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Haarausfall
Haarausfall: Wenn der Körper sensibel reagiert
Fällt der Kopfschmuck aus, sind nicht nur genetische Ursachen verantwortlich, auch die Psyche wirkt sich aus.
Volles und dichtes Haar, sowohl für Männer als auch Frauen hat eine gesunde Haarpracht einen großen Stellenwert im Leben. Beginnen diese auszufallen, verursacht es Unbehagen bis hin zur Panik. Ein täglicher Verlust von bis zu 100 Haaren ist jedoch völlig normal, sind sich Mediziner einig. Erst wenn über einen längeren Zeitraum die Bürste erheblich mit Strähnen befüllt und auch der Kopfpolster voll ist, kann dies als Anzeichen für erstzunehmenden Haarausfall gedeutet werden. „Haarausfall ist ein sehr häufiges Haarproblem, das ich in meiner Ordination behandle. Männer klagen zuerst über Haarausfall an den Schläfen und am Hinterkopf. Frauen beklagen, dass ihre Haare einfach ausgehen und allgemein dünner werden“, sagt Dr. Sabine Schwarz, ärztliche Leiterin des medizinischen Hautzentrums in Wien.
Statistisch gesehen leiden zwei Drittel der Männer über 35 Jahre in Österreich an einem nennenswerten Ausfall, bei den 50-Jährigen steigert sich der Wert von dünnem Haar auf 85 Prozent. Sie leiden zudem unter spärlichem Haarwuchs und Glatzenbildung. „Die Ursache ist nicht selten hormonell oder erblich bedingt. Oft liegt bei Patienten mit Haarausfall auch ein Mangel an Vitaminen oder Spurenelementen vor“, ergänzt Schwarz. Vor allem bei erblich bedingtem Verlust reagieren die Haarwurzeln empfindlich auf das männliche Sexualhormon „Dihydrotestosteron“ (DHT), das auch im weiblichen Körper gebildet wird. Der Wechsel von der Sommerzeit in die Wintermonate wirkt sich ebenfalls intensiv auf den Körper aus. UV-Strahlen und Chlorwasser greifen vor allem in der heißesten Jahreszeit die äußere Schuppenschicht der Haare an.
Weitere Ursachen
Neben der genetischen Veranlagung und Hormonschwankungen, wie sie beispielsweise in den Wechseljahren der Fall sind, können bei Frauen vor allem Schilddrüsenstörungen und Eisenmangel Einfluss nehmen. Medikamente, einseitige Diäten und Styling-Produkte können einen Ausfall begünstigen. Colorationen, Dauerwelle und zu heißes Föhnen sowie die Nutzung von Glätteisen und Lockenstäben entziehen dem Haar nützliches Fett und Kraft. „Bei strapaziertem Haar empfehle ich unbedingt die Verwendung von milden rückfettenden Shampoos sowie regenerierende Haarpackungen bzw. Spülungen“, rät Dr. Schwarz.
Infektions- und Stoffwechselkrankheiten greifen den einen oder anderen Haarschopf ebenfalls an. Auch psychische Belastungen müssen als maßgebliche Ursache beachtet werden. Stress, Depressionen, Trauer und Sorgen nehmen einen markanten Einfluss auf den Kreislauf unseres Organismus, der mit dem Haarausfall ein Warnsignal sendet. Zusätzlich kommen Ernährungsfehler und ein hoher Verschleiß an Nähr- und Mineralstoffen zu tragen, die im Körper aufgrund von Belastungen entstehen.
Was kann ich tun?
Der DHT–Haushalt kann durch den pflanzlichen Fettbaustein ‚Sitosterol‘ aus Brennesselextrakt oder Kürbiskernextrakt reduziert werden. Zusätzlich sind Vitamin C, B-Vitamine, Ginkgo, Kupfer und Zink wichtig bei diffusem Haarausfall, der durch die psychischen Belastungen und Mangelernährung verursacht werden kann. Das Immunsystem wird so gestärkt und der Energiehaushalt des Organismus verbessert. Zusätzlich hilft es, bei seinem Friseur die Haare gezielt pflegen zu lassen. Wenn auch verführerisch: Die Wirksamkeit von östrogenhaltigen Lösungen und rezeptpflichtigen Medikamenten gegen Haarausfall ist nicht ausreichend belegt.
Weitere Informationen:
http://hautzentrum-wien.at
Ein Gesundheitsbeitrag von Mag. Anita Arneitz.
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