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Das Völkerschlachtdenkmal in Leipzig wirkt wie eine gigantische Skulptur aus einer anderen Welt. Ein Monument von imposanter Größe und tiefgründiger Bedeutung. Es erinnert an die Völkerschlacht bei Leipzig im Jahre 1813, dem größten militärischen und zivilen Gemetzel, das es bislang auf europäischen Boden gegeben hat. Eine vereinigte multinationale Phalanx hat damals Napoleons Truppen vernichtend geschlagen und somit das Ende der französischen Herrschaft über Europa eingeläutet. Dieses Denkmal, das zu den größten Europas zählt, wurde am 18. Oktober 1913, zum hundertsten Jahrestag der Schlacht, eingeweiht und drückt sowohl die tiefe Betroffenheit über die unfassbar hohen Verluste als auch den Triumph über Napoleon Bonaparte aus. Im Kontext zum heurigen 35 Jahre-Jubiläum des Falls der Berliner Mauer steht es aber auch als ein Symbol der deutschen Einheit und Geschlossenheit, und der Überwindung von Unterdrückung und Terror.
Die Völkerschlacht bei Leipzig, die allgemein als entscheidende Wendung in den Napoleonischen Kriegen gilt, führte zur Befreiung Deutschlands von der französischen Besatzung. Mehr als 600.000 Soldaten aus verschiedenen europäischen Ländern nahmen an der Schlacht teil, und rund 100.000 verloren dabei ihr Leben. Das ein Jahrhundert danach errichtete Völkerschlachtdenkmal soll zugleich Mahnmal für die Gefallenen, als auch Symbol der Hoffnung und des Friedens sein. Seine Gesamtarchitektur und die einzelnen Kunstwerke, darunter monumentale Skulpturen und Reliefs, reflektieren den Geist des Opfers und des Heldentums. Der zentrale Teil des Denkmals, die Krypta, ist den gefallenen Soldaten gewidmet, während die Ruhmeshalle und die Aussichtsplattform den Besuchern die Möglichkeit bieten, erhaben über Vergangenheit und Zukunft zu reflektieren.
Und so spannt sich auch der Bogen zur Friedlichen Revolution und den Montagsdemonstrationen in Leipzig, die 1989, nach über 40 Jahren Teilung, menschenverachtender Diktatur und brutaler Unterdrückung, das Ende des DDR-Terrorregimes und den Fall der Berliner Mauer einläuteten. Es wirkt fast wie ein Mysterium, dass in beiden Geschichtsdramen die entscheidenden Handlungen in Leipzig stattfanden, und so die jeweiligen Gewaltherrschaften ein erlösendes Ende fanden.
In den Jahren seit der Wiedervereinigung Deutschlands 1990 hat das Völkerschlachtdenkmal unzählige Besucher aus dem In- und Ausland angezogen, die sich nicht nur für die Geschichte der Völkerschlacht interessieren, sondern auch für die Rolle, die das Denkmal in der Erinnerungskultur Deutschlands spielt. Die jährlichen Gedenkfeiern und Veranstaltungen am Monument unterstreichen seine fortwährende Bedeutung als Ort der Besinnung im Geiste eines starken Zusammengehörigkeitsgefühls. Es erinnert die Leute daran, dass Demokratie, Frieden und Menschenrechte fragile Werte sind, die nicht selbstverständlich existieren, sondern permanent erkämpft, gepflegt und verteidigt werden müssen.
Dass die Nationalsozialisten das Völkerschlachtdenkmal für ihre Riten, Inszenierungen und Propaganda exzessiv instrumentalisiert haben, muss hier ebenso erwähnt werden wie die Groteske, dass die SED-Regierung von ihren ursprünglichen Plänen, das Monument zu schleifen, abrückte, nachdem sie aufgeklärt wurde, dass in der Völkerschlacht Russen und Deutsche Seite an Seite kämpften. Fortan wurde das Völkerschlachtdenkmal als ein Hort deutsch-sowjetischer Freundschaft und Waffenbruderschaft geehrt und gepflegt.
Nichtsdestotrotz. Für alle eine klare Besuchsempfehlung.
JV
Anmerkung der Leipzig Tourismus und Marketing GmbH:
Für alle eine klare Besuchsempfehlung und hier noch ein Fun-Fact: Das Völkerschlachtdenkmal diente als Drehort für den Film „Tribute von Panem 5“, wobei die Krypta prominent in die Handlung eingebunden wurde.
Mehr Infos: https://www.presseportal.de/pm/70361/5658980
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- 35 Jahre Mauerfall: Berlin - Schicksalsjahre einer Metropole
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- 35 Jahre Mauerfall: Grenzmuseum Mödlareuth - Klein-Berlin
- 35 Jahre Mauerfall: Friedliche Revolution Leipzig
- Das Olympiastadion in Berlin
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- Berlin-Pankow in der DDR
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