MAK Wien: Ausstellung Jugendschatz und Wunderscherlein
MAK Wien: Ausstellung Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938
In dem Spannungsfeld zwischen Massenprodukt und handkoloriertem Künstlerbuch spiegeln die Kinderbücher in der Ausstellung (Gastkurator Prof. Dr. Friedrich C.Heller) gesellschaftliche Veränderungen, neue Beziehungen zum Märchenstoff und Auseinandersetzungen von künstlerischen Kräften wider.
Eindrucksvoll sind die Originalentwürfe von Heinrich Lefler zu „Prinzessin und der Schweinehirt“ von Hans Christian Andersen, die sich in der Kunstblättersammlung befinden. Weitere Höhepunkte sind Illustrationen von Koloman Moser zu „Jugendschatz“ sowie „Bilderbogen“ der Wiener Werkstätte, Illustrationen und Texte, die während der Zwischenkriegszeit entstanden und weitgehend unbekannt sind.
Einzelne Verlage spezialisierten sich auf Kinderbücher, doch auch die Absolventen der Kunstgewerbeschule illustrierten - heute in Sammlerkreisen begehrte – Bücher für Kinder. So gab es „private“ Bilderbücher, die die Künstler ohne Rückendeckung durch einen Verlag herstellten; sie zeigen eine Vielfalt an künstlerischen Möglichkeiten, wie Lithographie, Holzschnitt und Schablonenmalerei in voller künstlerischer Freiheit.
Die neue kindgerechte Pädagogik setzte nach dem 1. Weltkrieg ein und reformierte die konservativen Normen früherer Generationen. Viele Schul- und Kinderbücher vermittelten eine erstaunlich moderne Geisteshaltung und bereiteten den Weg zu einer Schulreform vor.
Wie beim Spielzeug, finden sich in den Büchern technische Entwicklungen, Baustile und soziale Veränderungen aus dem realen Leben, die die Kinder sehr wohl registrierten.
Die Ausstellung „Jugendschatz und Wunderscherlein. Buchkunst für Kinder in Wien 1890-1938“ ist bis 7. Februar 2010, Mittwoch bis Sonntag von 10:00 bis 18:00 Uhr, Dienstag 10:00 bis 24:00 Uhr geöffnet.
MAK Museum für angewandte Kunst
A-1010 Wien, Stubenring 5
Telefon: +43-1-711 36-0
eMail: info@MAK.at
www.MAK.at
Ein Kulturtipp der 55PLUS-Kunstexpertin Helga Högl.
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