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Diabetes - Teil 2
Diabetes: Zuckerkranker Organismus (Teil II)
Laut einer in der Fachzeitschrift "The Lancet" veröffentlichten Studie ist das durchschnittliche Blutzuckerniveau bei Männern und auch bei Frauen weltweit gestiegen. Übergewicht und falsche Ernährung gelten darin als Hauptauslöser für Typ 2, die vielfach noch immer unter dem Namen "Altersdiabetes" bekannt ist. Die Österreichische Diabetes Gesellschaft nennt diesen Typus eine "vermeidbare Volkskrankheit" und stuft Bewegungsmangel, ballaststoffarmes und zu fettreiches Essen, Rauchen, Bluthochdruck sowie ein höheres Lebensalter als begünstigende Faktoren ein.Übergewichtige Menschen besitzen einen erhöhten Körperfettanteil und die Zellen nehmen immer weniger das Insulin an. Eine Resistenz stellt sich ein. Die Bauchspeicheldrüse steigert zwar die Produktion, diese erschöpft sich jedoch über die Jahre und das Insulin lässt nach. Zwar sind genetische Bedingtheiten bei dieser Art von Belang, durch einen gesunden Lebensstil kann jedoch entgegengewirkt werden. Meist junge Menschen sind vom Typ 1 der in früheren Jahren als "juvenilen Diabetes" bekannten Erkrankung betroffen. Experten vermuten, dass eine Virusinfektion daran beteiligt sein könnte. Je nach Veranlagung können derartige Infekte eine Immunreaktion auslösen, die Antikörper bildet. Unser eigener Körper beginnt, die Insulin herstellenden Zellen zu bekämpfen. Die Spritze als "Ausgleichslieferant" ist ständiger Begleiter der Kranken. Dieser Typus ist aber seltener anzutreffen.
Symptome
Eine lange Beschwerdefreiheit macht die Erkrankung so heimtückisch. Die Diabetikervereinigung beschreibt mögliche Symptome, welche schon frühzeitig auf eine Erkrankung hinweisen können: Ein grofles Durstgefühl wird vielfach von Patienten als erstes Anzeichen genannt. Abgeschlagenheit, Leistungsabfall und häufiges Wasserlassen, welches auch über Nacht auftritt, sind weitere Erscheinungen. Die Betroffenen werden auch von Appetitlosigkeit, Gewichtsabnahme oder Heißhunger geplagt. Juckreiz und Sehstörungen können ebenfalls auftreten. Wir sind anfälliger für Infekte, Wunden heilen schlechter. Bei Männern nimmt die Libido ab und bei Frauen sind unregelmäßige Periodenblutungen kennzeichnend. Die Vereinigung nennt auch Mundtrockenheit und nächtliche Wadenkrämpfe als Indikatoren. Die Ausprägungen haben viele Gesichter.
Diagnoseerstellung und Umgang
Anhand einer Nüchternblutzuckertestung und etwaigen Glukose-Belastungstests wird von Ärzten eine Diagnose erstellt. Liegen die Werte der Blutglukosekonzentration an unterschiedlichen Messungen nüchtern über 100 mg/dl, besteht ein Vorstadium des Diabetes, so sind sich die Mediziner einig. Ist die Messung höher als 126 mg/dl, leiden wir bereits an der Krankheit. Weitere Untersuchungen bestätigen oder widerlegen einen etwaigen Verdacht. Eine Untersuchung des Urins wird ebenfalls durchgeführt. Lässt sich in der Ausscheidung Zucker nachweisen, ist die Diagnose eindeutig. Im Zusammenhang mit dem metabolischen Syndrom, welches mit Fettleibigkeit, Bluthochdruck und Blutfettwerten für Herzerkrankungen eine Rolle spielt, bedeutet die Insulinresistenz bei Diabetes eine zusätzliche Gefahr. "Weil Cholesterin-Ablagerungen in den Gefäßen für Herzinfarkte und Schlaganfälle verantwortlich sind, sollte der Zielwert des schlechten LDL-Cholesterins von bisher unter 100 mg/dl auf unter 70 mg/dl gesenkt werden. Dieser Wert könnte dank hochwirksamer und trotzdem sehr gut verträglicher Medikamente heute grundsätzlich erreicht werden", sagt Prim. o. Univ.-Prof. Dr. Dr. h.c. Heinz Drexel vom LKH Feldkirch und Präsident der ÖDG.
Je früher behandelt wird, desto besser kann ein möglichst beschwerdefreies Leben geführt werden. Neben der Einnahme von Medikamenten können Patienten mit einer Typ 2 Diagnose durch einen gesünderen Lebensstil und etwaiger Gewichtsreduktion ihren Blutzuckerwert normalisieren. Erst bei Versagen der Betazellen und somit des Produktionsstopps von Insulin müssen Erkrankte zur Spritze greifen, die Typ 1 Leidenden ein Leben lang nicht erspart bleibt. Pflanzliche Fette, viel Ausdauerbewegung, Vollkornprodukte, Obst und Fisch dürfen in keinem "Diabetiker Haushalt" fehlen.
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.
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