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Fettleber
Die Leber ist weit mehr in Gefahr als bisher angenommen. Schuld daran sind neben hohem Alkoholkonsum häufig Übergewicht und Stoffwechselstörungen.
"Unklar ist noch, ob eine Fettleber die Folge oder eine Ursache von Diabetes ist" Dr. Henry Völzke, Universitätklinikum Greifswald.
„Die Leber wächst mit ihren Aufgaben“, kalauerte sich Dr. Eckart von Hirschhausen, „Deutschlands lustigster Arzt“ (Berliner Morgenpost), unlängst an die Spitze der Bestseller-Listen. Recht hat der Kabarettist und Mediziner: Fast bei jedem dritten Bundesbürger über 40 vermuten Experten eine krankhafte Vergrößerung des Organs, die sogenannte Fettleber. Der Grund: Zu viele Gift- und Nährstoffe überlasten die Stoffwechselzentrale im Oberbauch.
Innerhalb bestimmter Grenzen ist es zwar ganz normal, dass die Leber Fett speichert, doch verschiedene Einflüsse führen dazu, dass dies in einem ungesunden Ausmaß geschieht. Dann entzündet sich das Organ und bewältigt seine wichtigen Aufgaben immer schlechter.
„Früher brachte man eine Fettleber-Hepatitis schnell mit starkem Alkoholkonsum in Verbindung“, berichtet Professor Burkhard Göke, Direktor der Medizinischen Klinik II am Universitätsklinikum München-Großhadern. „Heute wissen wir, dass auch übermäßige Ernährung eine wichtige Rolle spielt.“ Sie führt zu Übergewicht und begünstigt so die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Gefäßverkalkung. Beides steht zur Fettleber in engerer Beziehung, als lange angenommen wurde. Daher komme auch die geschätzte Häufigkeit des Befundes, wie der Internist ausführt: „Die Dunkelziffer chronischer Leberstörungen ist höher als bislang vermutet.“
Das liegt zum einen daran, dass der Betroffene das Problem kaum wahrnimmt. Erst bei einer deutlichen Vergrößerung des Organs treten unspezifische Symptome wie ein Druckgefühl im Oberbauch auf. „Die Leber leidet still“, lautet ein weiteres gängiges Bonmot unter Medizinern. Zum anderen wurden die Zusammenhänge mit Stoffwechselproblemen wie Übergewicht und Diabetes erst vor etwa zehn Jahren erstmals untersucht. In dieser Zeit hatte sich das sogenannte metabolische Syndrom insbesondere in den USA zu einer Epidemie entwickelt und sorgte dadurch für zunehmende Aufmerksamkeit bei Medizinern.
Quelle: Dr. Christian Guht, Apotheken Umschau / GesundheitPro 2009
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