaltigen oder mit Mikrobiziden versetzten Lösungen vermischtem Wasser sind schmerzlindernd und fördern den Heilungsprozess. Des Weiteren hilft es, wenn Betroffene immer wieder die abgestorbene Haut mit Hilfe eines rauen Schwammes ablösen.“, erläutern Dr. Shirin Milani-Helletzgruber und Dr. Veith Moser.
Liegen großflächige Verbrennungen vor, ist wichtig, nicht in Panik zu geraten, darauf zu achten, dass die betroffene Person ansprechbar ist, atmet und die Kühlung der verbrannten Hautareale gewährleistet wird, bis das Rettungsteam eintrifft. Mit der Haut verklebte Kleidungsstücke auf keinen Fall entfernen, Wunde nicht abdecken (falls nötig: nur mit keimfreien Auflagen), Verbrennungen nicht mit Salbe, Puder oder Ähnlichem versorgen, Blasen nicht öffnen!
Verbrennungstypen
Mediziner unterscheiden zwischen thermischen Verbrennungen, zu denen direkte Verbrennungen (beispielsweise durch offenes Feuer), indirekte Verbrennungen (dazu zählt brennende Kleidung), Verbrühungen durch heiße Flüssigkeiten oder Wasserdampf und Kontaktverbrennungen (verursacht durch flüssiges Metall oder heiße Festkörper) zählen und nichtthermischen Verbrennungen. Die nichtthermischen umfassen durch chemische Stoffe wie Säuren, Laugen, chemische Kampfstoffe, Lösungsmittel verursachte sowie elektrische Verbrennungen, beispielsweise herbeigeführt durch Haushalts-, Schwach- oder Starkstrom. Dr. Shirin Milani-Helletzgruber und Dr. Veith Moser erklären: „Stromverbrennungen, Inhalationstraumen, chemische Verbrennungen sollten in einem Zentrum behandelt werden. Außerdem Verletzungen durch Säuren, Verätzungen, Verlaugungen. Salpetersäure oder Flusssäure zum Beispiel sind extrem gefährlich.“
Nähere Informationen:
http://medspa.cc
http://www.notarzt.at/uploads/verbrennungsbroschure_web-version.pdf
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Sonja Streit.
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