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Skifahrer sind oft im Blindflug unterwegs

Durch schlechtes Sehvermögen gefährden die Skifahrer sich selbst und andere.
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©  adidas Sport eyewear / Mirja Geh / Skifahrer / Zum Vergrößern auf das Bild klicken

Skifahrer sind oft im Blindflug unterwegs

Das Gefahrenbewusstsein der „Blindfahrer“ auf der Piste ist noch zu gering: Rund die 50 Prozent der Skifahrer in Österreich fahren ohne ausreichende Sehkorrektur oder mit Brillen, die blenden und die Augen schädigen, schätzt die Fachgruppe Gesundheitsberufe in der Wirtschaftskammer Österreich. Etwa 30 Prozent tragen gar keine Brille oder eine, die ihre Fehlsichtigkeit nicht genügend korrigiert. Dazu kommen etwa 18 Prozent, deren Brillen aus anderen Gründen problematisch sind – „zum Beispiel nicht polarisierte Sportbrillen oder solche ohne UV-Schutz“, beschreibt Dr Anton Koller, Bundesinnungsmeister der Augenoptiker/Optometristen.

Sonnenbrillen ohne Polarisationsfilter steigern die Unfallgefahr, da ein Aufblitzen des Sonnenscheins die Skifahrer blenden kann – ein Zusammenprall mit anderen Pistenteilnehmern ist da vorprogrammiert. Und UV-Strahlen schädigen gerade aufgrund der starken Lichtreflexion auf der Schneedecke die Augen.

Der Grund, warum die an sich gesundheitsbewussten Österreicher gerade auf der Piste auf gute Sicht verzichten ist einfach: „Das Gefahrenbewusstsein ist im Vergleich mit dem Straßenverkehr auf der Piste sehr gering“, warnt der Bundesinnungsmeister. Dabei werden auf Österreichs Pisten laut Kuratorium für Verkehrssicherheit heuer rund 20.000 Verletzungen aufgrund von Ski- und Snowoboardunfällen erwartet.

Unfallfahrer wissen nicht, wie schlecht sie wirklich sehen

Das tatsächliche Ausmaß ihrer Einschränkungen ist den wenigsten Unfallfahrern bewusst. Skifahrer im alpinen Skilauf benötigen eine Mindestsehschärfe (Visus) von 1,0 auf dem besseren Auge und 0,8 auf dem schlechteren – nur so reicht ihre Reaktionszeit aus.

Denn Skifahrer sehen anders: Sie sind auf das Wesentliche konzentriert und nehmen die Peripherie aufgrund der Geschwindigkeit schwächer wahr. Wer seine Fehlsichtigkeit nicht korrigiert, bei dem leidet zudem das Tiefen- und Bewegungssehen: Objekte in der Peripherie werden viel zu spät wahrgenommen. Das heißt, Fehlsichtige können Entfernungen, Geschwindigkeiten und die Fahrtrichtungen anderer Skifahrer gar nicht rechtzeitig einschätzen – und manche übersehen sogar Absperrungen oder Hinweistafeln.

Bei rasanten Abfahrten von 60 bis 70 Stundenkilometern bleibt da viel zu wenig Zeit, um Hindernisse zu erkennen und Ausweichmanöver einzuleiten.

Trotzdem empfinden viele das Fahren mit Brille als unangenehm und fahren gleich ohne. Manchen versperrt der Rahmen die Sicht oder die Brillen beschlagen. Auch Kontaktlinsen werden von vielen als unangenehm empfunden. „Dabei gibt es für alle diese Probleme bereits Lösungen – es gibt also keinen Grund, bei schlechter Sicht zu fahren“, sagt Anton Koller.

Die richtige Brille beschlägt nicht

© Silhouette / Ventilationssystem Sportbrille / Zum Vergrößern auf das Bild klickenDie richtige Sportbrille bietet – neben dem Einsatz optisch korrigierter Gläser - ein enormes Sichtfeld, ähnlich einer rahmenlosen Brille. Dank starker Krümmung schützt sie vor Sonneneinblendung und Wind. Außerdem sorgt sie dank Anti-Fog-Beschichtung und Ventilationsöffnungen im Rahmen und am Stirnpolster, die die Luft zirkulieren lassen, für eine beschlagsfreie Sicht. Wichtig ist zudem die Unzerbrechlichkeit der Brille, um Augenverletzungen bei Unfällen zu vermeiden.

Aber auch hochwertige Brillen passen nicht auf jede Nase. „Achten Sie auf den perfekten Sitz der Brille“, rät Anton Koller. Denn auch die Ablenkung durch herumrutschende oder kneifende Brillen kann zu Pistenunfällen führen. Moderne Sportbrillen haben daher einen verstellbaren Nasenteil für unterschiedliche Nasenbreiten und dreifach einstellbare Bügel für den optimalen Tragekomfort bei jeder Kopfform.

Nähere Informationen:
www.optiker.at

 
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