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Tennis- oder Golferarm

Was tun, wenn der Ellbogen schmerzt

© Edith Spitzer, Wien / Golf, Bad Tatzmannsdorf / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Tennis- oder Golferarm

Das Schönwetter ist ideal, sich vermehrt dem Sport hinzugeben. Doch man sollte Vorsicht walten lassen: Denn wer plötzlich sein Training beim Tennis oder Golf erhöht, läuft Gefahr, sich durch eine wiederkehrende Überlastung eine Sehnenentzündung am Ellenbogengelenk zuzuziehen. Diese wieder auszukurieren kann lange dauern, teilweise bis zu einem Jahr.

Bei einer Entzündung des Tennis- oder Golfer-Ellenbogen schmerzt der innere bzw. äußere Gelenkknochen des Ellenbogens bzw. der jeweilige Sehnenansatz der Unterarmbeuge bzw. -streckmuskulatur. Der Grund der Schmerzen ist vor allem eine Überlastung der Unterarm-Beugemuskulatur (Golfer-Ellenbogen) oder Streckmuskulatur (Tennis-Ellenbogen). Wird die Überlastung nicht gestoppt, wandert der Schmerz von der Muskulatur zu den Ansatzpunkten am Ellenbogen. Dies ist gefährlich. Die Sehnenansätze werden schlechter durchblutet, was zu dauerhaften degenerativen Schäden des Sehnengewebes führen kann. Um dem Schmerz auszuweichen, kann es dann zu einer Fehlbelastung des Ellbogengelenks kommen.

Was tun, wenn der Ellenbogen schmerzt?

In einem Zeitraum von sechs Wochen lassen sich akute Beschwerden in der Regel sehr gut konservativ therapieren. Wer über einen Zeitraum von mehr als 6-8 Wochen Schmerzen am Arm hat, sollte unbedingt einen Facharzt aufsuchen, da es sich bereits um einen chronischen Verlauf handelt. Im ersten Schritt müssen eine ausführliche Anamnese (Krankheitsgeschichte) und eine eingehende körperliche Untersuchung erfolgen.

„Es gibt zahlreiche schon lange bewährte sowie neuere Tests, die wir unter Einbindung des Patienten am Ellenbogen durchführen. Mit Hilfe dieser spezifischen Untersuchungen können wir den Schmerz provozieren oder auch ausschließen, die Ausprägung der Schmerzen feststellen und so Hinweise für die Ursache erhalten“, erklärt AGA-Experte und Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie Dr. med. Boris Hollinger.

Röntgen oder Ultraschall zur ergänzenden Bildgebung

Im zweiten Schritt wird die klinische Untersuchung durch bildgebende Verfahren ergänzt. Mit Hilfe von Röntgen-Bildern kann der Arzt neben knöchernen Verletzungen und Gelenkspaltasymmetrien vor allem Verkalkungen erkennen. Mit Hilfe von Ultraschall kann der Arzt den Ellenbogen in der Bewegung untersuchen und z.B. im Rahmen einer Muskelaufbau-Therapie die Veränderungen der Stabilität beobachten und dokumentieren.

Was ist die beste Therapie?

Die gute Nachricht: 9 von 10 Patienten mit einem Tennisarm müssen nicht operiert werden. Aber es ist Geduld gefragt: Der Heilungsverlauf der Sehnenbehandlung bei regelmäßiger Kontrolle durch den Arzt dauert teilweise bis zu einem Jahr.

Zunächst wird ein Tennisarm in der Regel konservativ behandelt. Hier gibt es drei Säulen der Therapie: Die Akuttherapie mit Schonung durch Ruhigstellung, Einnahme von antientzündlich wirkenden Schmerzmitteln und muskellockernden Maßnahmen, wie z.B. Elektrotherapie oder Ultraschall. Vorsicht vor zu viel Kortison: Es wirkt entzündungshemmend und kurzfristig schmerzlindernd, kann aber die Sehne schädigen.

