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Johannifloßprozession im Tölzer Land

Am 18. Mai erbitten die Flößer um den Segen des Heiligen Nepomuk, eine Prozession, die nur alle drei Jahre stattfindet.
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Johannifloßprozession in Wolfratshausen

© Stadt Wolfratshausen / Flößer Steiner

Zu Fackelschein legen in der Dämmerung zwei 18 Meter lange Flöße vom Ufer Wolfratshausens ab und gleiten die Loisach hinunter. Denn zu Ehren des Brückenheiligen St. Johannes Nepomuk begeht die Stadt am 18. Mai die stimmungsvolle Johannifloßprozession und bittet um Schutz und Segen für die Flößer, ihr Jahrhunderte altes Handwerk und die kommende Saison. Das Spektakel findet seit 1994 nur alle drei Jahre statt und lockt ein großes Publikum ins Tölzer Land.

Johannifloßprozession

© Stadt Wolfratshausen / Flößerstadt Wolfratshausen_detail / Zum Vergrößern auf das Bild klickenZu Wasser wird um 20.45 Uhr und zu Land um 21 Uhr gestartet. Während die Flöße den Fluss hinabgleiten, zieht ein Festzug aus Wolfratshausener Traditionsvereinen vom Marienplatz zur alten Floßlände und erwartet das Eintreffen der zwei Floße, das mit drei Böllerschüssen angekündigt wird. Nach der feierlichen Segnung treiben die hölzernen Riesen weiter gen Kastenmühlwehr und werden dort mit Musik und einem großen Feuerwerk über dem Bergwald empfangen.

Seit 2001 steuert der 66jährige Josef Seitner einen der beiden Giganten bei der Johannifloßprozession. Seitner gehört zu einer der alteingesessenen Flößer-Familien in Wolfratshausen. Erster Zwischenstopp der Prozession ist die alte Floßlände, die nach etwa 30 Minuten erreicht ist. Dort warten nach einem Festzug durch die Gemeinde schon der katholische und evangelische Pfarrer, die Gebirgsschützen, die Trachtenvereine und zahlreiche Besucher. „Die Segnung der Flöße ist ein wichtiger und auch ergreifender Bestandteil der Prozession“, erklärt Josef Seitner.

© Stadt Wolfratshausen / Johanni Floßprozession / Zum Vergrößern auf das Bild klickenBevor es nach dem Gottesdienst weiter geht, wird erst einmal der Geleitschutz auf große Fahrt gebracht. Dutzende selbstgebastelte Boote mit brennenden Kerzen lassen die ansässigen Schulkinder die Loisach hinuntergleiten. Erst danach legen die großen Brüder ab. Am Ufer leuchten Fackeln den Weg und Lichterketten an den Brücken erhellen die Nacht. „Es ist einfach ein besonderer Zauber, der dem Ganzen innewohnt“, schwärmt Josef Seitner und freut sich schon auf die nächste feierliche Fahrt.

Ein Veranstaltungstipp von Edith Spitzer.

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