Die zweite Säule ist eine Trainings- oder Alltagsanpassung mit Hilfe von Physiotherapie. Täglich in den Tagesablauf integrierte Übungen, die die Betroffenen nach Anleitung durch Physiotherapeuten selbst machen, können das Schmerzlevel senken und langfristig positiv auf den Heilungsverlauf wirken.

Darüber hinaus gibt es moderne Therapieformen, die - wie auch die Physiotherapie - darauf zielen, die Regeneration der Sehne zu fördern. Dazu zählen die heute schon recht verbreitete Stoßwellentherapie, die Sklerosierung (Gefäßverödung) oder die PRP-Therapie (Eigenblut-Behandlung). Mit diesen neuen Methoden kann ein guter kurz- bis mittelfristiger Erfolg erzielt werden. Allerdings können nicht alle orthopädischen Fachpraxen diese Therapieformen anbieten und sie werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. „Betrachtet man die drei Säulen der konservativen Therapie, muss man sagen, dass Physiotherapie den Patienten am meisten helfen kann. Aber auch Bandagen oder Spangen bei bestimmter sportlicher Belastung sowie die regelmäßige Nutzung der Faszienrolle können das Schmerzlevel langfristig senken. Von Kortison halte ich aufgrund der Risiken für eine Sehnenschädigung nichts. Moderne Injektionstechniken wie Vollblut oder PRP haben gute kurz- bis mittelfristige Effekte. Aber alles in allem braucht der Patient vor allem Geduld und Durchhaltevermögen für den Heilungsverlauf!“, fasst Dr. Hollinger die Möglichkeiten der konservativen Therapie zusammen.

Wann ist eine Operation des Ellenbogens nötig und sinnvoll?

Eine Arthroskopie des Ellenbogens kann in zweifacher Hinsicht in Frage kommen: Zum einen diagnostisch, um dem Operateur z.B. Instabilitäten millimetergenau aufzuzeigen und so sehr detaillierte Erkenntnisse für die Therapie zu liefern. „Hier kann die Arthroskopie der Schlüssel zum Erfolg sein, um die Situation im Gelenk noch besser zu verstehen“, erläutert Dr. Hollinger. Eine Instabilität betrifft die Bandstrukturen des Ellenbogengelenks und kann seine Ursache in einer Verletzung aber auch in einer chronischen Überlastung haben. Die Instabilität selbst macht dann nicht den Schmerz, ist aber Ursache für die Schmerzsymptomatik des Tennis-Ellenbogens, da er kompensatorische Schmerzen in den Streckmuskeln auslöst. Liegt eine In- stabilität vor, kann durch eine offene Operation ein Ersatz-Band eingezogen werden und so die Stabilität des Ellenbogens wiederhergestellt werden.

Im Zuge des minimal-invasiven Eingriffs können darüber hinaus bestimmte Krankheitsbilder behandelt werden. Dazu gehört das Entfernen freier Gelenkkörper, entzündlicher Gelenkschleimhaut oder von Knorpelschäden.

Lassen Sie es erst gar nicht so weit kommen!

Tipps zur Vorbeugung eines Tennis- oder Golfer-Ellenbogens
  • Training langsam steigern und plötzliche hohe Belastungen vermeiden.
  • Vor dem Training immer aufwärmen und die Unterarmmuskulatur sorgfältig dehnen.
  • Dehnübungen vor dem Training sind z.B.: Faust bilden, Hand öffnen und Arm strecken,
  • Hände locker ausschütteln, Hände nach oben beugen und flach gegen eine Wand drücken, dann wieder ausschütteln.
  • Bei auftretenden Schmerzen mit dem Training erst einmal aufhören und den Arm schonen.
  • Muskelkräftigende Übungen kontinuierlich das ganze Jahr über durchführen, nicht nur in der Spielsaison.
Nähere Informationen:
Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie
www.aga-online.de


Ein Gesundheitstipp von 55PLUS-magazin.net.

 
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